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Siemens siprotec 7SD5 Handbuch Seite 334

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Funktionen
2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Bei der adaptiven Pause entscheidet die Wiedereinschaltautomatik an den Leitungsenden II und III selbsttätig,
ob und wann eine Wiedereinschaltung sinnvoll und zulässig ist und wann nicht. Kriterium ist die Leitungsspan-
nung am Ende II und III. Wiedereinschaltung an den Enden II und III erfolgt also, sobald feststeht, dass die
Leitung unter Spannung gesetzt worden ist. Grundsätzlich werden alle Leiter-Leiter- und Leiter-Erde-Spannun-
gen überwacht.
Beim angedeuteten Kurzschluss werden im Beispiel die Leitungen an den Stellen I, II und III abgeschaltet. Bei
I wird nach der dort parametrierten Pausenzeit wieder eingeschaltet. Bei III kann mit Hilfe der ASP-Funktion
nach einer kurzen Verzögerung (zur Sicherung einer ausreichenden Spannungsmesszeit) wieder eingeschal-
tet werden, da die Spannung erhalten bleibt, wenn auch an der Sammelschiene B eine Einspeisung vorhanden
ist.
Ist der Kurzschluss beseitigt (erfolgreiche Wiedereinschaltung), wird die Leitung A-B von der Sammelschiene
A über die Stelle I wieder unter Spannung gesetzt. Gerät II erkennt diese Spannung und schaltet nach einer
kurzen Verzögerung (zur Sicherung einer ausreichenden Spannungsmesszeit) ebenfalls wieder ein. Die
Störung ist beendet.
Ist der Kurzschluss nach Wiedereinschaltung bei I nicht beseitigt (erfolglose Wiedereinschaltung), wird bei I
wieder auf den Fehler geschaltet, bei II erscheint keine gesunde Spannung. Das dortige Gerät erkennt dies
und schaltet nicht wieder ein.
Bei mehrfacher Wiedereinschaltung kann sich der Vorgang bei erfolgloser Wiedereinschaltung mehrmals wie-
derholen, bis eine der Wiedereinschaltungen erfolgreich ist oder eine endgültige Abschaltung erfolgt.
Bild 2-159
A, B, C
I, II, III
X
Wie das Beispiel zeigt, bringt die adaptive spannungslose Pause folgende Vorteile:
• Der Leistungsschalter an der Stelle II schaltet bei bleibendem Fehler gar nicht erst wieder zu und wird
dadurch geschont.
• Bei einer unselektiven Auslösung außerhalb des Schutzbereiches durch einen übergreifenden Zeitstaffel-
schutz können dort keine weiteren Unterbrechungszyklen entstehen, da die Kurzschlussbahn über Sam-
melschiene B und die Stelle II auch bei mehrfacher Wiedereinschaltung unterbrochen bleibt.
• An der Stelle I ist bei mehrfacher Wiedereinschaltung und selbst bei endgültiger Auslösung ein Übergreifen
erlaubt, da die Leitung an der Stelle II offen bleibt und somit bei I keine tatsächliche Überreichweite entste-
hen kann.
Einkommando-Übertragung (Inter-EIN)
Bei der Einkommandoübertragung über die digitalen Verbindungsstrecken werden ebenfalls die Pausenzeiten
nur an einem Leitungsende eingestellt. Das andere (oder die übrigen bei Leitungen mit mehr als zwei Enden)
wird auf „Adaptive spannungslose Pause (ASP)" eingestellt. Letzteres reagiert lediglich auf die empfangenen
Einschaltkommandos vom sendenden Ende.
334
Beispiel für adaptive spannungslose Pause (ASP)
Sammelschienen
Relais-Einbauorte
ausgelöste Leistungsschalter
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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