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Klassische Auslösung; Funktionsbeschreibung - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Funktionen
2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung
2.11.2
Klassische Auslösung

2.11.2.1 Funktionsbeschreibung

Übertragungsverfahren
In Zusammenarbeit mit den Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz und/oder mit Erdkurzschluss-
schutz kann auch in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden erreicht werden.
Am stark einspeisenden Leitungsende kann der Distanzschutz bei Fehlern innerhalb der Zone Z1 stets schnell
auslösen. Bei Übertragungsverfahren nach dem Freigabeprinzip ist zur Schnellabschaltung bei Fehlern über
100 % der Leitungsstrecke die Echofunktion (siehe Abschnitt 2.7) wirksam und ermöglicht so die Freigabe für
das stark speisende Leitungsende.
Auch beim Erdkurzschlussschutz kann mit den Übertragungsverfahren nach dem Freigabeprinzip am speisen-
den Leitungsende mit Hilfe der Echofunktion (siehe Abschnitt 2.9) das Auslösekommando freigegeben werden.
Oft ist aber auch am Leitungsende mit schwacher Einspeisung eine Auslösung des Leistungsschalters wün-
schenswert. Hierzu verfügt das Gerät 7SD5 über eine eigene Schutzfunktion mit eigenem Auslösekommando.
Anregung mit Unterspannung
Bild 2-141 zeigt das Funktionsprinzip der Auslösung bei schwacher Einspeisung. Sie kann unter Adresse 2501
SE MODUS (Schwache Einspeisung MODUS) wirksam (Echo u. Auskom. und Echo u.Aus(I=0)) oder
unwirksam geschaltet werden (Aus). Wird dieser „Schalter" auf nur Echo eingestellt, ist die Auslösung eben-
falls unwirksam, jedoch kann die Echofunktion zur Freigabe des speisenden Leitungsendes arbeiten (vgl. auch
Abschnitt 2.7 und 2.9). Über eine Binäreingabe „>ASE block" kann die Auslösefunktion jederzeit gesperrt
werden.
Die Logik für die Erkennung der schwachen Einspeisung ist im Zusammenhang mit Distanzschutz für jede
Phase und zusätzlich einmal für den Erdkurzschlussschutz vorhanden. Da die Unterspannungsabfrage für jede
Phase stattfindet, ist auch einpolige Auslösung möglich, vorausgesetzt, das Gerät liegt in der Version für ein-
polige Auslösung vor.
Bei einem Kurzschluss ist davon auszugehen, dass am Leitungsende mit schwacher Einspeisung nur eine
kleine Spannung auftritt, da der schwache Kurzschlussstrom nur einen geringen Spannungsabfall in der Kurz-
schlussschleife hervorrufen kann. Bei fehlender Einspeisung ist die Schleifenspannung annähernd Null. Daher
wird die Auslösung bei schwacher Einspeisung von der gemessenen Unterspannung Uphe< abhängig ge-
macht, die ebenfalls die Selektion der fehlerbehafteten Phase erlaubt.
Wenn ein Empfangssignal vom anderen Leitungsende eintrifft, ohne dass der örtliche Schutz anregt, deutet
dies auf einen Fehler auf der zu schützenden Leitung hin. Bei Dreibeinleitungen muss beim Vergleichsverfah-
ren von beiden Enden ein Empfangssignal ankommen. Bei Mitnahmeverfahren reicht von mindestens einem
Ende ein Empfangssignal.
Nach einer Sicherheitszeit von 40 ms nach Eintreffen des Empfangssignals wird die Auslösung bei schwacher
Einspeisung freigegeben, sofern die übrigen Bedingungen erfüllt sind: Unterspannung, Leistungsschalter ge-
schlossen und keine Anregung des Distanzschutzes oder Erdkurzschlussschutzes.
Um die Erkennung der schwachen Einspeisung nach Abschalten der Leitung und Rückfall der Anregung zu
verhindern, kann sie nicht mehr gebildet werden, wenn bereits eine kurzschlussbedingte Anregung in der be-
troffenen Phase vorlag (RS-Speicher in Bild ).
Beim Erdkurzschlussschutz wird das Freigabesignal über die phasengetrennten Logikbausteine geschleift.
Dadurch ist einpolige Auslösung auch dann möglich, wenn neben dem Distanzschutz auch der Erdkurz-
schlussschutz oder auch ausschließlich der Erdkurzschlussschutz die Freigabebedingungen erteilt.
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SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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