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Maßnahmen Bei Fehlender Oder Schwacher Einspeisung - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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Funktionen
2.7 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz (wahlweise)
Bild 2-101
2.7.13
Maßnahmen bei fehlender oder schwacher Einspeisung
In Fällen, wo an einem Leitungsende keine oder nur eine schwache Einspeisung vorhanden ist, regt der Dis-
tanzschutz nicht an. Damit kann dort weder ein Auslösekommando noch ein Sendesignal abgesetzt werden.
Bei den Vergleichsverfahren mit Freigabesignal könnte ohne besondere Maßnahmen nicht einmal das Lei-
tungsende mit starker Einspeisung in Schnellzeit auslösen, da vom Ende mit der schwachen Einspeisung kein
Freigabesignal übertragen wird.
Um in solchen Fällen eine schnelle Abschaltung an beiden Leitungsenden zu erreichen, verfügt der Distanz-
schutz über besondere Maßnahmen für Leitungen mit schwacher Einspeisung.
Damit auch das Leitungsende mit schwacher Einspeisung selber auslösen kann, verfügen die Geräte des Typs
7SD5 über eine Auslösefunktion bei schwacher Einspeisung. Da diese eine eigene Schutzfunktion mit
eigenem Auslösekommando darstellt, ist sie in einem gesonderten Abschnitt beschrieben (siehe Abschnitt
2.11.2).
Echofunktion
Die Echofunktion bewirkt, dass bei fehlender Anregung an einem Leitungsende das empfangene Signal als
„Echo" zum anderen Leitungsende zurückgesendet wird und dort die Freigabe des Auslösekommandos er-
möglicht.
Das gemeinsame Echo-Signal (siehe Bild , Abschnitt 2.11.1) wird sowohl vom Distanzschutz als auch vom Erd-
kurzschlussschutz angestoßen. In Bild 2-102 ist die Entstehung der Echofreigabe durch den Distanzschutz
dargestellt.
Die Erkennung der schwachen Einspeisung und somit die Bedingungen für das Echo werden im zentralen
UND-Glied zusammengestellt. Der Distanzschutz darf weder ausgeschaltet noch blockiert sein, da er sonst in
diesem Zustand wegen fehlender Anregung stets ein Echo produzieren würde. Wird jedoch der Überstromzeit-
schutz als Notfunktion verwendet, ist trotzdem bei unwirksamem Distanzschutz ein Echo möglich, weil die An-
regung des Distanzschutzes durch die Anregung des Not-Überstromzeitschutzes ersetzt wird. Während dieser
Betriebsart darf der Not-Überstromzeitschutz natürlich nicht ebenfalls blockiert oder ausgeschaltet sein.
Auch wenn der Not-Überstromzeitschutz nicht anregt, so wird für Freigabeverfahren während der Notfunktion
ein Echo erzeugt. Der Überstromzeitschutz am schwachen Ende muss empfindlicher arbeiten als der Distanz-
schutz am stark einspeisenden Ende. Anderenfalls ist die Selektivität bezüglich 100 % der Leitungslänge nicht
gegeben.
Die zentrale Echobedingung ist das Fehlen einer Anregung vom Distanzschutz oder Überstromzeitschutz bei
gleichzeitigem Empfang, der von der Logik des Signalübertragungsverfahrens geliefert wird, wie in den ent-
sprechenden Logikdiagrammen (Bild 2-91 bzw. Bild 2-93) gezeigt.
216
Transiente Blockierung bei Freigabeverfahren
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011

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