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Direkte Mitnahme (Fernauslösung) - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Funktionen
2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise)
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden. Sende- und Emp-
fangskreise arbeiten dann für jede Phase getrennt. Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide ge-
genüberliegenden Enden gesendet. Die Empfangssignale sind dann mit ODER verknüpft.
Über den Parameter ANSCHLUSS (Adresse 2102) wird das Gerät informiert, ob es ein oder zwei Gegenenden
hat.
Bei Störung des Übertragungsweges kann die Übergreifzone Z1B von der internen Wiedereinschaltautomatik
durch Setzen des Parameters 1.WE -> Z1B und eines externen Wiedereinschaltgerätes über die Binärein-
gabe „>FreigWE Stufen" aktiviert werden.
Wenn der Parameter DIS.Empf merken (Adresse 2113) auf Ja gesetzt ist und eine eigene Distanzschutz-
anregung in Z1B vorliegt, wird die phasenselektive Freigabe, die über den Signalzusatz erfolgt, gespeichert.
Wenn die eigene Distanzschutzanregung in Z1B zurückfällt, wird sie gelöscht.
Besteht an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung, so dass der Distanzschutz nicht
anregt, so kann der Leistungsschalter trotzdem ausgelöst werden. Diese „Auslösung bei schwacher Einspei-
sung" ist in Abschnitt 2.11.2 beschrieben.
2.7.5
Direkte Mitnahme (Fernauslösung)
Prinzip
Wie bei der Mitnahme über Anregung oder erweiterten Messbereich wird bei einem Fehler in der Zone Z1 an
das Gegenende ein Mitnahmesignal gesendet. Das dort empfangene Signal führt nach einer kurzen Sicher-
heitszeit Tv (parametrierbar unter Adresse 2202 T AUSVERZ.) ohne weitere Abfragen zur Auslösung (Bild 2-
87). Das Sendesignal kann mit T
etwaige Differenzen in den Anregezeiten an beiden Leitungsenden auszugleichen. Der Distanzschutz ist so
eingestellt, dass die 1. Zone bis etwa 85 % der Leitung reicht. Bei Dreibeinleitungen wird Z1 ebenfalls ca. 85 %
der kürzeren Leitungsstrecke, mindestens aber über den Verzweigungspunkt, eingestellt. Dabei ist darauf zu
achten, dass Z1 nicht über eines der zwei anderen Leitungsenden hinaus reicht. Die Übergreifzone Z1B wird
bei diesem Verfahren nicht benötigt. Sie kann aber von der internen Wiedereinschaltautomatik oder von exter-
nen Kriterien über die Binäreingabe „>FreigWE Stufen" aktiviert werden.
Der Vorteil gegenüber den anderen Mitnahmeverfahren liegt darin, dass stets ohne weitere Maßnahmen beide
Leitungsenden abgeschaltet werden, auch wenn ein Leitungsende ohne Speisung ist. Es erfolgt jedoch keine
weitere Auslösekontrolle am empfangenden Ende.
Die direkte Mitnahme ist kein eigenständiges Übertragungsverfahren, sondern wird dadurch realisiert, dass der
Übertragungszusatz auf eines der Mitnahmeverfahren (Adresse 121 DIS SIGNAL = Mitnahme oder Mitn.
über Anr.) eingestellt wird, aber empfangsseitig die Binäreingaben für die direkte externe Auslösung ver-
wendet werden. Entsprechend gilt der Sendekreis aus Abschnitt „Prinzip der Mitnahme über Anregung" (Bild
2-84). Für den Empfangskreis gilt die Logik der „Externe Einkopplung", wie im Abschnitt 2.12 beschrieben.
Bei Leitungen mit zwei Enden kann die Übertragung phasenselektiv vorgenommen werden. Sende- und Emp-
fangskreise arbeiten dann für jede Phase getrennt. Bei Dreibeinleitungen wird das Sendesignal an beide ge-
genüberliegenden Enden gesendet. Die Empfangssignale müssen dann mit ODER verknüpft werden.
198
verlängert werden (parametrierbar unter Adresse 2103 T SENDVERL.), um
S
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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