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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 434

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Funktionen
2.24 Überwachungsfunktionen
Ein unsymmetrischer Messspannungsausfall ist durch Unsymmetrie der Spannungen bei gleichzeitiger
Symmetrie der Ströme gekennzeichnet. Wenn in den Messgrößen eine erhebliche Spannungsunsymmetrie
herrscht, ohne dass gleichzeitig auch eine Stromunsymmetrie registriert wird, lässt dies auf einen unsymmet-
rischen Fehler im Sekundärkreis des Spannungswandlers schließen.
Die Spannungsunsymmetrie wird dadurch erfasst, dass entweder die Nullspannung oder die Gegensystem-
spannung einen einstellbaren Wert FFM U> (Adresse 2911) überschreitet. Der Strom gilt als hinreichend sym-
metrisch, wenn sowohl der Nullstrom als auch der Gegensystemstrom unterhalb des einstellbaren Wertes FFM
I< (Adresse 2912) liegt.
In nicht geerdeten Netzen (Adresse 207 NETZSTERN) ist die Nullspannung kein zuverlässiges Kriterium, da
auch bei einem einfachen Erdschluss eine erhebliche Nullspannung auftritt, ohne dass ein nennenswerter Null-
strom fließen muss. In diesen Netzen wird daher die Nullspannung nicht ausgewertet, sondern nur die Gegen-
systemspannung und das Verhältnis von Gegensystemspannung zu Mitsystemspannung.
Sobald dies erkannt wird, werden der Distanzschutz und alle Funktionen, die auf Basis von Unterspannung ar-
beiten (z.B. auch Auslösung bei schwacher Einspeisung) blockiert. Die Meldung „„FFM unverzögert"" (Nr.
170) wird ausgegeben. Die sofortige Blockierung setzt voraus, dass mindestens ein Leiterstrom fließt. Der Dis-
tanzschutz kann auf Differentialschutz und/oder UMZ-Notbetrieb umgeschaltet werden, sofern die Funktionen
entsprechend parametriert sind (siehe auch Abschnitt 2.3 und 2.16).
Die sofortige Wirkung des „Fuse-Failure-Monitors" wird durch Meldung „FFM unverzögert" (Nr. 170) sig-
nalisiert. Für die Erkennung des unsymmetrischen Messspannungsausfalls muss mindestens ein Leiterstrom
oberhalb des Wertes FFM I< (Adresse 2912) fließen.
Tritt innerhalb von 10 s nach Erkennen des unsymmetrischen Messspannungsausfalls ein Null- oder Gegen-
systemstrom auf, so wird ein Kurzschluss im Netz angenommen und das Signal „FFM unverzögert" sofort
zurück genommen. Wenn Nullspannung oder Gegensystemspannung den einstellbaren Wert FFM U> (Adres-
se 2911) länger als 10 s überschreiten, wird das Signal „Fuse-Failure" (Nr. 169) erzeugt. In diesem
Zustand kann ein Rückfall des Signals „FFM unverzögert" nicht mehr durch das Ansteigen von Null- oder
Gegensystemstrom erfolgen, sondern nur durch Schwellwertunterschreitung der Spannungen im Null- und Ge-
gensystem. Das Signal „FFM unverzögert" kann auch unabhängig von der Größe der Leiterströme erzeugt
werden.
Während einer 1-poligen Kurzunterbrechung erkennt der „Fuse-Failure-Monitor" nicht auf unsymmetrischen
Messspannungsausfall. Durch die Spannungslosigkeit in einer Phase entsteht primärseitig eine betriebliche
Unsymmetrie, die nicht sicher von einem Messspannungsausfall im Sekundärkreis unterschieden werden kann
(nicht im Logikbild dargestellt).
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SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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