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Allgemeine Vorsichtsmassnahmen - Orthofix AGILE NAIL Gebrauchsanweisung

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ALLGEMEINE VORSICHTSMASSNAHMEN

1. Sorgen Sie dafür, dass alle für die Operation erforderlichen Komponenten im Operationssaal bereitstehen.
2. Untersuchen Sie alle Komponenten vor der Verwendung gründlich. Die Unversehrtheit des Produkts und dessen Sterilität (bei sterilen Produkten) und Funktionstüchtigkeit werden nur bei unbeschädigter
Verpackung gewährleistet.
3. Beim Umgang mit den Komponenten und ihrer Lagerung ist Vorsicht erforderlich. Die Implantate dürfen nicht verkratzt, eingekerbt oder anderweitig beschädigt werden, da dies die Funktionalität und
Widerstandsfähigkeit der Komponente beeinflussen kann.
4. Überprüfen Sie Passgenauigkeit und Funktionsfähigkeit des Nagels und der Instrumente vor der Implantation.
5. Alle Komponenten müssen korrekt zusammengebaut und fest verriegelt werden.
6. Kanülierte Instrumente müssen vor der Verwendung inspiziert werden, um sicherzustellen, dass das Lumen nicht verstopft ist. Hierfür kann ein Draht in der richtigen Größe hindurch geschoben werden.
7. Die Position der Drahtspitze muss während der Nagel- oder Schraubeneinbringung mit dem Bildwandler kontrolliert werden, um ein unbeabsichtigtes Vortreiben des Drahtes zu vermeiden. Dies ist
besonders wichtig, wenn die Drähte zu möglicherweise gefährlichen Stellen wie zum Beispiel zur Epiphysenfuge hin weisen.
8. Achten Sie bei der Extraktion von Schrauben darauf, dass Sie die Bohrrichtung umkehren, um die Schrauben nicht unbeabsichtigt weiter an eventuell gefährliche Stellen vorzudrehen.
9. Die erzielte Reposition der Fraktur muss während des gesamten Vorgangs beibehalten werden.
10. Vermeiden Sie eine Distraktion des Frakturbereichs. Vor der vollständigen Fixierung muss eine bestehende Distraktion behoben werden. Es besteht sonst die Gefahr einer verzögerten Heilung oder eines
Kompartmentsyndroms.
11. Überprüfen Sie mit dem Bildwandler, ob die Position des 3.2mm-Führungsdrahts auf der lateralen Seite des Femurs ausreichend Platz für die Eröffnungsahle und die Eintrittsfräse zulässt.
12. Falls der 3.2mm Führungsdraht bei der Eröffnung des Eintrittspunkts beschädigt oder verbogen wird, muss für die Einführung der proximalen Fräse ein neuer Führungsdraht verwendet werden.
13. Überwachen Sie die Spitze der Eintrittsfräse, um sie nicht weiter als beabsichtigt einzuführen (achten Sie insbesondere darauf, nicht weiter als bis zur medialen Kortikalis zu fräsen).
14. Überprüfen Sie mit dem Bildwandler die Frakturreponierung und die endgültige Lage des Führungsdrahts mit Olive, um eine versehentliche Beschädigung der distalen Femur-Epiphysenfuge zu vermeiden.
15. Der Nagel und die Positionierung der proximalen Knochenschraube müssen nach der Frakturreponierung bzw. der Osteotomie gewählt werden.
16. Je nach Position des Nagels und der Knochenanatomie wird empfohlen, die Spitze der proximalen Knochenschraube in Richtung Trochanter minor zu legen, um eine Beschädigung der Epiphysenfuge
möglichst zu vermeiden.
17. Wählen Sie die Größe und Position des Nagels und der Knochenschrauben entsprechend dem Frakturmuster und den besonderen Gegebenheiten des jeweiligen Patienten. Wenn die Komponenten falsch
positioniert werden, kann dies zu Lockerung, Biegen, Einreißen oder Brechen der Komponente bzw. des Knochens führen.
18. Der Durchmesser des Nagels ist kleiner als der engste Teil des Marktkanals zu wählen.
19. Wählen Sie die Länge des Nagels so, dass die distale Epiphysenfuge keinesfalls durchquert wird. Eine Kompression zur Schließung des Frakturspalts oder eine Dynamisierung müssen dabei berücksichtigt
werden. Wenn eine Kompression oder Dynamisierung geplant ist, muss ein kürzerer Nagel ausgewählt werden.
