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Wasseraufbereitung Und Beschaffenheit - Vermeidung Von Schäden In Warmwasserheizungsanlagen; Frostschutzmittel - Bosch Compress 7000i AW Planungsunterlage

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Inhaltsverzeichnis

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Planung und Auslegung von Wärmepumpen
4.12
Wasseraufbereitung und Beschaffenheit
– Vermeidung von Schäden in
Warmwasserheizungsanlagen
Im Kapitel 3.4.2 der VDI 2035 kann man Richtwerte für
das Füll- und Ergänzungswasser finden. Die Gefahr von
Steinbildung in Warmwasser-Heizungsanlagen ist durch
die im Vergleich zu Warmwasserbereitungsanlagen ge-
ringere Menge an Erdalkali- und Hydrogencarbonat-Io-
nen begrenzt. Allerdings beweist die Praxis, dass unter
bestimmten Bedingungen Schäden durch Steinbildung
auftreten können.
Diese Bedingungen sind:
• Gesamtleistung der Warmwasser-Heizungsanlage
• spezifisches Anlagenvolumen
• Füll- und Ergänzungswasser
• Art und Konstruktion des Wärmeerzeugers
Für das Füll- und Ergänzungswasser sind zur Vermeidung
von Steinbildung folgende Richtwerte einzuhalten:
Gesamtheiz-
Summe
leistung
Erdalkalien
in kW
in mol/m
50
keine
Anforderungen
2,0
>50...200
1,5
>200...600
>600
< 0,02
Tab. 48
1) Bei Anlagen mit Umlaufwassererheizern und für Systeme mit
Elektro-Heizeinsatz beträgt der Richtwert für die Summe der
3
Erdalkalien 3,0 mol/m
, entsprechend 16,8 d °
Die Richtwerte beruhen auf langjährigen praktischen Er-
fahrungen und gehen davon aus, dass
• während der Lebensdauer der Anlage die Summe der
gesamten Füll- und Ergänzungswassermenge das
Dreifache des Nennvolumens der Heizungsanlage
nicht überschreitet
• das spezifische Anlagenvolumen < 20 l/kW Wärmeleis-
tung beträgt
• alle Maßnahmen zur Vermeidung wasserseitiger Kor-
rosion nach VDI 2035 Blatt 2 getroffen wurden.
Da in Luft-Wasser-Wärmepumpen immer ein Elektro-
Heizeinsatz
enthalten ist, gilt auch bei Anlagen < 50 kW, dass zu ent-
härten ist oder eine andere Maßnahme nach Abschnitt 4
ergriffen werden muss, wenn:
• die Summe aus Erdalkalien aus der Analyse des Füll-
und Ergänzungswassers über dem Richtwert ist
und/oder
• höhere Füll- und Ergänzungswassermengen zu erwar-
ten sind
und/oder
• das spezifische Anlagenvolumen > 20 l/kW Wärmeleis-
tung beträgt.
100
Gesamthärte
3
in °dH
keine
1)
1)
Anforderungen
11,2
8,4
< 0,11
Vollentsalzung
Bei der Vollentsalzung werden aus dem Füll- und Ergän-
zungswasser nicht nur alle Härtebildner, wie z. B. Kalk,
sondern auch alle Korrosionstreiber, wie z. B. Chlorid,
entfernt. Das Füllwasser muss mit einer Leitfähigkeit
10 mS/cm in die Anlage gefüllt werden. Vollentsalztes
Wasser mit dieser Leitfähigkeit kann sowohl von soge-
nannten Mischbettpatronen als auch von Osmoseanla-
gen zur Verfügung gestellt werden.
Nach der Befüllung mit vollentsalzten Wasser stellt sich
nach mehrmonatigem Heizbetrieb im Heizwasser eine
salzarme Fahrweise im Sinne der VDI 2035 ein. Mit der
salzarmen Fahrweise hat das Heizwasser einen idealen
Zustand erreicht. Das Heizwasser ist frei von Härtebild-
nern, alle Korrosionstreiber sind entfernt und die Leitfä-
higkeit ist auf einem sehr niedrigen Niveau.
Zusammenfassung
Für die Compress 7000i AW Wärmepumpen geben wir
folgende Empfehlungen:
• bei < 16,8 °dH und Füll- und Ergänzungswasser-Ge-
samtmenge < dreifachem Anlagenvolumen und < 20 l/
kW Anlagevolumen  keine Wasseraufbereitung er-
forderlich
• Wenn vorgenannte Randbedingungen überschritten
werden  Wasseraufbereitung erforderlich
Empfehlung: Vollentsalztes Füll- und Ergänzungswas-
ser einsetzen. Mit Füllen der Anlage mit vollentsalz-
tem Wasser kann eine salzarme Fahrweise erreicht
werden und Korrosionstreiber werden minimiert.
Alternative:
Enthärten des Füllwassers, wenn einer der Richtwerte,
wie in VDI 2035 beschrieben, überschritten wird. Bei bi-
valenten Anlagen sind die werkstoffspezifischen Anfor-
derungen des bivalenten Wärmeerzeugers/Anlage zu
beachten.
4.13

Frostschutzmittel

Der Einsatz von Frostschutzmitteln ist nicht
freigegeben! Frostschutzmittel reduzieren
die System-Effizienz um 10 – 15 %.
Wenn dennoch Frostschutzmittel eingesetzt
wird, trägt der ausführende Heizungsfach-
betrieb die Verantwortung für diese Maß-
nahme und daraus resultierende Folgen.
Der integrierte Heizstab bei den monoenergetischen Va-
rianten hält die Anlage bei Ausfall der Wärmepumpe
frostfrei.
Bei den bivalenten Varianten wird der zweite Wärme-
erzeuger für den Frostschutz verwendet.
Wenn die Spannungsversorgung der Wärmepumpe über
einen längeren Zeitraum unterbrochen ist, müssen die
Außeneinheiten entleert werden. Hierzu müssen ent-
sprechende Entleervorrichtungen vorgerüstet werden.
Compress 7000i AW – 6 720 820 615 (2018/10)

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