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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 328

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Funktionen
2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Beispiel 1: 3 Zyklen seien eingestellt. Für mindestens den ersten Zyklus sei der Anwurf erlaubt. Die Wirkzeiten
seien eingestellt:
• 1.WE: T WIRK = 0,2 s;
• 2.WE: T WIRK = 0,8 s;
• 3.WE: T WIRK = 1,2 s;
Da vor Fehlereintritt die Wiedereinschaltung bereit ist, erfolgt die erste Auslösung auf einen Kurzschluss in
Schnellzeit, also vor Ablauf irgendeiner Wirkzeit. Damit wird die Wiedereinschaltautomatik angeworfen. Nach
erfolgloser Wiedereinschaltung wäre nun der 2. Zyklus wirksam; der Überstromzeitschutz löst nun in diesem
Beispiel aber gemäß seinem Staffelplan erst nach 1 s aus. Da die Wirkzeit für den zweiten Zyklus hierbei über-
schritten wurde, ist dieser gesperrt. Daher wird jetzt der 3. Zyklus mit seinen Parametern durchgeführt. Käme
das Auslösekommando nach der 1. Wiedereinschaltung erst nach mehr als 1,2 s, gäbe es keine weitere Wie-
dereinschaltung mehr.
Beispiel 2: 3 Zyklen seien eingestellt. Nur für den Ersten sei der Anwurf erlaubt. Die Wirkzeiten seien wie in
Beispiel 1 eingestellt. Die erste Schutzauslösung erfolge 0,5 s nach Anregung. Da die Wirkzeit für den 1.
Zyklus zu diesem Zeitpunkt bereits abgelaufen ist, kann dieser die Wiedereinschaltautomatik nicht anwerfen.
Der 2. und 3. Zyklus können aber auch nicht stattfinden, da mit diesen kein Anwurf erlaubt ist. Es erfolgt also
keine Wiedereinschaltung, da überhaupt kein Anwurf stattfindet.
Beispiel 3: 3 Zyklen seien eingestellt. Für mindestens die ersten beiden sei der Anwurf erlaubt. Die Wirkzeiten
seien wie in Beispiel 1 eingestellt. Die erste Schutzauslösung erfolge 0,5 s nach Anregung. Da die Wirkzeit für
den 1. Zyklus zu diesem Zeitpunkt bereits abgelaufen ist, kann dieser die Wiedereinschaltautomatik nicht an-
werfen, sondern es wird sofort der 2. Zyklus eingeleitet, für den Anwurf erlaubt ist. Mit diesem wird die Wieder-
einschaltautomatik angeworfen, der 1. Zyklus wird praktisch übersprungen.
Betriebsarten der Wiedereinschaltautomatik
Die Pausenzeiten – also die Zeiten vom Abschalten des Fehlers (Rückfall des Auslösekommandos oder
Meldung über Hilfskontakte) bis zum Beginn des automatischen Einschaltkommandos – können variieren, ab-
hängig von der bei der Festlegung des Funktionsumfangs gewählten Betriebsart der Wiedereinschaltautomatik
und den daraus resultierenden Signalen von den anwerfenden Schutzfunktionen.
Bei Betriebsart AUS ... (Mit Auskommando ...) sind 1-polige oder 1-/3-polige Unterbrechungszyklen möglich,
wenn Gerät und Leistungsschalter dafür geeignet sind. In diesem Fall sind (für jeden Unterbrechungszyklus)
unterschiedliche Pausenzeiten nach 1-poliger Abschaltung einerseits und nach 3-poliger Abschaltung ande-
rerseits möglich. Die auslösende Schutzfunktion bestimmt die Art der Abschaltung: 1-polig oder 3-polig. Ab-
hängig davon wird die Pausenzeit gesteuert.
Bei Betriebsart Anr. ... (Mit Anregung ...) können für die Unterbrechungszyklen unterschiedliche Pausen-
zeiten nach 1-, 2- und 3-phasigen Fehlern eingestellt werden. Maßgebend ist hier das Anregebild der Schutz-
funktionen zum Zeitpunkt des Verschwindens des Auslösekommandos. Diese Betriebsart erlaubt bei 3-poligen
Unterbrechungszyklen die Pausenzeiten von der Fehlerart abhängig zu machen.
Blockierung der Wiedereinschaltung
Verschiedene Ereignisse führen dazu, dass die automatische Wiedereinschaltung blockiert wird. Wird sie z.B.
über einen Binäreingang blockiert, ist keine Wiedereinschaltung möglich. Wenn die Wiedereinschaltautomatik
noch nicht angeworfen wurde, kann sie erst gar nicht angeworfen werden. Läuft bereits ein Unterbrechungs-
zyklus, erfolgt eine dynamische Blockierung (siehe unten).
Jeder Zyklus kann auch individuell über Binäreingabe blockiert werden. In diesem Fall ist der betreffende
Zyklus ungültig und wird bei der Ablauffolge der zulässigen Zyklen übersprungen. Tritt eine Blockierung ein,
während der betreffende Zyklus schon läuft, führt dies zum Abbruch der Wiedereinschaltung, d.h., es findet
keine Wiedereinschaltung mehr statt, auch wenn noch weitere Zyklen gültig parametriert worden sind.
Während des Ablaufs von Unterbrechungszyklen treten interne Blockierungen auf, die auf bestimmte Zeiten
begrenzt sind:
328
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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