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Schaltfehlerschutz; Funktionsbeschreibung - Siemens SIPROTEC 4 7SD80 Handbuch

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Funktionen
2.18 Befehlsbearbeitung

Schaltfehlerschutz

2.18.4
Ein Schaltfehlerschutz kann mittels der anwenderdefinierbaren Logik (CFC) realisiert werden.
2.18.4.1

Funktionsbeschreibung

Die Schaltfehler–Prüfungen teilen sich normalerweise innerhalb einer SICAM/SIPROTEC 4 Anlage auf in
Anlagenverriegelung, gestützt auf das Prozessabbild im Zentralgerät
Feldverriegelung, gestützt auf das Objektabbild (Rückmeldungen) im Feldgerät
feldübergreifende Verriegelungen via GOOSE-Botschaften direkt zwischen den Feld- und Schutzgeräten
(mit IEC 61850: Die Intergerätekommunikation mit GOOSE erfolgt über das EN100–Modul)
Der Umfang der Verriegelungsprüfungen wird durch die Parametrierung festgelegt. Näheres zum Thema
GOOSE kann der SIPROTEC-Systembeschreibung entnommen werden.
Schaltobjekte, die einer Anlagenverriegelung im Zentralgerät unterliegen, werden im Feldgerät über einen
Parameter entsprechend gekennzeichnet (in der Rangiermatrix).
Bei allen Befehlen kann bestimmt werden, ob verriegelt (Normal) oder unverriegelt (Interlocking OFF)
geschaltet werden soll:
bei Vorortbefehlen durch Umparametrieren mit Passwortabfrage
bei Automatikbefehlen aus der Befehlsbearbeitung durch CFC mittels Entriegelungskennungen
bei Nah-/Fernbefehlen per zusätzlichem Entriegelungsbefehl über Profibus.
Verriegeltes/entriegeltes Schalten
Die projektierbaren Befehlsprüfungen werden in den SIPROTEC 4 Geräten auch als „Standardverriegelung"
bezeichnet. Diese Prüfungen können über DIGSI aktiviert (verriegeltes Schalten/Markieren) oder deaktiviert
(unverriegelt) werden.
Entriegelt oder unverriegelt schalten bedeutet, dass die projektierten Verriegelungsbedingungen nicht
getestet werden.
Verriegelt schalten bedeutet, dass alle projektierten Verriegelungsbedingungen innerhalb der Befehlsprüfung
getestet werden. Ist eine Bedingung nicht erfüllt, wird der Befehl mit einer Meldung mit angehängtem Minus-
zeichen (z.B. „BF–") und einer entsprechenden Bedienantwort abgewiesen.
Die folgende Tabelle zeigt die möglichen Befehlsarten an ein Schaltgerät und deren zugehörige Meldungen.
Dabei erscheinen die mit *) gekennzeichneten Meldungen in der dargestellten Form nur im Gerätedisplay in
den Betriebsmeldungen, unter DIGSI dagegen in den spontanen Meldungen.
Prozessausgabebefehl
Nachführbefehl
Informationsstatusbefehl, Erfassungssperre
Informationsstatusbefehl, Ausgabesperre
Abbruchbefehl
In der Meldung bedeutet das Pluszeichen eine Befehlsbestätigung. Das Ergebnis der Befehlsgabe ist positiv,
also wie erwartet. Entsprechend bedeutet das Minuszeichen ein negatives, nicht erwartetes Ergebnis, der
Befehl wurde abgelehnt. In der SIPROTEC 4 Systembeschreibung sind mögliche Bedienantworten und deren
Ursachen aufgezeigt. Das folgende Bild zeigt beispielhaft in den Betriebsmeldungen Befehl und Rückmeldung
einer positiv verlaufenen Schalthandlung des Leistungsschalters.
Die Prüfung von Verriegelungen kann für alle Schaltgeräte und Markierungen getrennt projektiert werden.
Andere interne Befehle, wie Nachführen oder Abbruch, werden nicht geprüft, d.h. unabhängig von den Verrie-
gelungen ausgeführt.
196
Befehlsart
Befehl
Verursachung
Schalten
BF
Nachführung
NF
Erfassungssperre
ES
Ausgabesperre
AS
Abbruch
AB
SIPROTEC 4, 7SD80, Handbuch
E50417-G1100-C474-A2, Ausgabe 02.2018
Meldung
BF +/–
NF+/–
ST+/– *)
ST+/– *)
AB+/–

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