Einschaltstabilisierung - Siemens SIPROTEC 7UT613 Handbuch

2.4.1.5

Einschaltstabilisierung

Bild 2-72 Logikdiagramm der Einschaltstabilisierung – Beispiel für Phasen (vereinfacht)
7UT613/63x Handbuch
C53000-G1100-C160-3
Beim Zuschalten eines Transformators an Spannung ist mit hohen Einschaltströmen
(Rushstrom) zu rechnen. Diese können ein Vielfaches des Nennstromes betragen
und je nach Größe und Bauform des Transformators zwischen einigen zehn Millise-
kunden und einigen Sekunden lang fließen.
Obwohl durch die Filterung der Messströme nur die Grundschwingung bewertet wird,
könnte es zu Fehlfunktionen beim Einschalten von Transformatoren kommen, da
auch in den Rush-Strömen ein erheblicher Anteil an Grundschwingung vorhanden
sein kann.
Der Überstromzeitschutz verfügt über eine integrierte Einschaltstabilisierung. Diese
verhindert die „normale" Anregung der I
bzw. Nullstromstufen des Überstromzeitschutzes. Bei Rusherkennung oberhalb eines
Ansprechwertes werden spezielle Rush-Anregemeldungen erzeugt, die auch einen
Störfall eröffnen und die zugeordnete Auslöseverzögerung starten. Wird nach dem
Ablauf der Verzögerung immer noch ein Rush erkannt, wird lediglich der Zeitablauf ge-
meldet, die Auslösung aber unterbunden.
Der Einschaltrush ist durch einen relativ hohen Gehalt der 2. Harmonischen (doppelte
Nennfrequenz) gekennzeichnet, die im Kurzschlussfall nahezu völlig fehlt. Über-
schreitet der Gehalt an 2. Harmonischer im Strom einer Phase eine einstellbare
Schwelle, wird die Auslösung in dieser Phase verhindert. Entsprechendes gilt für den
Nullstrom.
Die Einschaltstabilisierung hat eine obere Grenze: Oberhalb eines (einstellbaren)
Stromwertes ist sie nicht mehr wirksam, da es sich dann nur um einen inneren strom-
starken Kurzschluss handeln kann. Die untere Grenze ist die Arbeitsgrenze der Har-
monischen-Filter (0,1 I
Das Bild 2-72 zeigt ein vereinfachtes Logikdiagramm.
2.4 Überstromzeitschutz für Phasen- und Nullströme
- bzw. I
>
).
N
-Stufen (nicht I ) in den Phasen-
p >>
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