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Einstellhinweise - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Funktionen
2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung

2.11.3.2 Einstellhinweise

Phasenselektion
Die Phasenselektion erfolgt über eine Unterspannungserkennung. Dabei wird keine absolute Spannungs-
schwelle in Volt parametriert, sondern ein Faktor (Adresse 2510 Uphe< FAKTOR), der multipliziert mit der ge-
messenen Leiter-Leiter-Spannung die Spannungsschwelle ergibt. Damit werden betriebsbedingte Abweichun-
gen von der Nennspannung in der Unterspannungsschwelle berücksichtigt und laufend den aktuellen
Gegebenheiten angepasst.
Die Unterspannungsschwelle wird aus dem Mittelwert über die gemessenen Leiter-Leiter-Spannungen der
letzten 500 ms gebildet und über einen Spannungsspeicher verzögert. Damit wirken sich Änderungen der
Leiter-Leiter-Spannung zeitverzögert auf die Schwelle aus. Die Zeitkonstante ist unter Adresse 2511
Zeitkonst. τ parametrierbar. Bei kommender Anregung wird die zuletzt ermittelte Spannungsschwelle der
angeregten Phase bis zu einem Auskommando festgehalten. Damit wird bei langen Verzögerungszeiten eine
Beeinflussung der Spannungsschwelle durch den Fehlerfall vermieden. Die Unterspannung wird für alle 3
Phasen ermittelt.
Unterschreitet die gespeicherte Leiter-Leiter-Spannung die Schwelle (Adresse 1131 U-REST), so wird in der
entsprechenden Phase keine Unterspannung mehr erkannt.
Da es bei der Auslösung zu einer Mitkopplung kommt, d. h. der gemessene Fehlerzustand kann durch eine
Abschaltung nicht beseitigt werden, fällt die Anregung nach der ASE-Auslösung wieder zurück. Überschreitet
die aktuelle Spannung die Rückfallschwelle wieder, ist eine neue Anregung nach höchstens 1 s möglich.
Bild 2-144
Unverzögerte Auslösung
Ein unverzögertes AUS-Kommando wird dann abgesetzt, wenn ein Empfangssignal „>ASE Emp." anliegt und
gleichzeitig eine Unterspannung erkannt wird. Das Empfangssignal wird unter Adresse 2512 T Empf. Verl.
verlängert, damit auch bei einem schnellen Rückfall der Sendeseite noch ein Auskommando möglich ist.
Um die Erkennung der schwachen Einspeisung nach Abschalten der Leitung und Rückfall der Anregung durch
die Distanzschutzfunktion zu verhindern, wird in der entsprechenden Phase eine Anregung blockiert. Diese
Blockierung wird solange gehalten, bis das Empfangssignal wieder geht.
Wird bei anliegendem Empfangssignal keine Unterspannung ermittelt, aber die Nullstromschwelle 3I0>
(Adresse 2514) überschritten, deutet dies auf einen Fehler auf der Leitung hin. Liegt dieser Zustand (Empfang,
keine Unterspannung und Nullstrom) länger als 500 ms an, so wird 3-polig ausgelöst. Die zeitliche Verlänge-
rung für das Signal „3I0> überschritten" wird unter Adresse 2513 T 3I0> Verl. bestimmt. Überschreitet der
Nullstrom länger als die parametrierte Zeit T 3I0> ALARM (Adresse 2520) die Schwelle 3I0>, so wird die
Meldung „3I0 erkannt" abgesetzt.
Die unverzögerte Stufe arbeitet nur, wenn über den Binäreingang „>ASE Emp. OK" die ordnungsgemäße
Funktion des Übertragungskanals gemeldet wird.
286
Unterspannungserkennung für U
L1–E
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch

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