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Streckenschutz - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Sobald der Distanzschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, wird das Blockiersignal gesendet
(z.B. „Dis Senden", Nr 4056). Das Sendesignal kann mittels Adresse 2103 verlängert werden. Bei einem
Fehler in Vorwärtsrichtung wird das Blockiersignal gestoppt (z.B. „Dis Stop", Nr 4070). Ein besonders
schnelles Blockieren wird erreicht, wenn man das Ausgangssignal des Sprungdetektors der Messgrößen zum
Senden mitbenutzt. Dies erreicht man dadurch, dass der Ausgang „DisBlockSPRUNG" (Nr 4060) bei der
Rangierung ebenfalls auf das Ausgangsrelais für den Sender rangiert wird. Da dieses Sprungsignal bei jedem
Sprung der Messgrößen erscheint, sollte hiervon nur Gebrauch gemacht werden, wenn sichergestellt ist, dass
der Übertragungsweg auch sehr schnell auf das Verschwinden des Sendesignals reagiert.
Bei Störung des Übertragungsweges kann über eine Binäreingabe die Übergreifzone blockiert werden. Der
Distanzschutz arbeitet mit normaler Staffelkennlinie (Schnellzeit in Z1). Die Übergreifzone Z1B kann dann von
der internen Wiedereinschaltautomatik oder von externen Kriterien über die Binäreingabe „>FreigWE
Stufen" aktiviert werden.
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim Abschalten äußerer Fehler
oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern auf Parallelleitungen verursacht werden können,
werden durch eine „Transiente Blockierung" unschädlich gemacht. Dabei verlängern auch die empfangenen
Blockiersignale die Freigabe um die transiente Blockierzeit T TRANSBLOCK (Adresse 2110), sofern sie min-
destens für die Dauer einer Wartezeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 2109) angestanden hat (siehe Bild 2-101).
Nach Ablauf von T TRANSBLOCK (Adresse 2110) wird die Verzögerungszeit TV (Adresse 2108) erneut ge-
startet.
Im Wesen des Blockierverfahrens liegt es, dass auch einseitig gespeiste Kurzschlüsse ohne besondere Maß-
nahmen schnell abgeschaltet werden, da vom nicht speisenden Ende kein Blockiersignal gebildet werden
kann.
2.7.10

Streckenschutz

Beim Streckenschutz übernimmt die Übergreifzone Z1B die Funktion der Schnellstufe an beiden Enden der zu
schützenden Strecke. Die Zone Z1B wird über die nächste Station hinaus eingestellt. Der Streckenschutz ver-
hindert eine unselektive Auslösung.
Der Informationsaustausch zwischen den beiden Leitungsenden erfolgt über eine von einer der Stationsbatte-
rien gespeisten Ruhestromschleife (Bild 2-97). Dazu muss für den Sendeausgang jeweils ein Öffner rangiert
sein, der Empfangseingang muss L-aktiv („low"-aktiv) rangiert sein. Alternativ ist auch der Einsatz zweier Hilfs-
relaiskombinationen (z.B. 7PA5210-3D) zur Kontaktumkehr möglich.
Im Ruhezustand führen die Schutzadern Gleichstrom, der gleichzeitig den ordnungsgemäßen Zustand der Ver-
bindung überwacht.
Bei Anregung eines Distanzschutzes erscheint bei diesem das Signal „Dis Senden". Der Öffner öffnet, und
die Adernschleife wird zunächst unterbrochen. Dadurch wird die Auslösung in Z1B über den Empfangseingang
„>Dis Emp.1" blockiert. Erkennt der Schutz anschließend einen Fehler innerhalb der Übergreifzone Z1B,
verschwindet das Sendesignal wieder: Der Öffner geht in Ruhestellung (schließt). Ist auch in der Gegenstation
die Schleife nach dem gleichen Ablauf geschlossen, führt die Schleife wieder Strom: Die Auslösung wird an
beiden Enden wieder freigegeben.
Bei einem Kurzschluss außerhalb der Strecke wird die Adernschleife durch die Anregung beider Geräte eben-
falls unterbrochen (beide Öffner „Dis Senden" öffnen). Da jedoch an mindestens einem Leitungsende das
Sendesignal nicht abgesteuert wird (Fehler nicht in Zone Z1B in Leitungsrichtung), bleibt die Schleife dort offen.
Beide Empfangseingänge sind spannungslos und blockieren (da L-aktiv) die Auslösung. Die übrigen Distanz-
stufen einschließlich Z1 arbeiten jedoch unabhängig, so dass die Reserveschutzfunktion nicht beeinflusst wird.
Bei Strecken kürzer als die kürzest mögliche Entfernungseinstellung ist darauf zu achten, dass die erste Dis-
tanzzone entweder unwirksam geschaltet ist oder die Zeit T1 um mindestens eine Staffelzeit verzögert wird.
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise)
Funktionen
211

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