20. Falls erforderlich, erweitern Sie den Femurkanal nach und nach mit der flexiblen Fräse auf mindestens 1.0mm mehr als der gewählte Nageldurchmesser. Es wird ein stufenweises Fräsen in 0.5mm-Schritten
empfohlen.
21. Überprüfen Sie, ob die kanülierte flexible Fräse mit dem 2.8mm-Führungsdraht mit Olive kompatibel ist.
22. Führen Sie die flexible Fräse mit mäßigem aber regelmäßigem Druck ein. Die Fräse dabei nicht mit Kraftaufwand führen. Ziehen Sie die Fräse immer wieder etwas zurück, um Reste aus dem Markkanal
zu entfernen.
23. Überwachen Sie die Fräsenspitze mit dem Bildwandler, um nicht versehentlich die distale Femur-Epiphyse zu beschädigen.
24. Überprüfen Sie nach dem Fräsen den Führungsdraht mit Olive mit dem Bildwandler. Falls der Führungsdraht beschädigt oder verbogen ist, muss für die Einführung des kanülierten Nagels ein neuer
Führungsdraht verwendet werden.
25. Es wird empfohlen, die Einführung der proximalen Knochenschraube in die Bohrung des Nagels durch den Zielführungshandgriff immer zu überprüfen bevor der Nagel in den Femur eingesetzt wird.
26. Klopfen Sie immer mit Gefühl; ausgeprägtes Hämmern sollte zu keinem Zeitpunkt notwendig sein. Fahren Sie nicht mit dem Hämmern fort, wenn das Implantat nicht vorrückt. Überprüfen Sie kritisch
die Situation und erwägen Sie eventuell weiteres Bohren.
27. Die Auswahl der geeigneten Länge für die proximale Verriegelungsschraube ist für eine effiziente und sichere Fixierung wesentlich. Die Länge der Schrauben sollte mithilfe der dafür vorgesehenen
Instrumente, wie in der Operationstechnik beschrieben, bestimmt werden.
28. Um Fehler bei der Auswahl der Länge der proximalen Schraube zu verhindern, muss der 3.2mm-Führungsdraht, wenn er durch den vorherigen Einsatz beschädigt oder verbogen ist, durch einen neuen
ersetzt werden.
29. Die Spitze des 3,2mm-Führungsdrahts und der graduierte Bohreinsatz dürfen nicht mehr als 2mm bis 4mm über die Kortikalis hinausragen. Achten Sie darauf, nicht zu weit in Weichteile vorzudringen,
um neurovaskuläre Schäden zu vermeiden.
30. Um Fehler bei der Auswahl der Länge der proximalen Knochenschraube zu vermeiden, muss die Spitze des Trokars flach auf dem Knochen aufsetzen und die Messlehre muss eben auf dem Trokar aufliegen.
31. Nach der Messung der Länge der proximalen Schraube muss der Zielführungshandgriff genau in der gleichen Position gehalten werden. Jegliche Bewegung des Zielführungshandgriffs führt zu einer
Fehlausrichtung zwischen Bohreinsatz und Bohrung.
32. Vermeiden Sie ein Überdrehen der Knochenschraube, deren Kopf nur in Kontakt mit der Kortikalis gelangen soll. Führen Sie die Schraube nicht weiter ein, wenn Sie einen Widerstand spüren.
33. Um Fehler bei der Auswahl der Länge der distalen Schraube zu vermeiden, muss der distale Gewebeschutz richtig ausgerichtet werden und eben auf dem Knochen aufliegen.
34. Bevor Sie den Nagel endgültig festziehen, überprüfen Sie erneut die Reponierung und die richtige Ausrichtung der Fragmente sowie die Beinlänge.
35. Um einer heterotope Ossifikation um den Kopf des Nagels zu vermeiden, ist die Verwendung einer Endkappe zu empfehlen.
36. Falls sich der Kallus nur langsam oder gar nicht bildet, kann das Implantat aufgrund von Materialermüdung brechen. Um dies zu vermeiden, können weitere Maßnahmen erforderlich sein, wie eine
Dynamisierung zur Förderung der Kallusbildung oder ein Ersetzen des Implantats.
37. Nach Abschluss der Behandlung sollten die Implantate, wenn möglich, entfernt werden.
38. Verwenden Sie den Schraubenextraktor nicht unter Krafteinwirkung.
39. Um ein Verdrehen oder zu weites Einführen des Nagels zu verhindern, setzen Sie den Hammeradapter ein, bevor Sie die Verriegelungsschrauben entfernen.
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