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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 405

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Bild 2-184
Überwachung des Stromflusses
Jeder der Leiterströme und ein Plausibilitätsstrom (siehe unten) werden durch numerische Filter so gefiltert,
dass nur die Grundschwingung bewertet wird.
Besondere Maßnahmen sind für die Erkennung des Abschaltzeitpunktes getroffen. Bei sinusförmigen Strömen
wird die Stromunterbrechung nach ca. 10 ms erkannt. Bei aperiodischen Gleichstromgliedern im Kurzschluss-
strom und nach dem Abschalten (z.B. bei Stromwandlern mit linearisiertem Kern) oder wenn die Stromwandler
durch das Gleichstromglied im Kurzschlussstrom in Sättigung gehen, kann es eine Periode dauern, bis das
Verschwinden des Primärstromes zuverlässig erkannt ist.
Die Ströme werden überwacht und mit dem eingestellten Grenzwert verglichen. Außer den drei Leiterströmen
sind noch zwei weitere Stromschwellen vorgesehen, die eine Plausibilität ermöglichen. Für diese Plausibilitäts-
prüfung kann bei entsprechender Projektierung ein separater Schwellwert verwendet werden (siehe Bild 2-
185).
Als Plausibilitätsstrom wird vorzugsweise der Erdstrom I
punkt des Stromwandlersatzes an das Gerät angeschlossen ist, wird dieser verwendet. Anderenfalls wird er
vom Gerät aus den Phasenströmen errechnet:
3·I
= I
+ I
0
L1
Als Plausibilitätsstrom wird weiterhin der vom 7SD5 errechnete dreifache Gegensystemstrom 3·I
Dieser errechnet sich nach seiner Definitionsgleichung
3·I
= I
+ a
2
L1
mit
j120°.
a = e
Die Plausibilitätsströme haben auf die Grundfunktion des Leistungsschalter-Versagerschutzes zwar keinen
Einfluss, erlauben aber eine Kontrolle, dass in jedem Fehlerfall mindestens zwei Stromschwellen überschritten
werden müssen, bevor es zum Start einer Verzögerungszeit kommen kann.
Bei hochohmigen Erdfehlern kann es vorkommen, dass der Erdstrom den empfindlich eingestellten Schwell-
wert 3I0> SVS (Adresse 3912) überschreitet, der am Kurschluss beteiligte Phasenstrom jedoch nicht über
dem Schwellwert I> SVS (Adresse 3902) liegt. Die Plausibilitätsüberwachung würde den Start des Schalter-
versagerschutzes verhindern.In diesem Fall kann die Ansprechschwelle der Phasenstromüberwachung I>
SVS auf den Schwellwert 3I0> SVS umgeschaltet werden. Dazu verwenden Sie den Binäreingang 1404
„>SVS Aktiv.3I0>". Dieser Binäreingang wird mit einem externen Signal verknüpft, das auf einen hochoh-
migen Fehler schließen läßt, z.B. Erdfehlererkennung oder Verlagerungsspannung erkannt. Damit wird die
empfindlicher eingestellte Erdstromschwelle auch für die Überwachung der Phasenströme verwendet (Bild 2-
185).
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
Vereinfachtes Funktionsschema Leistungsschalter-Versagerschutz mit Steuerung vom Leis-
tungsschalter-Hilfskontakt
+ I
L2
L3
2
·I
+ a·I
L2
L3
2.22 Leistungsschalter-Versagerschutz
(3·I
) verwendet. Sofern der Erdstrom vom Stern-
E
0
Funktionen
verwendet.
2
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