Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Schaltfehlerschutz - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für siprotec 7SD5:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

2.27.1.3 Schaltfehlerschutz

Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden. Die Schaltfehler-
Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb eines SICAM/SIPROTEC 4-Systems auf in:
• Anlagenverriegelung geprüft im Zentralgerät (für die Sammelschiene),
• Feldverriegelungen geprüft im Feldgerät (für den Abzweig).
• feldübergreifende Verriegelungen via GOOSE-Botschaften direkt zwischen den Feld- und Schutzgeräten
(mit Einführung der IEC 61850; die Intergerätekommunikation mit GOOSE erfolgt über das EN100-Modul)
Die Anlagenverriegelung stützt sich auf das Prozessabbild im Zentralgerät. Die Feldverriegelung stützt sich auf
das Objektabbild (Rückmeldungen) im Feldgerät (hier also dem SIPROTEC 4-Gerät), wie es durch die Projek-
tierung (siehe SIPROTEC 4-Systembeschreibung) festgelegt worden ist.
Der Umfang der Verriegelungsprüfungen wird durch die Verriegelungslogik und die Parametrierung festgelegt.
Näheres zum Thema GOOSE kann der SIPROTEC 4-Systembeschreibung entnommen werden.
Schaltobjekte, die einer Anlagenverriegelung im Zentralgerät unterliegen, werden im Feldgerät über einen Pa-
rameter entsprechend gekennzeichnet (in der Rangiermatrix).
Bei allen Befehlen kann bestimmt werden, ob verriegelt (Normal) oder unverriegelt (Test) geschaltet werden
soll:
• bei Vorortbefehlen über Umparametrieren mit Passwortabfrage,
• bei Automatikbefehlen aus der Befehlsbearbeitung durch CFC mittels Entriegelungskennungen,
• bei Nah-/Fernbefehlen per zusätzlichen Entriegelungsbefehl über Profibus.
Verriegeltes/entriegeltes Schalten
Die projektierbaren Befehlsprüfungen werden in den SIPROTEC 4-Geräten auch als „Standardverriegelung"
bezeichnet. Diese Prüfungen können über DIGSI aktiviert (verriegeltes Schalten/Markieren) oder deaktiviert
(unverriegelt) werden.
Entriegelt oder unverriegelt schalten bedeutet, dass die projektierten Verriegelungsbedingungen nicht getestet
werden.
Verriegelt schalten bedeutet, dass alle projektierten Verriegelungsbedingungen innerhalb der Befehlsprüfung
getestet werden. Ist eine Bedingung nicht erfüllt, wird der Befehl mit einer Meldung mit angehängtem Minus-
zeichen (z.B. „BF–") und einer entsprechenden Bedienantwort abgewiesen. Die Abweisung geschieht auch,
wenn vor dem Einschalten eine Synchronprüfung vorgesehen ist und die Synchronbedingungen nicht erfüllt
sind. Tabelle 2-25 zeigt die möglichen Befehlsarten an ein Schaltgerät und deren zugehörige Meldungen.
Dabei erscheinen die mit *) gekennzeichneten Meldungen in der dargestellten Form im Gerätedisplay nur in
den Betriebsmeldungen und unter DIGSI in den spontanen Meldungen.
Tabelle 2-25
Prozessausgabebefehl
Nachführbefehl
Informationsstatusbefehl, Erfassungssperre
Informationsstatusbefehl, Ausgabesperre
Abbruchbefehl
In der Meldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung: Das Ergebnis der Befehlsgabe ist positiv,
also wie erwartet. Entsprechend bedeutet das Minuszeichen ein negatives, nicht erwartetes Ergebnis. Der
Befehl wurde abgelehnt. Bild 2-237 zeigt beispielhaft in den Betriebsmeldungen Befehl und Rückmeldung einer
positiv verlaufenen Schalthandlung des Leistungsschalters.
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
Befehlsarten und zugehörige Meldungen
Befehlsart
Befehl
Verursachung
Schalten
Nachführung
Erfassungssperre
Ausgabesperre
Abbruch
Funktionen
2.27 Befehlsbearbeitung
Meldung
BF
BF+/–
NF
NF+/–
ES
ST+/– *)
AS
ST+/– *)
AB
AB+/–
497

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis