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Dynamische Ansprechwertumschaltung; Einschaltstabilisierung - Siemens 7SJ62 Handbuch

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Anwenderspezifi-
zierbare Kennlinien
2.2.5

Dynamische Ansprechwertumschaltung

2.2.6

Einschaltstabilisierung

7SJ62/63/64 Handbuch
C53000-G1100-C147-9
Die Disk–Emulation bringt Vorteile, wenn der Staffelplan des Überstromzeitschutzes
mit anderen im Netz befindlichen Geräten auf elektromagnetischer Basis koordiniert
werden muss.
Bei der anwenderspezifizierbaren Kennlinie kann die Auslösekennlinie punktweise
definiert werden. Bis zu 20 Wertepaare von Strom und Zeit können eingetragen
werden. Das Gerät approximiert daraus die Kennlinie durch lineare Interpolation.
Wahlweise kann zusätzlich die Rückfallkennlinie definiert werden. Funktionsbeschrei-
bung siehe Rückfallverhalten bei ANSI– und IEC–Kennlinien. Wird keine anwender-
spezifizierbare Rückfallkennlinie gewünscht, erfolgt der Rückfall, wenn ca. 95 % des
Ansprechwertes unterschritten werden. Bei einer erneuten Anregung beginnt dann
die Zeit von vorn.
Es kann notwendig sein, die Ansprechschwellen des Überstromzeitschutzes dyna-
misch anzuheben, wenn Anlagenteile nach längerer spannungsloser Pause beim Ein-
schalten einen erhöhten Leistungsbedarf aufweisen (z.B. Klimaanlagen, Heizungen,
Motoren). Damit kann vermieden werden, die Ansprechschwellen mit Rücksicht auf
derartige Einschaltbedingungen generell zu erhöhen.
Diese dynamische Ansprechwertumschaltung ist allen Überstromzeitstufen gemein-
sam und wird in Abschnitt 2.4 beschrieben. Die alternativen Ansprechwerte selber
können für jede Stufe des Überstromzeitschutzes individuell eingestellt werden.
Wenn der Multifunktionsschutz mit Steuerung 7SJ62/63/64 z.B. an einem Transforma-
torabzweig eingesetzt wird, ist beim Zuschalten des Transformators mit hohen Ein-
schaltströmen (Rush–Strömen) zu rechnen. Diese können ein Vielfaches des Nenn-
stromes betragen und je nach Größe und Bauform des Transformators zwischen
einigen zehn Millisekunden und einigen Sekunden lang fließen.
Obwohl durch die Filterung der Messströme nur die Grundschwingung bewertet wird,
könnte es zu Fehlfunktionen beim Einschalten von Transformatoren kommen, da
auch in den Rush–Strömen beim Einschalten von Transformatoren je nach Größe und
Bauform ein erheblicher Anteil an Grundschwingung vorhanden sein kann.
7SJ62/63/64 verfügt deshalb über eine integrierte Einschaltstabilisierung. Sie verhin-
dert die „normale" Anregung der I>– bzw. Ip–Stufen (nicht I>>) in den Phasen und im
Erdpfad des ungerichteten und des gerichteten Überstromzeitschutzes. Dies gilt
ebenso für die alternativen Ansprechschwellen bei der dynamischen Parameterum-
schaltung. Bei Rusherkennung werden spezielle Rush–Anregemeldungen erzeugt,
die auch einen Störfall eröffnen und die zugeordnete Auslöseverzögerung starten.
Wird nach dem Ablauf der Verzögerung immer noch ein Rush erkannt, wird eine ent-
sprechende Meldung („...Zeitabl.") abgegeben, die Auslösung aber unterbun-
den (siehe auch die Logikdiagramme der Überstromstufen, Bilder 2-5 bis 2-10.
Der Einschaltstrom ist durch einen relativ hohen Gehalt der zweiten Harmonischen
(doppelte Nennfrequenz) gekennzeichnet, die im Kurzschlussstrom nahezu völlig
fehlt. Die Rushstromerkennung basiert deshalb auf der Bewertung der im Einschal-
trush vorhandenen 2. Harmonischen. Für die Frequenzanalyse werden digitale Filter
2.2 Überstromzeitschutz
69

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Diese Anleitung auch für:

7sj637sj64

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