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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 134

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Funktionen
2.5 Distanzschutz
Bild 2-48
Ohne Parallelleitungskompensation führt der Erdstrom der Parallelleitung in den meisten Fällen zu einer Zu-
rückverlegung des Kipppunktes (Untergreifen der Distanzmessung). In manchen Fällen – z.B. wenn die beiden
Leitungen auf verschiedenen Sammelschienen enden und die Erdungsstelle an einer der fernen Sammelschie-
nen (bei B in Bild 2-48) liegt – kann es auch zu einem Übergreifen kommen.
Die Parallelleitungskompensation gilt nur für Fehler auf der zu schützenden Leitung. Für Fehler auf der Paral-
lelleitung darf die Kompensation nicht durchgeführt werden, da sie dann ein erhebliches Übergreifen verursa-
chen würde. An der Einbaustelle II in Bild 2-48 darf also nicht kompensiert werden.
Deshalb enthält das Gerät eine zusätzliche Erdstromwaage, die einen Quervergleich der Erdströme der beiden
Leitungen durchführt. Die Kompensation wird nur für die Leitungsenden zugeschaltet, wo der Erdstrom der pa-
rallelen Leitung nicht wesentlich größer als der der eigenen Leitung ist. Im Beispiel Bild 2-48 ist I
I
: Bei I wird kompensiert, indem Z
EP
Blockieren der Zone Z1
Arbeiten die Hauptschutzfunktionen Differentialschutz und Distanzschutz parallel, dann besteht die Möglich-
keit, dass der Distanzschutz in der Zone Z1 eher anregt als der Differentialschutz (z.B. bei Nahfehler). Wird
dies gewünscht, arbeitet der Distanzschutz als „Booster"-Stufe für schnelle Auslösung. Wenn dadurch nur eine
Seite der Leitung schnell abgeschaltet wird, so ist keine schnellere Auslösung der Zone Z1 gewünscht (siehe
auch Abschnitt 2.5.1.4).
Es gibt zwei Möglichkeiten Z1 zu blockieren. Wird das Gerät im Differentialschutzbetrieb betrieben, kann mit
einer Parametereingabe (Adresse 1533 Z1 bl. bei Diff) die Zone Z1 blockiert werden. Eine weitere Mög-
lichkeit zur Blockierung besteht durch einen Binäreingang (Nr 3610 „>Dis blk Z1").
Blockieren der Messwerke
Liegt ein Auskommando für eine 1-polige Abschaltung des Differentialschutzes an, so wird mit 30 ms Verzö-
gerung der Distanzschutz im Modus „einpolige Pause" aufgerufen. In diesem Zustand werden dann alle Leiter-
Leiter-Schleifenmesswerke blockiert, die mit dem abgeschalteten Leiter in Verbindung stehen. Die Verzöge-
rung von 30 ms ist notwendig, da kurz nach dem Auskommando der Leistungsschalter in der Regel noch nicht
geöffnet wurde. Wenn die Fehlerart im aktuellen Messzyklus nicht vollständig erkannt wurde und die weiteren
Schleifen erst im nächsten Zyklus angeregt werden, würde eine sofortige Blockierung zu unvollständigen Feh-
lerbildern führen.
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Erdkurzschluss auf einer Doppelleitung
· I
M
EP
eingekoppelt wird, bei II wird nicht kompensiert.
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
größer als
E
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch

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