Axio Imager
4.9.12
Auflicht - Polarisation einstellen - Nachweis von Bireflexion und Reflexions-
Pleochroismus
(1)
Anwendung
Die Auflicht-Polarisation bietet eine weitere Kontrastierungsmöglichkeit für Anschliffe von Erzmineralien,
Kohlen, keramische Produkte, bestimmte Metalle und Metalllegierungen, da diese abhängig von der
Orientierung der Kristalle bzw. Objektdetails oftmals ein unterschiedliches Reflexionsverhalten im linear
polarisiertem Licht zeigen.
Das Beleuchtungslicht wird durch den Polarisator linear polarisiert über das Objektiv auf die Proben-
oberfläche geführt und an dieser reflektiert. Hier erfahren die Strahlanteile strukturabhängige
Gangunterschiede bzw. polarisationsoptische Drehungen, die sich beim Passieren des Analysators als
unterschiedliche Grauwerte darstellen. Ein Kompensator mit Lambda-Platte ermöglicht die Umsetzung
von Grau- in Farbkontrast. Wichtig! Dazu darf jedoch kein Kompensator 6x20 verwendet werden!
Mit einer drehbaren λ/4-Platte vor dem Objektiv (Antiflex-Kappe) lassen sich bei Objektiven mit sehr
niedrigen Maßstabszahlen auch bei „dunklen" Probenoberflächen die sonst unvermeidlichen Reflexe
beseitigen.
(2)
Geräteausrüstung
− Stativ mit angeschlossener und justierter Halogenleuchte HAL 100.
− Objektive Epiplan-Neofluar Pol, EC Epiplan-Neofluar Pol, Epiplan Pol.
− Reflektormodul DIC P&C oder DIC Rot I P&C im Reflektorrevolver;
oder Reflektormodul Pol P&C plus Analysatorschieber;
oder Analysatorschieber plus Polarisatorschieber.
(3)
Auflicht - Polarisation einstellen
•
Mikroskop wie in Abschnitt 4.9.7 beschrieben für Auflicht-Hellfeld einstellen.
•
Sofern die Objektivposition mit DIC-Stellung verwendet wird, den evtl. vorhandenen DIC-Schieber
entfernen.
•
Reflektormodul DIC P&C (4-73/4) am Reflektorrevolver (4-73/3) in den Strahlengang einschwenken;
oder Reflektormodul Pol P&C einschwenken und Analysatorschieber in das Aufnahmefach
einschieben; oder bei Verwendung von Analysator- (4-73/1) und Polarisatorschieber (4-73/2) diese in
die Aufnahmefächer einschieben. Bei Verwendung der festen Ausführungen der Schieber ist der
Polarisator ist in OST-WEST-Richtung bzw. der Analysator in NORD-SÜD-Richtung orientiert.
•
Präparat auflegen, gewünschte Vergrößerung einstellen, fokussieren und Präparat im jetzt
vorhandenen Polarisationskontrast unter Tischdrehung beobachten.
Bireflexion besitzt das Präparat, wenn Präparatdetails Helligkeits- und Farbunterschiede aufweisen, die
sich bei Tischdrehung verändern.
Bei Präparaten mit schwacher Bireflexion empfiehlt sich die Verwendung des Analysators mit Lambda-
Platte, drehbar.
Pleochroismus ist daran zu erkennen, dass bei Tischdrehung (Auflichtpolarisator eingeschaltet),
Analysator ausgeschaltet) Farbänderungen am Präparat auftreten.
B 46-0078 d 12/05
BEDIENUNG
Beleuchtungs- und Kontrastverfahren
Carl Zeiss
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