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Einstellhinweise - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Funktionen
2.11 Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung

2.11.2.2 Einstellhinweise

Allgemein
Voraussetzung für alle Funktionen bei schwacher Einspeisung ist, dass sie bei der Festlegung des Funkti-
onsumfangs unter Adresse 125 SCHWACHE EINSP. = vorhanden projektiert wurden.
Mit dem Parameter SE MODUS (Adresse 2501) wird bestimmt, ob das Gerät bei einem Kurzschluss mit schwa-
cher Einspeisung auslösen soll oder nicht. Bei Einstellungen Echo u. Auskom. und Echo u.Aus(I=0)
sind sowohl die Echofunktion als auch die Auslösung bei Fehlern mit schwacher Einspeisung wirksam. Bei Ein-
stellung nur Echo sind die Echofunktionen zur Freigabe des speisenden Leitungsendes wirksam, es erfolgt
aber keine Auslösung am Leitungsende mit fehlender oder schwacher Einspeisung. Da die Maßnahmen bei
schwacher Einspeisung vom Empfangssignal vom anderen Leitungsende abhängig sind, haben sie nur Sinn,
wenn der Schutz mit Signalübertragung arbeitet (siehe Abschnitt 2.7 und/oder 2.9).
Das Empfangssignal ist funktioneller Bestandteil der Auslösebedingungen. Daher darf die Auslösung bei
schwacher Einspeisung nicht bei Blockierverfahren verwendet werden. Sie ist nur zulässig bei den Mitnah-
meverfahren und den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal! Ansonsten ist sie unter Adresse 2501 Aus zu-
schalten. Besser ist in diesen Fällen, sie von vorn herein bei der Projektierung unter Adresse 125 als nicht
vorhanden einzustellen. Die zugehörigen Parameter sind dann nicht zugänglich.
Der Unterspannungswert Uphe< (Adresse 2505) muss unter allen Umständen unterhalb der minimal betrieb-
lich zu erwartenden Spannung Phase-Erde eingestellt werden. Nach unten ist die Grenze gegeben durch den
an der Messstelle am Leitungsende mit schwacher Einspeisung maximal zu erwartenden Spannungsabfall bei
einem Kurzschluss auf der zu schützenden Leitung, wenn der Distanzschutz möglicherweise nicht mehr
anregt.
Echofunktion
Bei Leitungsenden mit schwacher Einspeisung ist bei den Freigabeverfahren die Echofunktion sinnvoll, damit
das speisende Leitungsende auch freigegeben wird. Die Parameterlisten sind im Zusammenhang mit der
schwachen Einspeisung im Abschnitt 2.11.3.2 aufgeführt. Die Echofunktion kann unter Adresse 2501 SE
MODUS wirksam (nur Echo) oder unwirksam (Aus) geschaltet werden. Mit diesem „Schalter" können Sie auch
zusätzlich die Auslösung bei schwacher Einspeisung wirksam schalten (Echo u. Auskom. und Echo
u.Aus(I=0)).
Wenn keine Leistungsschalter-Hilfskontakte rangiert sind und wenn kein Stromfluß vorliegt, dann ist ein Aus-
lösung bei schwacher Einspeisung nur mit der Einstellung Echo u.Aus(I=0) möglich. Die Funktion wird bei
dieser Einstellung nicht durch die Prüfung des Reststromes blockiert. Sofern die Leistungsschalter-Hilfskon-
takte rangiert sind, wird das Aus bei schwacher Einspeisung weiterhin blockiert, wenn die Hilfskontakte einen
geöffneten Leistungsschalter signalisieren.
Mit Echo u. Auskom. ist eine Auslösung bei schwacher Einspeisung nur dann möglich, wenn entweder die
Leistungsschalter-Hilfskontakte einen geschlossenen Leistungsschalter anzeigen oder in der betroffenen
Phase ein Strom fließt, der größer als der eingestellte Reststrom (Adresse 1130 I-REST) ist.
Beachten Sie auf jeden Fall die Hinweise über die Einstellung der Distanzstufen unter dem Randtitel „Voraus-
setzungen beim Distanzschutz" im Abschnitt 2.7 bzw. die Hinweise zum Erdkurzschlussschutz über die Ein-
stellung der Erdstromstufe 3I0> SIG.ZUS. unter dem Randtitel „Voraussetzungen beim Erdkurzschluss-
schutz" im Abschnitt 2.9.
Die Echoverzögerungszeit T VERZÖGERUNG (Adresse 2502) muss so lang gewählt werden, dass unterschied-
liche Reaktionszeiten der Anregung der Distanzschutzfunktionen bzw. der Erdkurzschlussschutzfunktion an
allen Leitungsenden nicht zu einem Fehlecho bei außenliegenden Fehlern (durchfließender Strom) führen
können. Üblich sind ca. 40 ms (Voreinstellung). Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parame-
ter möglich.
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SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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