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Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch Seite 306

Differentialschutz
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2 Funktionen
306
Durch Entregen des Binäreingangs wird die Freischaltung beendet. Bedingung ist
aber auch hier, dass zum Zeitpunkt der Beendung kein Strom fließt.
Die Bedingung, dass das Freischalten nur bei Stromlosigkeit wirksam und beendet
werden kann, können Sie umgehen. Wenn Sie erreichen wollten, dass das Freischal-
ten auch bei fließendem Strom wirksam wird, müssen Sie zusätzlich zu dem entspre-
chenden Binäreingang für das Freischalten („>Mx freischalt.") auch den Binär-
eingang „>Freisch. I>=0" (30361) erregen. Dies kann auch über eine CFC-Logik
geschehen.
Die Wirksamkeit der Freischaltung wird im Gerät in NV-RAM gespeichert und gegen
Hilfsspannungsausfall gesichert, d.h. bei einem etwaigen Hilfsspannungsausfall bleibt
die letzte Information über die Freischaltung erhalten. Kehrt die Hilfsspannung wieder,
wird der gespeicherte Zustand mit dem der Binäreingänge verglichen. Nur bei Über-
einstimmung der jeweiligen Informationen können die Schutzfunktionen wieder
wirksam werden. Die Inkonsistenz zeigt sich durch Absetzen der Meldung
„Stör.MessstFrei" (30145), und der Life-Kontakt des Gerätes kann nicht schlie-
ßen. Erst wenn der Status der Binäreingaben wieder mit dem gespeicherten Informa-
tionen übereinstimmt, kann das Gerät wieder arbeiten.
Die Freischaltung wirkt sich so aus, dass die Ströme der freigeschalteten Messstelle,
soweit sie einer Seite des Hauptschutzobjektes zugeordnet sind, für diejenigen
Schutzfunktionen zu Null gesetzt werden, welche dieser Seite zugeordnet sind.
Etwaige Ströme, die nach Freischaltung von der Anlage über diese Messstelle einge-
speist werden, wirken sich hier nicht aus. Die Ströme 1-phasiger Zusatzmesseingän-
ge, die der freigeschalteten Messstelle zugeordnet sind, bleiben aber weiter gültig.
Ebenso bleiben Ströme für Schutzfunktionen gültig, die nicht einer Seite zugeordnet
sind.
Es werden keine Schutzfunktionen blockiert. Der Differentialschutz arbeitet mit den
übrigen zur Verfügung stehenden Messgrößen weiter. Im obigem Beispiel kann der
Transformator über die Messstelle M1 weiter betrieben werden, wobei der Differenti-
alschutz also voll wirksam bleibt.
Überstromfunktionen, die einer Seite zugeordnet sind, arbeiten ebenfalls ohne den
Strom der freigeschalteten Messstelle weiter.
Überstromfunktionen, die der freigeschalteten Messstelle allein zugeordnet sind (also
nicht über eine Seitendefinition), erhalten aber weiterhin die Ströme einer freigeschal-
teten Messstelle, arbeiten also mit den Strömen der freigeschalteten Messstelle
weiter. Wenn erforderlich, müssen diese über die Freischaltinformationen blockiert
werden (durch entsprechende Rangierung der Binäreingänge oder über eine CFC-
Verknüpfung).
Der Erdfehlerdifferentialschutz erhält ebenfalls keine Ströme mehr von der freige-
schalteten Messstelle. Ist er einer Seite mit mehreren Messstellen zugeordnet, kann
er mit den Strömen der übrigen Messstelle(n) weiter arbeiten. Ist die freigeschaltete
Messstelle die einzige 3-phasige Quelle für den Erdfehlerdifferentialschutz, bleibt die
Wirkung des Sternpunktstromes bestehen. Der Erdfehlerdifferentialschutz wird also
bei einem Sternpunktstrom oberhalb seiner Ansprechschwelle sofort auslösen. Ein
solcher Strom muss ein Fehlerstrom im Schutzobjekt sein: er kann nicht aus dem Netz
kommen, da dieses vom Schutzobjekt abgetrennt ist.
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3

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