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Erdkurzschlussschutz Für Geerdete Netze (Wahlweise); Funktionsbeschreibung - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Funktionen
2.8 Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)
2.8
Erdkurzschlussschutz für geerdete Netze (wahlweise)
Der Leitungsschutz 7SD5 verfügt über Schutzfunktionen für hochohmige Erdfehler in geerdeten Netzen. Fol-
gende Möglichkeiten stehen – teilweise abhängig von der Bestellvariante – zur Verfügung:
drei Überstromzeitstufen mit unabhängiger Auslösezeit (UMZ-Schutz),
eine Überstromzeitstufe mit stromabhängiger Auslösezeit (AMZ-Schutz) oder
– eine Nullspannungsstufe mit nullspannungsabhängiger Auslösezeit oder
– eine Nullleistungsstufe mit nullleistungsabhängiger Auslösezeit.
Die Stufen sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden. Wird die vierte strom-, span-
nungs- oder leistungsabhängige Stufe nicht benötigt, kann sie auch als vierte unabhängige Stufe verwendet
werden.
Jede Stufe kann ungerichtet oder gerichtet – vorwärts oder rückwärts – eingestellt werden. Weiterhin kann be-
stimmt werden, ob und welche Stufen mit einer Signalübertragung zusammenarbeiten sollen. Wird der Schutz
auf oder in der Nähe von Transformatoren eingesetzt, ist eine Einschaltstabilisierung zuschaltbar. Auch eine
Blockierung von externen Kriterien ist über Binäreingaben möglich (z.B. für rückwärtige Verriegelung oder
externe Wiedereinschaltautomatik). Beim Zuschalten der zu schützenden Leitung auf einen Fehler kann
schließlich eine beliebige Stufe – oder auch mehrere – auf unverzögerte Auslösung geschaltet werden. Nicht
benötigte Stufen werden unwirksam gestellt.
Im Leitungsschutz 7SD5 kann die Distanzschutzfunktion (Bestelloption) durch die Erdkurzschlussschutzfunk-
tion ergänzt werden. Kurzschlüsse mit hohen Übergangswiderständen werden vom Distanzschutz häufig nicht
erkannt, weil die gemessene Impedanz außerhalb der Anregekennlinie des Distanzschutzes erscheint. Hohe
Übergangswiderstände treten z.B. bei Freileitungen ohne Erdseil oder Sandböden auf.
2.8.1

Funktionsbeschreibung

Messgrößen
Als Messgröße wird der Nullstrom verwendet, der gemäß seiner Definitionsgleichung aus der Summe der drei
Phasenströme gebildet wird, also 3·I
vierten Stromeinganges I
Bei Anschluss I
wandler der zu schützenden Leitung steht der Erdstrom unmittelbar als Messgröße zur Verfügung.
Sofern das Gerät mit dem hochempfindlichen Stromeingang für I
Berücksichtigung des Faktors I4/Iph WDL (Adresse 221, siehe Abschnitt 2.1.2.1) – verwendet. Da der Line-
arbereich dieses Messeingangs aber nach oben sehr begrenzt ist, wird dieser Strom nur bis zu einer Amplitude
von ca. 1,6 A ausgewertet. Bei höheren Strömen schaltet das Gerät automatisch auf Auswertung des aus den
Phasenströmen berechneten Nullstromes um. Natürlich müssen dazu alle drei Phasenströme von drei in Stern
geschalteten Stromwandlern vorhanden und angeschlossen sein. Dadurch ist die Verarbeitung des Erdstro-
mes auch dann möglich, wenn sowohl sehr kleine als auch große Erdkurzschlussströme vorkommen können.
Wird der vierte Stromeingang I
den Erdstrom einer Parallelleitung, so errechnet das Gerät den Nullstrom aus den Phasenströmen. Natürlich
müssen auch in diesem Fall alle drei Phasenströme von drei in Stern geschalteten Stromwandlern vorhanden
und angeschlossen sein.
222
= I
0
L1
des Gerätes kann der Nullstrom gemessen oder errechnet werden.
4
in der Sternpunktzuführung des Stromwandlersatzes oder an einem separaten Erdstrom-
4
anderweitig verwendet, z.B. für einen Transformatorsternpunktstrom oder für
4
+ I
+ I
. Abhängig von der Bestellvariante und Verwendung des
L2
L3
ausgestattet ist, wird dieser Strom I
4
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
– unter
4
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch

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