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Siemens SIPROTEC 4 7SJ80 Handbuch Seite 244

Überstromzeitschutz
Inhaltsverzeichnis

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Funktionen
2.18 Flexible Schutzfunktionen
Im Kapitel
2.19 Leistungsrichtungsschutz-Applikation mit flexibler Schutzfunktion
spiel für die Funktion „Rückleistungsschutz" gegeben.
Die bis zu maximal 20 projektierbaren Schutzfunktionen arbeiten unabhängig voneinander. Die nachfolgende
Beschreibung erfolgt für eine Funktion, sie gilt entsprechend für alle weiteren flexiblen Funktionen. Zur Unter-
stützung der Beschreibung dient das Logikdiagramm in
Funktionssteuerung
Die Funktion lässt sich Ein- und Ausschalten. Zudem kann sie in den Zustand Nur Meldung geschaltet
werden. In diesem Zustand wird bei Anregung kein Störfall eröffnet und keine Auskommandoverzögerung
gestartet. Eine Auslösung ist damit nicht möglich.
Kommt es, nachdem flexible Funktionen konfiguriert wurden, zu Änderungen in den Anlagendaten 1, so kann
es sein, dass die Funktionen als Folge fehlparametriert sind. Dies wird durch die Meldung (FNr. 235.2128
fehlpar. ) angezeigt. Die Funktion ist in diesem Fall inaktiv und die Parametrierung der Funktion muss ange-
passt werden.
Funktionsblockierungen
Die Funktion lässt sich über Binäreingang (FNr. 235.2110
rung" -> „Markierungen" -> „Setzen") blockieren. Im blockierten Zustand wird das gesamte Messwerk der Funk-
tion sowie alle laufenden Zeiten und Meldungen zurückgesetzt. Die Blockierung über die Vorortbedienung
kann von Bedeutung sein, falls sich die Funktion in einer Daueranregung befindet und deshalb ein Umpara-
metrieren nicht möglich ist.
Bei auf Spannungen basierenden Kenngrößen kann die Funktion im Fall des Ausfalls einer Messspannung
blockiert werden. Der Erkennung hierauf erfolgt entweder über die geräteinterne Funktion „Messspannungs-
Ausfallerkennung" (FNr. 170
Hilfskontakte vom Spannungswandlerschutzschalter (FNr. 6509
Sich SS ). Dieser Blockiermechanismus lässt sich über Parameter aus- oder einschalten. Der entsprechende
Parameter SPG.MESSW.BLK. ist nur verfügbar, wenn die Kenngröße auf einer Spannungsmessung basiert.
Bei Ausführung der Funktion als Leistungsschutz oder Leistungsüberwachung erfolgt eine Blockierung bei
Strömen kleiner 0,03· Ι
Über den Parameter BLK f außerh AB legen Sie fest, ob die Schutzfunktion blockiert wird, wenn die
gemessene Netzfrequenz außerhalb des Arbeitsbereiches der Funktion (25 Hz bis 70 Hz) liegt.
Arbeitsweise, Messgröße, Messverfahren
Die Ausrichtung der flexiblen Funktion auf eine spezifische Schutzfunktion für eine konkrete Applikation
erfolgt über die Parameter ARBEITSWEISE, MESSGRÖßE, MESSVERFAHREN und ANREGUNG BEI. Über den
Parameter ARBEITSWEISE kann eingestellt werden, ob die Funktion 3-phasig, 1-phasig oder ohne
Bezug, d.h. ohne (festen) Phasenbezug arbeitet. Bei 3-phasiger Arbeitsweise werden alle drei Phasen parallel
bewertet. D.h., die Bearbeitung von der Schwellwertbewertung über die Anregemeldungen bis einschließlich
zur Auskommandoverzögerung erfolgt phasenselektiv und parallel. Dies ist beispielsweise die typische Arbeits-
weise eines 3-phasigen Überstromzeitschutzes.
Bei 1-phasiger Arbeitsweise arbeitet die Funktion entweder mit der Messgröße einer Phase, welche explizit
angegeben werden muss (z.B. wird nur der Strom der Phase IL2 bewertet), dem gemessenem Erdstrom IE
oder der gemessenen Verlagerungsspannung UE.
Basiert die Kenngröße auf der Frequenz oder soll die Funktionalität Direkte-Einkopplung verwendet werden, so
ist die Arbeitsweise ohne (festen) Phasenbezug. Über die weiteren Parameter werden die zu verwendende
MESSGRÖßE sowie das MESSVERFAHREN festgelegt. Über das MESSVERFAHREN wird für Strom- und Span-
nungsmesswerte bestimmt, ob die Funktion mit dem Grundschwingungseffektivwert oder dem reinen Effek-
tivwert (True RMS), welcher auch Oberschwingungen bewertet, arbeitet. Alle anderen Kenngrößen arbeiten
fest mit dem Grundschwingungseffektivwert. Weiterhin wird über den Parameter ANREGUNG BEI festgelegt,
ob die Funktion bei Schwellwertüberschreitung (>-Stufe) oder Schwellwertunterschreitung (<-Stufe) anregen
soll.
244
FFM unverzögert ; siehe Kapitel
.
N
wird ein Anwendungsbei-
Bild
2-102.
>$00 block ) oder die Vorortbedienung („Steue-
2.11.1
Messwertüberwachungen) oder über
>U WDL Sich Abg und FNr. 6510 >U WDL
E50417-G1100-C343-A8, Ausgabe 12.2017
$00
SIPROTEC 4, 7SJ80, Handbuch

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