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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 327

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Gemischte Strecken Freileitung/Kabel
Beim Distanzschutz können Sie die Distanzzonensignale dazu verwenden, im gewissen Rahmen zwischen
Kabel- und Freileitungsfehlern auf gemischten Strecken zu unterscheiden. Über entsprechende Verschaltung
mittels der anwenderprogrammierbaren Logikfunktionen (CFC) kann dann die Wiedereinschaltautomatik blo-
ckiert werden, wenn ein Fehler im Kabelbereich vorliegt.
Anwurf
Anwurf der Wiedereinschaltautomatik bedeutet die Speicherung des ersten Auslösesignals einer Netzstörung,
das durch eine Schutzfunktion erzeugt wurde, die mit automatischer Wiedereinschaltung arbeitet. Bei mehrfa-
cher Wiedereinschaltung erfolgt der Anwurf also nur einmal mit dem ersten Auslösekommando. Diese Spei-
cherung ist die Voraussetzung für alle Folgeaktivitäten der Wiedereinschaltautomatik. Dem Anwurf kommt
einige Bedeutung zu, wenn das erste Auslösekommando erst nach Ablauf einer Wirkzeit erscheint (siehe unten
unter „Wirkzeiten").
Die Wiedereinschaltautomatik wird nicht angeworfen, wenn der Leistungsschalter zum Zeitpunkt des ersten
Auslösekommandos nicht mindestens für einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist. Dies kann durch Einstellpara-
meter erreicht werden. Siehe auch unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters".
Für jede Kurzschlussschutzfunktion kann durch Einstellparameter bestimmt werden, ob diese mit Wiederein-
schaltung arbeiten soll oder nicht, d.h. ob sie die Wiedereinschaltautomatik anwerfen soll oder nicht. Entspre-
chendes gilt für Auslösekommandos, die über Binäreingaben von extern eingekoppelt und/oder durch Mitnah-
mesignale/Fernauslösung erzeugt werden.
Die Schutz- und Überwachungsfunktionen des Gerätes, die nicht auf kurzschlussartige Vorgänge reagieren
(z.B. ein Überlastschutz), werfen die Wiedereinschaltautomatik nicht an, da Wiedereinschaltung hier nicht sinn-
voll wäre. Auch der Leistungsschalterversagerschutz darf die Wiedereinschaltautomatik nicht anwerfen.
Wirkzeiten
Häufig ist es wünschenswert, dass die Bereitschaft zur Wiedereinschaltung unterbunden wird, wenn der Kurz-
schluss eine gewisse Zeit lang angestanden hat, z.B. weil davon auszugehen ist, dass sich der Lichtbogen so
eingebrannt hat, dass keine Aussicht auf ein selbsttätiges Verlöschen während der spannungslosen Pause
mehr besteht. Auch aus Selektivitätsgründen (siehe oben) sollen häufig verzögert abgeschaltete Fehler nicht
zur Wiedereinschaltung führen. Im Zusammenhang mit Distanzschutz wird daher die Verwendung der Wirkzei-
ten empfohlen.
Die Wiedereinschaltautomatik des 7SD5 kann mit oder ohne Wirkzeiten betrieben werden (Projektierungspa-
rameter AWE BETRIEBSART, Adresse 134, siehe Abschnitt 2.1.1.3). Ohne Wirkzeit ist kein Anregesignal der
Schutzfunktionen oder externen Schutzeinrichtungen nötig. Der Anwurf erfolgt, sobald das erste Auslösekom-
mando erscheint.
Bei Betrieb mit Wirkzeit ist eine solche für jeden Unterbrechungszyklus verfügbar. Die Wirkzeiten werden
grundsätzlich von den mit ODER verknüpften Anregesignalen aller Schutzfunktionen, die die Wiedereinschalt-
automatik anwerfen können, gestartet. Wenn nach Ablauf einer Wirkzeit noch kein Auslösekommando vorliegt,
kann der entsprechende Unterbrechungszyklus nicht durchgeführt werden.
Für jeden Wiedereinschaltzyklus kann eingestellt werden, ob dieser einen Anwurf erlaubt oder nicht. Mit der
ersten Generalanregung haben nur die Wirkzeiten eine Bedeutung, deren Zyklen einen Anwurf erlauben, da
die anderen Zyklen nicht anwerfen dürfen. Mittels der Wirkzeiten und der Anwurferlaubnis kann man dadurch
steuern, welche Zyklen unter verschiedenen Kommandozeitbedingungen durchlaufen werden können.
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
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