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Rückleistungsschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 7UM61 Handbuch

Multifunktionaler maschinenschutz
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Funktionen
2.12 Rückleistungsschutz
2.12
Rückleistungsschutz
Der Rückleistungsschutz dient als Schutz einer Turbinen-Generator-Einheit, wenn bei Ausfall der Antriebsen-
ergie die Synchronmaschine als Motor laufend die Turbine antreibt und dabei die erforderliche Schleppleistung
aus dem Netz bezieht. Dieser Zustand führt zu einer Gefährdung der Turbinenschaufeln und muss binnen
kurzem durch Öffnen des Netzschalters behoben werden. Für den Generator besteht zudem die Gefahr, dass
bei einem fehlerhaften Restdampfdurchlass (Sperrventile defekt) nach Ausschalten des Leistungsschalters die
Turbinen-Generator-Einheit beschleunigt wird und Überdrehzahl erreicht. Deswegen soll die Netztrennung erst
nach erkannter Wirkleistungsaufnahme erfolgen.
2.12.1

Funktionsbeschreibung

Bestimmung der Rückleistung
Der Rückleistungsschutz des 7UM61 berechnet die Wirkleistung aus den symmetrischen Komponenten der
Grundschwingungen der Spannungen und Ströme und mittelt jeweils über die letzten 16 Perioden. Die Bewer-
tung nur der Mitsysteme macht die Rückleistungsbestimmung unabhängig von Unsymmetrien in den Strömen
und Spannungen und entspricht der wirklichen Beanspruchung der Antriebsseite. Der berechnete Wirkleis-
tungswert entspricht der Gesamtwirkleistung. Durch Berücksichtigung des Fehlwinkels zwischen Spannungs-
und Stromwandlern wird auch bei hoher Scheinleistung und kleinem cos ϕ die Wirkleistung exakt berechnet.
Die Korrektur erfolgt durch einen konstanten Korrekturwinkel W0, der bei der Inbetriebnahme des Schutzgerä-
tes in der Anlage ermittelt wird. Der Korrekturwinkel wird unter den Anlagedaten 1 eingestellt (siehe Abschnitt
2.3).
Anregehaltezeit
Damit häufig auftretende kurze Anregungen auch zu einer Auslösung führen können, kann eine einstellbare
Verlängerung dieser Anregeimpulse vorgenommen werden. Hierzu dient der Parameter 3105 T-HALTUNG.
Jede positive Flanke der Anregeimpulse triggert diese Zeitstufe erneut, so dass bei genügend vielen Impulsen
das Anregesignal länger als die Verzögerungszeiten werden.
Auslösekommando
Das Auslösekommando wird zur Überbrückung einer eventuellen kurzen Leistungsaufnahme beim Synchroni-
sieren oder bei Leistungspendelungen durch Netzfehler um eine einstellbare Zeit T o.S-SCHL. verzögert. Bei
geschlossenem Schnellschlussventil genügt jedoch eine kurze Verzögerung. Durch Einkoppeln der Stellung
des Schnellschlussventils über eine Binäreingabe wird bei gefallenem Schnellschluss die kurze Verzögerung
T m.S-SCHL. wirksam. Die Zeit T o.S-SCHL. wirkt weiterhin als Reservestufe.
Es ist möglich, die Auslösung durch ein externes Signal zu blockieren.
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SIPROTEC, 7UM61, Handbuch
C53000-G1100-C127-4, Ausgabedatum 07.2009

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