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Überstromzeitschutz; Allgemeines; Einschalt-Parameterumschaltung Stabilisierung - Siemens SIPROTEC 4 7SJ80 Handbuch

Überstromzeitschutz
Inhaltsverzeichnis

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2.2
Überstromzeitschutz
Der Überstromzeitschutz besitzt insgesamt je vier Stufen für die Leiterströme und den Erdstrom. Alle Stufen
sind unabhängig voneinander und können beliebig kombiniert werden.
Ist in isolierten oder gelöschten Netzen das Zusammenwirken dreiphasiger Geräte mit zweiphasigen Schutz-
einrichtungen erforderlich, kann neben der dreiphasigen Arbeitsweise auch ein zweiphasiger Betrieb des Über-
stromzeitschutzes projektiert werden (siehe Kapitel
Die Hochstromstufen Ι>>>, Ι>>, ΙE>>>, ΙE>>, sowie die Überstromstufen Ι> und ΙE> arbeiten immer mit strom-
unabhängiger Kommandozeit (UMZ), die Stufen Ι
Anwendungsfälle
Der ungerichtete Überstromzeitschutz ist geeignet für einseitig gespeiste Radialnetze oder offen betrie-
bene Ringnetze und als Reserveschutz zu Vergleichsschutzeinrichtungen aller Art für Leitungen, Transfor-
matoren, Generatoren und Sammelschienen.

Allgemeines

2.2.1
Der Überstromzeitschutz für den Erdstrom kann mit gemessenen Größen Ι
strömen berechneten Größen 3Ι0 arbeiten. Mit welchen Größen gearbeitet wird, ist abhängig von der Einstel-
lung des Parameters 613 U/AMZ Erde mit und von der gewählten Anschlußart der Stromwandler. Hinweise
dazu finden Sie unter Kapitel
Geräten mit empfindlichem Erdstromeingang wird allerdings generell mit der berechneten Größe 3Ι0 gear-
beitet.
Bei jeder Stufe kann die Zeitstufe über Binäreingabe oder die automatische Wiedereinschaltung (zyklusab-
hängig) blockiert und damit ein Auslösekommando unterbunden werden. Wird die Blockierung während einer
Anregung zurückgenommen, wird die Zeitstufe neu gestartet. Eine Ausnahme stellt das Hand–EIN–Signal dar.
Bei Hand–Einschaltung auf einen Fehler ist eine sofortige Wiederabschaltung möglich. Hierzu kann die Verzö-
gerung wahlweise für die Überstromstufen oder Hochstromstufen mittels des Hand–Ein–Impulses umgangen
werden; d.h., die entsprechende Stufe führt dann bei Anregung zur unverzögerten Auslösung. Dieser Impuls
wird auf mindestens 300 ms verlängert.
Die automatische Wiedereinschaltung (AWE) kann zyklusabhängig für die Überstrom- und Hochstromstufen
ebenfalls eine sofortige Abschaltung initiieren.
Für die UMZ-Stufen kann eine Anregestabilisierung über parametrierbare Rückfallzeiten erfolgen. Dieser
Schutz wird in Netzen mit intermittierenden Fehlern eingesetzt. Bei einem gemeinsamen Einsatz mit elektro-
mechanischen Relais lässt sich damit unterschiedliches Rückfallverhalten anpassen und eine zeitliche Staffe-
lung von digitalen und elektromechanischen Geräten realisieren.
Ansprechschwellen und Verzögerungszeiten können im Zusammenspiel mit der dynamischen Parameterum-
schaltung (siehe Abschnitt
angepasst werden.
Durch Zuschalten einer Einschaltstabilisierung kann eine Auslösung durch die Ι>– bzw. Ι
Phasen und im Erdpfad bei Erkennen eines Rush–Stromes unterbunden werden.
Diese Verknüpfungen zu anderen Funktionen der Geräte 7SJ80 sind in der folgenden Tabelle zusammenge-
fasst.
Tabelle 2-2
Überstromzeit-
schutzstufen
Ι>
Ι>>
Ι>>>
Ιp
SIPROTEC 4, 7SJ80, Handbuch
E50417-G1100-C343-A8, Ausgabe 12.2017
2.1.3.2
Einstellhinweise, Anschlußbeispiele im Anhang
2.4 Dynamische
Verknüpfung zu anderen Funktionen
AWE-Anbindung
2.1.3.2
Einstellhinweise).
und ΙE
immer mit stromabhängiger Kommandozeit (AMZ).
p
p
Parameterumschaltung) kurzzeitig den Anlagenverhältnissen
Hand–EIN
Dynamische
Parameterumschaltung
2.2 Überstromzeitschutz
oder mit den aus den drei Phasen-
E
C
Anschlussbeispiele. Bei
–Stufen in den
p
Einschalt–
Stabilisierung
Funktionen
57

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