Carl Zeiss
4.9.2
Durchlicht - Dunkelfeld einstellen
(1)
Allgemeines Wirkprinzip
Ungefärbte biologische Präparate, wie Bakterien oder lebende Zellkulturen, sind häufig auf Grund ihrer
Lichtdurchlässigkeit im Durchlicht - Hellfeld kaum oder gar nicht zu erkennen. Dies ändert sich entschei-
dend, wenn solche Präparate im Durchlicht - Dunkelfeld beobachtet werden. Prinzipiell wird hierbei das
Präparat mit einer Beleuchtungsapertur angestrahlt, die größer ist als die des verwendeten Objektivs.
Im Dunkelfeld gelangen also nur die für die Bildentstehung wichtigen, gebeugten und gestreuten Licht-
anteile in das Objektiv, während die direkten, unbeeinflussten Lichtbündel am Objektiv vorbeigeleitet
werden. Dies ist u. a. Grund dafür, dass auch Feinstrukturen aufgelöst werden können, die teilweise un-
ter dem lichtmikroskopischen Auflösungsvermögen liegen und die leuchtend hell auf dunklem Unter-
grund erscheinen.
(2)
Geräteausrüstung
− Universalkondensor mit Dunkelfeldblende in Position D
− Achromatisch-aplanatischer Universalkondensor 0,9 H/0,8-0,9 DF (424216-0000-000), für kleine
Vergrößerungen mit Großfeld-DF-Schieber für 2,5x-5x (424215-0000-000)
− Verwendung von ICS-Objektiven bis zu einer maximalen Apertur 0,75. Objektive mit höherer Apertur
können im Zusammenwirken mit o. g. Universalkondensor nur in der Ausführung mit einer eingebau-
ten Apertur-Irisblende und/oder mit dem aufschraubbaren Dunkelfeldaufsatz 1,2-1,4 Oil (424218-
0000-000) eingesetzt werden.
(3)
Durchlicht - Dunkelfeld einstellen
• Einstellen der Beleuchtung nach KÖHLER analog wie im Durchlicht - Hellfeld, anstelle des 10x Objekti-
ves ist jedoch das Objektiv mit der höchsten Apertur einzuschalten.
• Revolverscheibe des Universalkondensors auf die Position D eindrehen und Kondensorfrontoptik ein-
schalten.
• Okular aus dem Tubus herausnehmen (bzw. durch das Hilfsmikroskop ersetzen) und Zentrierung der
Dunkelfeldblende in der Objektivaustrittspupille kontrollieren. Wenn die zentrale Dunkelfeldblende D
im Universalkondensor außerhalb oder dezentriert zur Objektivaustrittspupille liegt und diese nicht
gleichmäßig dunkel erscheint, muss die Dunkelfeldblende nachzentriert werden.
•
Zur Zentrierung der Dunkelfeldblende werden die zwei Inbusschraubendreher SW 1,5 (4-56/1 und 4)
verwendet, mit denen die beiden Zentrierschrauben bei (4-56/2 und 3) so verstellt werden können, bis
die Objektivaustrittspupille gleichmäßig dunkel erscheint. Nach dem Zentriervorgang beide Inbus-
schraubendreher SW 1,5 vom Kondensor abnehmen.
Sollten die beiden Inbusschraubendreher einmal unbeabsichtigt im motorischen Universalkondensor
belassen werden, so besteht keine Gefahr für die Antriebe des Kondensors, da diese sofort abschalten,
sobald gegen einen Widerstand gefahren wird. Nach Entfernung des Widerstandes kann der Kondensor
wieder wie üblich benutzt werden.
Objektive mit einer eingebauten Apertur-Irisblende besitzen für das Durchlicht-Dunkelfeld zu
hohe Aperturen, weshalb eine Abblendung mit der Apertur-Irisblende bis zur Grenzapertur
0,75 notwendig wird.
Als Leistungskriterium für das Dunkelfeldverfahren gilt immer ein möglichst dunkler Sehfelduntergrund.
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BEDIENUNG
Beleuchtungs- und Kontrastverfahren
Axio Imager
B 46-0078 d 12/05