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Anregelogik Des Gesamtgerätes - Siemens siprotec 7SD5 Handbuch

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1-polige Pause
In einer 1-poligen Pause erzwingt der in den beiden gesunden Leitern fließende Laststrom einen Stromfluss
über Erde, was zu unerwünschten Anregungen führen kann. Auch die entstehende Nullspannung kann zu un-
erwünschten Schutzreaktionen führen.
Die Meldungen „1pol.Pause L1" (Nr 591), „1pol.Pause L2" (Nr 592) und „1pol.Pause L3" (Nr 593)
werden zusätzlich generiert, wenn über den „Open Pole Detektor" erkannt wird, dass in einer Phase Strom und
Spannung fehlen – jedoch auch in den anderen Phasen kein Strom fließt. In diesem Fall wird eine der Meldun-
gen nur so lange gehalten, wie die Bedingung erfüllt ist. Damit kann eine 1-polige Kurzunterbrechung auf einer
unbelasteten Leitung erkannt werden.
Speziell für Anwendungen mit sammelschienenseitigen Spannungswandlern wird die Meldung „1pol.Pause
Lx" zusätzlich abgesetzt, wenn die phasenselektiven LS-Hilfskontakte eindeutig einen 1-polig geöffneten Leis-
tungsschalter abbilden und der Strom dieser Phase den Parameter 1130 I-REST unterschreitet.
Je nach Einstellung des Parameters 1136 OpenPoleDetekt.wertet der Open Pole Detektor alle zur Verfü-
gung stehenden Messwerte einschließlich der Hilfskontakte aus (Voreinstellung mit Messung) oder verwen-
det nur die Informationen der Hilfskontakte einschließlich der Phasenstromabfrage (Einstellung LS HiKo UND
I<). Steht Parameter 1136 auf Aus, wird der Open Pole Detektor nicht verwendet.
2.25.1.4 Anregelogik des Gesamtgerätes
Phasengetrennte Anregung
Die Anregelogik verknüpft die Anregesignale aller Schutzfunktionen. Bei den Schutzfunktionen, die eine pha-
sengetrennte Anregung erlauben, wird die Anregung phasengerecht ausgegeben. Wird von einer Schutzfunk-
tion ein Erdfehler erkannt, wird auch dieser als gemeinsame Gerätemeldung abgesetzt. Damit stehen die Mel-
dungen „Ger.Anr. L1", „Ger.Anr. L2", „Ger.Anr. L3" und „Ger.Anr. E" zur Verfügung.
Die vorstehenden Meldungen können auf LED oder Ausgangrelais rangiert werden. Für lokale Anzeigen von
Störfallmeldungen und für die Übertragung der Meldungen zu einem Personalcomputer oder einer leittechni-
schen Zentrale stehen für einige Schutzfunktionen auch die angeregten Phasen als Gesamtmeldung zur Ver-
fügung, z.B. „Diff Anr L12E" oder „Dis Anr L12E" für eine Anregung L1-L2-E, von denen jeweils nur
eine erscheint, die dann das gesamte Anregebild repräsentiert.
Generalanregung
Die Anregesignale werden mit ODER verknüpft und führen zur Generalanregung des Gerätes. Sie wird mit
„Ger. Anregung" gemeldet. Wenn keine Schutzfunktion des Gerätes mehr angeregt ist, wird „Ger.
Anregung" zurückgesetzt (Meldung „Geht").
Die Generalanregung ist Voraussetzung für eine Reihe interner und externer Folgefunktionen. Zu den internen
Funktionen, die von der Generalanregung gesteuert werden, gehören:
• Eröffnung eines Störfalls: Von Beginn der Generalanregung bis zum Rückfall werden alle Störfallmeldungen
in das Störfallprotokoll eingetragen.
• Initialisierung der Störwertspeicherung: Die Speicherung und Bereithaltung von Störwerten kann zusätzlich
vom Auftreten eines Auslösekommandos abhängig gemacht werden.
• Erzeugung von Spontanmeldungen: Bestimmte Störfallmeldungen können als sog. Spontanmeldungen im
Display des Gerätes angezeigt werden (siehe Randtitel „Spontananzeigen"). Diese Anzeige kann zusätzlich
vom Auftreten eines Auslösekommandos abhängig gemacht werden.
• Start der Wirkzeit der Wiedereinschaltautomatik (wenn vorhanden und benutzt).
SIPROTEC, 7SD5, Handbuch
C53000-G1100-C169-5, Ausgabedatum 02.2011
2.25 Funktionssteuerung und Leistungsschalterprüfung
Funktionen
459

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