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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 89

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Bei WS1 SYNCMODUS= TEL und GPS wird der Differentialschutz bei erneuter Verbindungsaufnahme erst frei-
gegeben, wenn die Kommunikationsstrecke über GPS synchronisiert ist (beide Stationen müssen GPS-
Empfang haben) oder durch eine externe Bedienung (Binäreingabe) symmetrische Laufzeiten signalisiert
werden. Bei Synchronisierung durch den Bediener arbeitet der Differentialschutz mit dem unter Adresse 4506
WS1 UNSYMMETRIE parametrierten Wert, bis die Laufzeitdifferenz über GPS-Synchronisierung ermittelt
wurde.
Bei WS1 SYNCMODUS = TEL oder GPS wird der Differentialschutz bei erneuter Verbindungsaufnahme sofort
freigegeben (Datentelegramme werden empfangen). Bis zur Synchronisierung arbeitet der Differentialschutz
mit dem unter der Adresse 4506 WS1 UNSYMMETRIE parametrierten Wert . Haben beide Seiten GPS-Empfang
und wird die Kommunikationsverbindung über GPS synchronisiert , arbeitet der Differentialschutz mit erhöhter
Empfindlichkeit.
Im WS1 SYNCMODUS TEL oder GPS oder TEL und GPS kann die Laufzeit für Sende- und Empfangsrichtung
separat gemessen werden. Übersteigt die gemessene Laufzeitdifferenz den in Adresse 4506 WS1
UNSYMMETRIE parametrierten Wert, dann wird die Meldung 3250 „WS1 LZ unsym." ausgegeben.
Unter Adresse 4513 stellen Sie einen Grenzwert WS1 max F.-Rate für die zulässige Fehlerrate von Schutz-
daten-Telegrammen ein. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich. Der vorein-
gestellte Wert 1 % bedeutet, dass von 100 Telegrammen höchstens 1 Telegramm fehlerhaft sein darf.
Wirkschnittstelle 2
Wenn die Wirkschnittstelle 2 vorhanden ist und benutzt wird, bieten sich die gleichen Möglichkeiten an wie bei
der Wirkschnittstelle 1. Die entsprechenden Parameter werden unter den Adressen 4601 WS2 (Ein oder Aus),
4602 WS2 VERBINDUNG, 4605 WS2 LAUFZEIT und 4606 WS2 UNSYMMETRIE, wobei die beiden letzten Pa-
rameter nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter verändert werden können. Ist GPS-Synchronisation vor-
handen, wird der Parameter unter der Adresse 4611WS2 SYNCMODUS verwendet. Auch die maximal zulässige
Fehlerrate von Schutzdaten-Telegrammen WS2 max F.-Rate (Adresse 4613) und die Reaktion bei unzuläs-
siger Laufzeitdifferenz WS2 BLOCK UNSYM (Adresse 4615) (Blockieren des Differentialschutzes Ja oder
Nein) können Sie unter Weitere Parameter verändern.
GPS-Synchronisierungsmodus (wahlweise)
Für die Wirkschnittstellen kann unter der Adresse 4801 GPS-SYNC die Synchronisierung über GPS Ein- oder
Ausgeschaltet werden.
Unter der GPS-Synchronisierung wird die Verwendung eines 1-Puls-pro-Sekunde-Signals (1 PPS) verstan-
den. Dieses Signal wird von einem GPS-Empfänger erzeugt. Das 1 PPS-Signal wird am Port A des Gerätes
angeschlossen (siehe Kapitel 3, Tabelle 3-12). Das 1 PPS-Signal hat die Eigenschaft, dass die steigende
Flanke ortsunabhängig eine maximale Abweichung von 10 µs aufweist (verglichen zwischen 2 GPS-Empfän-
gern und unter allen GPS-Empfangsbedingungen). Sollte die Abweichung von max. 10 µs aufgrund der GPS-
Empfangsbedingungen nicht mehr gewährleistet sein, wird das 1 PPS-Signal vom GPS-Empfänger abgeschal-
tet.
Zusätzlich können diese GPS-Empfänger weitere Zeitzeichensignale liefern, z.B. DCF77 oder IRIG-B. Diese
Zeitzeichensignale können ebenfalls am Port A angeschlossen werden. Sie dienen allerdings nicht zur µs-
genauen Synchronisierung der Wirkschnittstellen und somit des Differentialschutzes. Die Flankengenauigkeit
dieser Zeitzeichensignale ist oft nicht ausreichend.
Unter der Adresse 4803 TV GPS AUSFALL wird die Zeit eingestellt, nach der die Meldung „GPS Ausfall"
(Nr 3247) abgesetzt wird.
Weitere Parameter, die die GPS-Synchronisierung betreffen, können individuell für jede Wirkschnittstelle ein-
gestellt werden (siehe oben).
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
2.2 Wirkschnittstellen und Schutzdatentopologie
Funktionen
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