Axio Imager
4.9.4
Durchlicht - Differentiellen Interferenzkontrast (DIC) einstellen
(1)
Allgemeines Wirkprinzip
Das Durchlicht-DIC-Verfahren stellt eine Kontrastierungsalternative zur Polarisationsanwendung dar und
gestattet die kontrastreiche, plastische Darstellung transparenter Präparatdetails.
Das von einem Polarisator linear polarisierte Licht wird in einem doppelbrechenden Prisma in zwei Teil-
strahlen aufgespaltet. Diese durchlaufen in geringem Abstand zwei benachbarte Präparatstellen und
erfahren dort unterschiedliche Gangunterschiede auf Grund von Brechzahl- und Präparatdickendifferen-
zen. Beide Teilstrahlen werden anschließend in einem zweiten doppelbrechenden Prisma vereinigt und
haben nach Durchlaufen des Analysators die gleiche Schwingungsrichtung. Somit können beide Teil-
strahlen im Zwischenbild miteinander interferieren, wobei die verschiedenen Gangunterschiede in unter-
schiedliche Grauwerte (Intensitäten) umgesetzt werden. Ein Kompensator λ (Lambda-Platte) wandelt
nachträglich die Grauwerte in Farben um.
(2)
Geräteausrüstung
− Objektive, die mit der DIC-Ausrüstung angeboten werden, z. B. EC-Plan-Neofluare
− Objektivrevolver mit Aufnahmeschlitz für DIC-Schieber
− DIC-Schieber, passend zu den verwendeten Objektiven
− Kondensor mit Revolverscheibe, auf der sich DIC-Prismen befinden (DIC I, DIC II, DIC III)
− Analysatormodul D DIC P&C (424921-0000-000) im Reflektorrevolver. Nur dieses darf beim
Axio Imager verwendet werden – es erzeugt mit den speziellen Kondensormodulen I, II, und III ein
homogenes Bildfeld.
− Vorzugsweise einen drehbaren Kreuztisch
(3)
Durchlicht - DIC einstellen
• Das für DIC geeignete Objektiv am Objektivrevolver (4-60/4) einschwenken. Zugehörigen DIC-Schieber
(4-60/1) in den Aufnahmeschlitz der entsprechenden Objektivposition einschieben. DIC-Schieber muss
dabei sicher einrasten.
• Analysatormodul D DIC (4-60/8) am Reflektorrevolver (4-60/3) einschwenken.
• Einschwenken des geeigneten DIC-Prismas I, II oder III (Ziffer an Revolverscheibe des Kondensors
(4-60/6)).
• Leuchtfeldblende und Aperturblende (4-60/5) nach den KÖHLER'schen Regeln einstellen.
• Mit Rändelschraube (4-60/2) am DIC-Schieber (4-60/1) optimalen Kontrast einstellen. Bei
symmetrischer Verstellung des DIC-Schiebers um dessen Mittenposition lassen sich Präparatdetails
räumlich so darstellen, als ob diese erhöht oder vertieft erscheinen.
• Falls gewünscht, kann der Kompensator λ (4-60/7) in das Aufnahmefach für Analysatorschieber
oberhalb des Objektivrevolvers eingeschoben werden, um farbigen DIC-Kontrast zu erzeugen.
Für Objektive 63x gibt es neben den DIC-Schiebern HR (High Resolution) einen weiteren Typ HC (High
Contrast) – Verwendung je nach Präparattyp und Aufgabenstellung.
Das DIC-Verfahren arbeitet mit polarisiertem Licht und wird folglich gestört, wenn sich doppel-
brechende Elemente, z. B. Folien, zwischen Polarisator und Analysator befinden, die man gele-
gentlich im Zusammenhang mit histologischen Schnitten verwendet. Das gleiche gilt für
Plexiglas-Kulturkammern, wenn der Kammerboden aus Kunststoff besteht. In diesen Fällen
empfiehlt es sich, solche mit Glas-Bodenplatten zu verwenden, um optische Leistungseinbußen
zu vermeiden.
B 46-0078 d 12/05
BEDIENUNG
Beleuchtungs- und Kontrastverfahren
Carl Zeiss
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