Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Richtungsprüfung Mit Laststrom - Siemens SIPROTEC 4 7SJ80 Handbuch

Überstromzeitschutz
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
Nun wird nacheinander an jedem der Schutzgeräte der Abgänge eine Anregung simuliert. Währenddessen
wird für den Schutz der Speiseleitung ebenfalls ein Kurzschluss wie vor simuliert. Auslösung erfolgt nun in der
(länger eingestellten) Zeit T I> (bei UMZ-Schutz) bzw. entsprechend der Kennlinie (bei AMZ-Schutz)
Mit diesen Prüfungen ist gleichzeitig die ordnungsgemäße Funktion der Verdrahtung für die rückwärtige
Verriegelung mitgetestet.
3.3.10
Richtungsprüfung mit Laststrom
Vorbemerkung
HINWEIS
i
i
Die Richtungsprüfung ist nur bei Geräten mit Spannungswandlern relevant.
≥ 10 % Laststrom
Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung
geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1 · Ι
fließen; er sollte ohmsch bis ohmsch-induktiv sein. Die Richtung des Laststromes muss bekannt sein. Im
Zweifel sind Maschen- oder Ringnetze aufzutrennen. Die Leitung bleibt für die Dauer der Messungen einge-
schaltet.
Die Richtung kann unmittelbar aus den Betriebsmesswerten hergeleitet werden. Zunächst überzeugt man
sich, dass die Leistungsmesswerte der Leistungsrichtung entsprechen. Dabei ist hier vom Normalfall ausge-
gangen, dass die Vorwärtsrichtung (Messrichtung) von der Sammelschiene in Richtung Leitung geht.
P positiv, wenn Wirkleistung in die Leitung fließt,
P negativ, wenn Wirkleistung zur Sammelschiene fließt,
Q positiv, wenn induktive Blindleistung in die Leitung fließt,
Q negativ, wenn induktive Blindleistung zur Sammelschiene fließt.
[lastscheinleistung-110402-wlk, 1, de_DE]
Bild 3-25
Sind alle Vorzeichen der Leistungen invertiert, kann dies beabsichtigt sein. Anhand von Adresse 1108 P,Q
VORZEICHEN in den Anlagendaten 2 ist zu überprüfen, ob die Polarität invertiert ist. Dann gelten für Wirk-
und Blindleistung umgekehrte Vorzeichen.
Die Leistungsmessung gibt einen ersten Hinweis auf die richtige Polarität der Messgrößen insgesamt. Haben
sowohl Wirk- als auch Blindleistung falsche Vorzeichen und ist 1108 P,Q VORZEICHEN auf nicht invert.
eingestellt, so ist die Polarität gemäß Adresse 201 I-WDL STERNPKT. zu kontrollieren und richtig zu stellen.
Die Leistungsmessung allein kann aber noch nicht alle Anschlussfehler erkennen. Deshalb sollten mit Hilfe des
gerichteten Überstromzeitschutzes Richtungsmeldungen generiert werden. Hierzu müssen die Anrege-
schwellen soweit reduziert werden, dass der zur Verfügung stehende Laststrom sicher zur Anregung führt. Die
Richtung muss dann durch Meldungen, wie z.B.
dem Lastfluss angezeigt werden. Dabei ist zu beachten, dass die „Vorwärts"-Richtung des Schutzgerätes die
346
Lastscheinleistung
RVS I>L1 vorw. oder RVS I>L1 rück. entsprechend
E50417-G1100-C343-A8, Ausgabe 12.2017
N
SIPROTEC 4, 7SJ80, Handbuch

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis