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Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing / Fuse Saving Scheme) - Siemens SIPROTEC 4 7SJ80 Handbuch

Überstromzeitschutz
Inhaltsverzeichnis

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Ab der zweiten Wiedereinschaltung sollen die Stufen Ι>> oder ΙE>> jedoch blockiert werden, damit der Fehler
nach dem Staffelplan des Netzes mit den Stufen Ι> oder ΙE> beseitigt wird, da jetzt die Selektivität Vorrang
hat.
Die Adressen 7202 vor1.WE:I>>, 7214 vor2.WE:I>> und 7203 vor1.WE:IE>> und 7215
vor2.WE:IE>> werden auf unverzögert T=0 eingestellt, damit diese Stufen nach der ersten Wiederein-
schaltung wirksam sind. Dagegen werden die Adressen 7226 vor3.WE:I>> und 7227 vor3.WE:IE>> auf
blockiert T=∞ eingestellt, so dass die Stufen Ι>> und ΙE>> mit der zweiten Wiedereinschaltung blockiert
werden. Die Reservestufen, z.B. Ι> und ΙE> dürfen natürlich nicht blockiert werden (Adressen 7200, 7201,
7212, 7213, 7224 und 7225).
Die Blockierung gilt nur nach der Wiedereinschaltung gemäß Einstelladresse. Es ist also auch möglich, für eine
dritte Wiedereinschaltung wieder andere Bedingungen vorzugeben.
Die Blockierbedingungen gelten auch für die Ablaufkoordinierung, wenn diese vorhanden und eingeschaltet
ist (Adresse 7140, siehe auch unten unter Randtitel „Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing)".

Ablaufkoordinierung (Zone Sequencing / Fuse Saving Scheme)

2.15.5
Die Ablaufkooerdinierung (Zone Sequencing / Fuse Saving Scheme) ist für Geräte in der Ausführung 7SJ6***-
**A**- nicht verfügbar.
Die Ablaufkoordinierung hat die Aufgabe, die AWE dieses Gerätes mit der AWE eines anderen Gerätes im glei-
chen Netz, zu koordinieren. Sie ist eine Zusatzfunktion zur Wiedereinschaltautomatik, die es u.a. erlaubt, in
Radialnetzen Gruppenkurzunterbrechungen durchzuführen. Bei mehrfacher Wiedereinschaltung können
Gruppen auch geschachtelt sein, und es können weiterhin Hochspannungssicherungen über- oder unterstaf-
felt werden.
Die Ablaufkoordinierung funktioniert so, dass, abhängig vom laufenden Wiedereinschaltzyklus, bestimmte
Schutzfunktionen blockiert werden. Dies wird über die Schutzstufensteuerung erreicht (siehe „Schutzstufen-
steuerung").
Die Besonderheit ist, dass der Wechsel von einem Wiedereinschaltzyklus zum nächsten auch ohne Auslöse-
kommando, nur über die kommende/gehende Anregung der Ι>- bzw. Ι
Das folgende Bild zeigt das Beispiel einer Gruppenunterbrechung am Abgang 3. Es sei zweimalige Wiederein-
schaltung angenommen.
Bei Fehler F1 am Abgang 5 regen die Schutzgeräte in der Einspeisung und im Abgang 3 an. Die Ι>>–Stufe am
Abgang 3 unterstaffelt die Sicherung des Abgangs 5 durch Auslösung in Schnellzeit und bewirkt eine erste
Wiedereinschaltung. Ist der Fehler geklärt, fallen nach Ablauf der Sperrzeit alle Funktionen zurück und die
Störung ist beendet. Dabei wurde auch die Sicherung „geschont".
Bleibt der Fehler bestehen, folgt ein zweiter Wiedereinschaltversuch nach dem gleichen Ablauf.
Die Schnellstufe Ι>> wird nun am Gerät des Abgangs 3 blockiert. Ist der Fehler immer noch vorhanden, ist am
Abgang 3 nur noch die Ι>–Stufe wirksam, die aber die Sicherung mit 0,4 s überstaffelt. Nachdem die Siche-
rung den Fehler abgeschaltet hat, fallen die vorgelagerten Geräte zurück. Sollte die Sicherung den Fehler nicht
klären, wirkt die Ι>–Stufe am Abgang 3 als Reserveschutz.
Beim Gerät an der Einspeisung ist die Ι>>–Stufe verzögert (0,4 s), da sie die Ι>>–Stufen der Abgangsgeräte
und auch die Sicherungen überstaffeln muss. Bei der zweiten Wiedereinschaltung muss aber auch hier die
Ι>>–Stufe blockiert werden, um dem Abgangsrelais (Ι> mit 0,4 s) Vorrang einzuräumen. Dazu muss das Gerät
an der Einspeisung aber „wissen", dass schon zwei Unterbrechungszyklen stattgefunden haben.
Bei diesem Gerät muss die Ablaufkoordinierung eingeschaltet werden: Diese bewirkt, dass hier bei Rückfall der
Anregung Ι> bzw. Ι
Wiedereinschaltung noch, ist nur noch die Ι>–Stufe mit 0,9 s als Reservestufe wirksam.
Beim Sammelschienenfehler F2 ist an der Einspeisung die Ι>>–Stufe mit 0,4 s wirksam. Durch die Ablaufkoor-
dinierung kann diese auf eine relativ kurze Zeit eingestellt werden. Die Ι>–Stufe wird nur als Reserveschutz
benötigt. Ohne Ablaufkoordinierung dürfte hier nur die Ι>–Stufe mit ihrer relativ langen Zeit (0,9 s) benutzt
werden.
SIPROTEC 4, 7SJ80, Handbuch
E50417-G1100-C343-A8, Ausgabe 12.2017
> die Unterbrechungszyklen „mitgezählt" werden. Besteht der Fehler nach der zweiten
E
2.15 Automatische Wiedereinschaltung
>-Stufe, erfolgen kann.
E
Funktionen
219

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