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Leistungsschalter-Überwachung; Schutzstufensteuerung; Zyklussteuerung - Siemens SIPROTEC 4 7SJ80 Handbuch

Überstromzeitschutz
Inhaltsverzeichnis

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Leistungsschalter–Überwachung
Die Bereitschaft des Leistungsschalters, einen vollständigen Unterbrechungszyklus durchzuführen, kann vom
7SJ80 überwacht werden. Ein Schalterversagen wird erkannt:
Voraussetzung dafür, dass nach einer Kurzschlussabschaltung eine Wiedereinschaltung erfolgt, ist, dass zum
Zeitpunkt des Anwurfs der Wiedereinschaltautomatik (d.h. bei Beginn eines Auslösekommandos) der Leis-
tungsschalter für mindestens einen AUS–EIN–AUS–Zyklus bereit ist. Die Bereitschaft des Leistungsschalters
wird dem Gerät über die Binäreingabe
Verfügung steht, kann auch die Leistungsschalter–Abfrage unterdrückt werden, da anderenfalls überhaupt
keine Wiedereinschaltung möglich wäre.
Besonders für mehrmalige Wiedereinschaltung ist es von Vorteil, die Leistungsschalterbereitschaft nicht
nur im Augenblick des ersten Auslösekommandos, sondern auch vor jeder Wiedereinschaltung abzu-
fragen. Die Wiedereinschaltung wird gesperrt, solange der Schalter nicht die Bereitschaft zu einem
weiteren EIN–AUS–Zyklus meldet.
Die Wiederbereitschaftszeit des Leistungsschalters kann vom 7SJ80 überwacht werden. Die Überwa-
chungszeit T LS-ÜBERW. läuft, solange der Schalter keine Bereitschaft über die Binäreingabe
bereit (FNr. 2730) meldet, d.h. mit gehender Binäreingabe >LS bereit wird die Überwachungszeit T
LS-ÜBERW. gestartet. Kehrt die Binäreingabe vor dem Ablauf der Überwachungszeit wieder, wird die
Überwachungszeit abgebrochen und die Wiedereinschaltung fortgesetzt. Läuft die Überwachungszeit
länger als die Pausenzeit, so wird die Pausenzeit entsprechend verlängert. Läuft die Überwachungszeit
ab, bevor der Leistungsschalter seine Bereitschaft meldet, wird die AWE dynamisch blockiert.
Durch die Zusammenarbeit mit der Synchronisierung kann es zu einer unzulässigen Verlängerung der Pausen-
zeit kommen. Um zu verhindern, das die AWE ggf. in einem undefinierten Zustand stehen bleibt, wird die
Verlängerung der Pausenzeit überwacht. Die maximale Verlängerung der Pausenzeit ist anhand des Parame-
ters T PAUSE VERL. einstellbar. Die Überwachungszeit T PAUSE VERL. wird mit dem Ablauf der regulären
Pausenzeit gestartet. Kommt die Reaktion der Synchronisierung vor dem Ablauf der Zeit, wird die Überwa-
chungszeit gestoppt und das Einkommando generiert. Läuft die Zeit vor der Reaktion der Synchronisierung ab,
wird die AWE dynamisch blockiert.
Es ist darauf zu achten, dass diese Zeit nicht die Überwachungszeit T LS-ÜBERW. unterläuft.
Die Schalterüberwachungszeit 7114 T ANWURFÜBERW. dient der Reaktion der AWE auf einen Schalterver-
sager. Sie wird mit kommendem Auslösekommando vor oder während einer Wiedereinschaltung aktiviert und
legt die Zeit fest, die man nach der Auslösung auf das Öffnen des Leistungsschalters wartet. Läuft die Zeit ab,
wird ein Schalterversagen angenommen und die AWE wird dynamisch blockiert. Wird der Parameter T
ANWURFÜBERW. auf ∞ gestellt, ist die Anwurfüberwachung unwirksam.

Schutzstufensteuerung

2.15.4
Die AWE kann Einfluss auf Verzögerungszeiten und Schwellwerte des gerichteten und ungerichteten Über-
stromzeitschutzes nehmen (Schutzstufensteuerung). Hierzu lassen sich drei Mechanismen unterscheiden:
Über die Zyklussteuerung der AWE können die Überstromzeitschutzstufen und die Stufen der (empfindli-
chen) Erdfehlererfassung in Abhängigkeit des AWE–Zyklusses in Schnellzeit auslösen (T = 0), unbeein-
flusst von der AWE bleiben (T = T) oder blockiert werden (T = ∞). Weitere Beschreibung siehe Randleiste

„Zyklussteuerung".

Über den AWE-Zustand „AWE bereit" bzw. „AWE nicht bereit" kann die dynamische Parameterumschal-
tung aktiviert/deaktiviert werden. Damit lassen sich Schwellwerte und Auslöseverzögerungen der Über-
stromzeitschutzstufen umschalten (siehe auch Abschnitt
2.4 Dynamische
Über die Überstromzeitschutzparameter 1X14A Ι(E)>> WIRKSAM bzw. 1X16A Ι(E)>>> WIRKSAM kann
festgelegt werden, ob die Ι(E)>>–Stufen bzw. Ι(E)>>>–Stufen immer oder nur bei „bereiter AWE" arbeiten
sollen (siehe Anschnitt
Zyklussteuerung
Die Steuerung der Stufen des Überstromzeitschutzes und der (empfindlichen) Erdfehlererfassung wird mit der
Freigabe des durch den jeweiligen Parameter bezeichneten Zyklus wirksam. Gemeldet wird die Freigabe der
SIPROTEC 4, 7SJ80, Handbuch
E50417-G1100-C343-A8, Ausgabe 12.2017
>LS bereit mitgeteilt. Für den Fall, dass ein solches Signal nicht zur
Parameterumschaltung).
2.2
Überstromzeitschutz).
2.15 Automatische Wiedereinschaltung
2.15.6 Einstellhinweise
bzw. Abschnitt
Funktionen
>LS
217

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