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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 177

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Gesteuerte Zone Z1B
Die Übergreifzone Z1B ist eine gesteuerte Stufe. Sie beeinflusst nicht die Normalzonen Z1 bis Z6. Es wird also
nicht umgeschaltet, vielmehr wird die Übergreifzone von den zugehörigen Kriterien wirksam oder unwirksam
geschaltet. Auch sie kann unter Adresse 1751 MODUS Z1B = vorwärts oder rückwärts geschaltet werden.
Wird diese Stufe nicht benötigt, wird sie unwirksam gestellt (Adresse 1751). Die Einstellmöglichkeiten sind
wie bei Zone Z1: Adresse 1752 ZR(Z1B). Auch die Verzögerungszeiten können für 1-phasige und mehrpha-
sige Fehler unterschiedlich eingestellt werden: T1B 1POL. (Adresse 1655) und T1B MEHRPOL (Adresse
1656).
Die Zone Z1B wird meist im Zusammenhang mit automatischer Wiedereinschaltung und/oder Signalübertra-
gungsverfahren verwendet. Sie kann intern von den Signalübertragungsfunktionen (siehe auch Abschnitt 2.7)
oder der integrierten Wiedereinschaltautomatik (wenn vorhanden, siehe auch Abschnitt 2.17) oder von extern
über eine Binäreingabe aktiviert werden. Sie wird i.Allg. auf mindestens 120 % der Leitungsstrecke eingestellt.
Bei Leitungen mit drei Enden („Dreibein") muss sie mit Sicherheit über die längere Leitungsstrecke reichen,
auch dann, wenn über den Verzweigungspunkt zusätzliche Speisung möglich ist. Die Verzögerungszeiten
werden, abhängig vom Verwendungszweck, auf Null oder geringe Verzögerung eingestellt. Bei Verwendung
von Vergleichsverfahren sind auch Abhängigkeiten mit der Anregung zu beachten (siehe Randtitel „Vorausset-
zungen beim Distanzschutz" in Abschnitt 2.7.14).
Arbeitet der Distanzschutz mit der internen oder einer externen Wiedereinschaltautomatik zusammen, so kann
unter Adresse 1657 1.WE -> Z1B bestimmt werden, welche Distanzstufe vor einer automatischen Wieder-
einschaltung freigegeben sein soll. Normalerweise wird beim ersten Unterbrechungszyklus im Übergreifbe-
reich Z1B gemessen (1.WE -> Z1B = Ja). Dies kann dadurch unterdrückt werden, dass 1.WE -> Z1B auf
Nein gestellt wird. Dann wird die Übergreifzone Z1B bei bereiter Wiedereinschaltfunktion nicht freigegeben.
Zone Z1 ist stets freigegeben. Die Einstellung wirkt sich bei externem Wiedereinschaltgerät nur aus, wenn die
Bereitschaft des Wiedereinschaltgerätes über die Binäreingabe „>FreigWE Stufen" (Nr 383) mitgeteilt wird.
Polarisation
Der Grad der Polarisation mit einer fehlergetreuen Speicherspannung kann unter Adresse 1771 U SPEICH
LE für L-E-Schleifen und unter Adresse 1773 U SPEICH LL für L-L-Schleifen eingestellt werden. Für die Po-
larisation mit einer fehlerfremden aktuellen Spannung (Kreuzpolarisation) kann unter den Adressen 1772 U
KREUZ LE und 1774 U KREUZ LL getrennt für L-E- und L-L-Schleifen der Bewertungsfaktor eingestellt
werden. Diese Einstellung kann nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter geändert werden.
Diese Parameter beeinflussen die Erweiterung der Kennlinie in Abhängigkeit von der Vorimpedanz. Stellt man
diese Parameter auf Null, so erhält man die Grundkennlinie ohne Erweiterung.
Mindeststrom der Zone Z1
In geerdeten Netzen mit parallelen Leitungen ohne Nullsystemeinspeisung am gegenüberliegenden Leitungs-
ende kann es erforderlich sein, die Auslösung von Z1 nur oberhalb eines erhöhten Phasenstrom-Schwellwer-
tes zuzulassen. Unter Adresse 1608 Iph>(Z1) können Sie zu diesem Zweck einen separaten Mindeststrom
für die Zone Z1 festlegen. Eine Anregung der Zone Z1 ist nur dann möglich, wenn die Phasenströme diesen
Schwellwert überschritten haben. Sichtbar ist dieser Parameter nur dann, wenn die Adresse 119 Iph>(Z1)
auf vorhanden eingestellt wurde.
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
Funktionen
2.5 Distanzschutz
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