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Einstellhinweise - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Funktionen
2.3 Differentialschutz
2.3.2

Einstellhinweise

Allgemeines
Der Differentialschutz kann unter Adresse 1201 DIFF.-SCHUTZ Ein- oder Ausgeschaltet werden. Wird ein
einzelnes Gerät an einem beliebigen Ende des Schutzobjektes ausgeschaltet, ist keine Messwertbildung mehr
möglich. Der gesamte Differentialschutz aller Enden ist dann blockiert. Ist der Distanzschutz vorhanden und
projektiert, so übernimmt dieser die Hauptschutzfunktion.
Ansprechwert Differentialstrom
Die Stromempfindlichkeit wird unter Adresse 1210 I-DIFF> eingestellt. Maßgebend ist der Gesamte bei
einem Kurzschluss in den Schutzbereich einfließende Strom, also der Gesamt-Fehlerstrom, unabhängig
davon, wie er sich auf die Enden des Schutzobjektes aufteilt.
Ist die Ladestromkompensation unter Adresse 1221 Ic-KOMP. = Ein geschaltet, kann der Ansprechwert I-
DIFF> auf 1 · I
Ohne Ladestromkompensation (Adresse 1221 Ic-KOMP. = Aus) ist dieser Ansprechwert so einzustellen,
dass er über dem gesamten stationären Querstrom des Schutzobjektes liegt. Bei Kabeln und langen Freilei-
tungen ist insbesondere der Ladestrom zu berücksichtigen.
Der Ladestrom errechnet sich aus der Betriebskapazität:
= 3,63 · 10
I
C
mit
I
C
U
N
f
N
C
'
B
s
Bei Leitungen mit mehreren Enden ist als Länge die Summe aller Teilstrecken zu verstehen.
Mit Rücksicht auf Spannungs- und Frequenzschwankungen sollte mindestens das 2- bis 3-fache des so ermit-
telten Ladestromes eingestellt werden. Auch sollte der Ansprechwert nicht unter 15 % des Betriebsnennstro-
mes liegen. Der Betriebsnennstrom ergibt sich entweder aus der Nennscheinleistung eines Transformators im
Schutzbereich, wie in Abschnitt 2.1.4.1 unter Randtitel „Topologiedaten bei Trafo im Schutzbereich (wahlwei-
se)" beschrieben oder aus den Adressen 1104 IN-BTR PRIMÄR gemäß Abschnitt 2.1.4.1 unter Randtitel
„Nennwerte des Schutzobjektes bei Leitungen". Er muss an allen Enden des Schutzobjektes gleich sein.
Werden keine Spannungen gemessen, wird der kompensierte Ladestrom unter Adresse 1224 IcSTAB/IcN
berücksichtigt. Dieses Verhältnis steht normalerweise auf 2,5 und stellt damit das 2- bis 3-fache bzw.
IcSTAB/IcN · I-DIFF> des ermittelten Ladestroms ein.
Bei Parametrierung mittels PC und DIGSI kann wahlweise in Primär- oder Sekundärgrößen parametriert
werden. Bei Parametrierung in Sekundärgrößen müssen die Ströme auf die Sekundärseite der Stromwandler
umgerechnet werden.
106
eingestellt werden. Damit wird der Restfehler der Ladestromkompensation berücksichtigt.
cN
–6
· U
· f
· C
' · s
N
N
B
dem zu ermittelnden Ladestrom in A primär
der Nennspannung des Netzes in kV
der Nennfrequenz des Netzes in Hz
der bezogenen Betriebskapazität der Leitung in nF/km
der Länge der Leitung in km
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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