Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Einstellhinweise - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

Vorschau ausblenden Andere Handbücher für siprotec 7SD5:
Inhaltsverzeichnis

Werbung

2.17.2

Einstellhinweise

Allgemeines
Wird auf dem Abzweig, für den der Leitungsschutz 7SD5 eingesetzt wird, keine Wiedereinschaltung durchge-
führt (z.B. bei Kabeln, Transformatoren), muss die Wiedereinschaltautomatik wegprojektiert werden (Adresse
133, siehe auch Abschnitt 2.1.1.3). Die Wiedereinschaltautomatik ist dann völlig unwirksam, d.h. es erfolgt im
7SD5 keine Bearbeitung der Wiedereinschaltautomatik. Es gibt keine diesbezüglichen Meldungen, Binärein-
gaben für die Wiedereinschaltautomatik werden ignoriert. Alle Parameter für die Einstellungen der Wiederein-
schaltautomatik sind unzugänglich und haben keine Bedeutung.
Soll dagegen die interne Wiedereinschaltautomatik verwendet werden, muss bei der Konfiguration des Gerä-
teumfangs (Abschnitt 2.1.1.3) unter Adresse 133 AUTO-WE die Art der Wiedereinschaltung und unter Adresse
134 die AWE BETRIEBSART eingestellt sein.
Mit der integrierten Wiedereinschaltautomatik erlaubt 7SD5 bis zu 8 Wiedereinschaltversuche. Während die
Einstellungen in den Adressen 3401 bis 3441 für alle Unterbrechungszyklen gemeinsam sind, werden die in-
dividuellen Einstellungen der Zyklen ab Adresse 3450 vorgenommen. Dabei können Sie für die ersten vier Un-
terbrechungszyklen unterschiedliche individuelle Parameter einstellen. Ab dem fünften Zyklus gelten die Para-
meter für den vierten Zyklus.
Unter Adresse 3401 AUTO-WE kann die Wiedereinschaltautomatik Ein- oder Ausgeschaltet werden.
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung erfolgen kann, ist,
dass zum Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltautomatik (d.h. bei Beginn des ersten Auslösekomman-
dos) der Leistungsschalter für mindestens einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist. Die Bereitschaft des Leis-
tungsschalters wird dem Gerät über die Binäreingabe „>LS1 bereit" (Nr 371) mitgeteilt. Für den Fall, dass
ein solches Signal nicht zur Verfügung steht, belassen Sie die Einstellung unter Adresse 3402 LS? VOR
ANWURF = Nein, da anderenfalls überhaupt keine automatische Wiedereinschaltung möglich wäre. Ist die Leis-
tungsschalterabfrage möglich, sollten Sie LS? VOR ANWURF = Ja einstellen.
Weiterhin kann die Leistungsschalterbereitschaft vor jeder Wiedereinschaltung abgefragt werden. Dies wird
bei der Einstellung der individuellen Unterbrechungszyklen eingestellt (siehe unten).
Für die Kontrolle der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters während der Pausenzeiten können Sie unter
Adresse 3409 T LS-ÜBERW. eine Leistungsschalter-Bereitschafts-Überwachungszeit einstellen. Die Zeit wird
etwas höher als die Regenerationszeit des Leistungsschalters nach einem AUS-EIN-AUS-Zyklus eingestellt.
Sollte der Leistungsschalter bis zum Ablauf dieser Zeit nicht wieder bereit sein, wird nicht eingeschaltet; die
Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert.
Das Abwarten der Wiederbereitschaft des Leistungsschalters kann zu einer Verlängerung der Pausenzeiten
führen. Auch die Abfrage einer Synchronprüfung (wenn verwendet) kann die Wiedereinschaltung verzögern.
Um eine unkontrollierte Verlängerung zu vermeiden, können Sie unter Adresse 3411 T PAUSE VERL. eine
maximale Verlängerung der Pausenzeit in diesem Fall einstellen. Bei Einstellung ∞ ist diese Verlängerung un-
begrenzt. Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter möglich. Berücksichtigen Sie, dass
längere Pausenzeiten nach 3-poliger Abschaltung nur zulässig sind, wenn keine Stabilitätsprobleme auftreten
oder vor Wiedereinschaltung eine Synchronprüfung stattfindet.
Die Sperrzeit T SPERRZEIT (Adresse 3403) ist die Zeitspanne, nach der nach einer erfolgreichen Wiederein-
schaltung die Netzstörung als beendet gilt. Eine erneute Auslösung einer Schutzfunktion innerhalb dieser Zeit
bewirkt, dass bei mehrmaliger Wiedereinschaltung der nächste Unterbrechungszyklus eingeleitet wird; ist
keine weitere Wiedereinschaltung mehr zulässig, gilt bei erneuter Auslösung die letzte Wiedereinschaltung als
erfolglos. Die Sperrzeit muss also länger sein als die längste Kommandozeit einer Schutzfunktion, die die Wie-
dereinschaltautomatik starten kann. Im Fall, dass die AWE im ASP-Modus betrieben wird, ist es möglich, die
Sperrzeit durch Parametrieren auf 0 s zu deaktivieren.
Im Allgemeinen genügen einige Sekunden. In gewitterreichen oder sturmreichen Gegenden ist eine kürzere
Sperrzeit sinnvoll, um die Gefahr der endgültigen Abschaltung infolge kurz aufeinander folgender Blitzeinschlä-
ge oder Seilüberschläge (Seiltanzen) zu mindern.
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
2.17 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Funktionen
343

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis