1MRK 505 302-UDE -
10.1.3.2
Anwendungs-Handbuch
Auslösung bei einem NegSeq-Strom größer als ein bestimmter Prozentwert
(typisch 10 %) des gemessenen PosSeq-Stroms in der Netzleitung aktiviert
werden. Hierzu sind die folgenden Einstellungen innerhalb derselben
Funktion vorzunehmen:
16. EnRestrainCurr auf Ein setzen
17. RestrCurrInput auf PosSeq setzen
18. RestrCurrCoeff auf den Wert 0.10 setzen
Gegebenenfalls kann diese CVGAPC-Funktion im
Richtungsvergleichsschutzschema für den Leitungsschutz eingesetzt werden, wenn
Kommunikationskanäle zur Gegenstation dieser Leitung verfügbar sind. In diesem
Fall sind normalerweise zwei NegSeq-Überstromstufen erforderlich. Eine für die
Vorwärts- und eine für die Rückwärtsrichtung. Wie bereits erläutert, kann die OC1-
Stufe zur Erkennung von Fehlern in Vorwärtsrichtung verwendet werden. Die
integrierte OC2-Stufe kann hingegen zur Erkennung von Fehlern in
Rückwärtsrichtung genutzt werden.
Allerdings ist bei solchen Anwendungen Folgendes zu beachten:
•
Die Sollwerte für die Einstellungen RCADir und ROADir gelten auch für die
OC2-Stufe
•
Die Einstellung DirMode_OC2 muss auf Rückwärts gesetzt werden
•
Der Parameter StartCurr_OC2 muss empfindlicher eingestellt werden als der
Ansprechwert des OC1-Vorwärtselements (d. h. typischerweise 60 % des
Ansprechwerts), um die korrekte Auslösung des Richtungsvergleichsschemas in
Stromumkehrungssituationen zu gewährleisten
•
Ansprechsignale der Elemente OC1 und OC2 werden verwendet, um Vorwärts-
und Rückwärtssignale an die Gegenstation der Leitung zu senden
•
Der verfügbare Funktionsblock zur Schemakommunikation im Gerät wird
zwischen der Multifunktionsschutzfunktion und den Kommunikationsgeräten
verwendet, um ein korrektes Angleichen der beiden Anregesignale zu
gewährleisten.
Die anderen verfügbaren Unterstrom-, Überspannungs- und
Unterspannungsschutzelemente können für andere Schutz- und Alarmzwecke
verwendet werden.
Gegensystemüberstromschutz
Es folgt ein Beispiel für die Verwendung einer CVGAPC-Funktion zur Bereitstellung
eines abhängigen Gegensystem-Überstromschutzes für einen Generator mit einer
Leistungskonstante von 20 s und einem maximalen Dauergegensystem-
Bemessungswert von 7 % des Generator-Bemessungsstroms.
Die ANSI-Norm definiert die häufig weltweit verwendete Leistungskurve für einen
Gegensystem-Überstromschutz eines Generators gemäß der folgenden Gleichung:
Abschnitt 10
Multifunktionsschutz
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