Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Blockierung - Siemens SIPROTEC 4 7SJ80 Handbuch

Überstromzeitschutz
Inhaltsverzeichnis

Werbung

Funktionen
2.15 Automatische Wiedereinschaltung
Einmalige Wiedereinschaltung
Mit dem ersten Auslösekommando einer Funktion, die auf Anwurf der Wiedereinschaltautomatik parametriert
ist, wird diese angeworfen. Nach Öffnen des Leistungsschalters beginnt die dem Fehlerbild entsprechende
Pausenzeit (siehe auch Randtitel „Wiedereinschaltprogramme"). Nach Ablauf der entsprechenden Pausenzeit
erhält der Leistungsschalter ein Einschaltkommando. Gleichzeitig wird die Sperrzeit T SPERRZEIT gestartet.
In dieser Sperrzeit wird geprüft, ob die Wiedereinschaltung erfolgreich war. Kommt es innerhalb dieser Zeit zu
einem erneuten Fehler, wird die AWE dynamisch blockiert, es kommt zum endgültigen AUS. Die Pausenzeit
kann für die beiden Programme individuell eingestellt werden.
Kriterien für das Öffnen des Leistungsschalters können entweder die Leistungsschalterhilfskontakte oder die
gehende General-Anregung sein, wenn keine Hilfskontakte rangiert sind.
Ist der Fehler beseitigt, (erfolgreiche Wiedereinschaltung), läuft die Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in
Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist der Fehler nicht beseitigt, (erfolglose Wiedereinschaltung), so folgt vom Schutz eine endgültige Abschal-
tung nach Staffelplan.
Mehrmalige Wiedereinschaltung
7SJ80 erlaubt bis zu 9 Wiedereinschaltungen. Die Anzahl kann für das Phase–Programm und das Erde–
Programm getrennt eingestellt werden.
Der erste Unterbrechungszyklus läuft im Prinzip wie bei der einmaligen Wiedereinschaltung ab. Wenn die erste
Wiedereinschaltung erfolglos war, folgt jedoch keine endgültige Abschaltung, sondern die Sperrzeit wird
zurückgesetzt, und ein weiterer Unterbrechungszyklus mit einer weiteren Pausenzeit wird eingeleitet. Dies
kann sich so oft wiederholen, bis die für das entsprechende Wiedereinschaltprogramm zulässige Zahl von
Wiedereinschaltungen erreicht ist.
Die Pausenzeiten können für die ersten vier Unterbrechungszyklen und die beiden Programme unterschiedlich
eingestellt werden. Ab dem fünften Zyklus gilt die jeweilige Pausenzeit für den vierten Zyklus.
Ist einer der Zyklen erfolgreich, d.h. nach Wiedereinschaltung ist der Fehler nicht mehr vorhanden, läuft die
Sperrzeit ab, und alle Funktionen gehen in Ruhestellung. Die Störung ist beendet.
Ist keiner der Zyklen erfolgreich, so erfolgt nach der letzten zulässigen Wiedereinschaltung vom Schutz eine
endgültige Abschaltung nach Staffelplan. Alle Wiedereinschaltversuche waren erfolglos.
Nach erfolgloser Wiedereinschaltung wird die Wiedereinschaltautomatik dynamisch blockiert (siehe unten).
Sperrzeit
Die Funktionalität der Sperrzeit ist unter den Randleistenabschnitten „Einmalige-/Mehrmalige Wiedereinschal-
tung" bereits beschrieben. Zu einer Verlängerung der Sperrzeit kann es unter folgenden Bedingungen
kommen.
Die Zeit 211 T EINKOM MAX. definiert die maximale Zeit, die ein Einkommando gehalten wird. Kommt es vor
dem Ablauf dieser Zeit zu einem erneuten Auskommando, wird das Einkommando abgesteuert. Ist T EINKOM
MAX. länger eingestellt als die Zeit T SPERRZEIT, so wird die Sperrzeit nach ihrem Ablauf um die verblei-
bende Einkommandozeit verlängert!
Tritt vor dem Ablauf der Sperrzeit eine Anregung einer als WE-Starter parametrierten Schutzfunktion auf, so
wird die Sperrzeit ebenfalls verlängert!

Blockierung

2.15.2
Statische Blockierung
Statische Blockierung bedeutet, dass die Wiedereinschaltautomatik nicht zur Wiedereinschaltung bereit ist und
auch nicht angeworfen werden kann, solange dieses Blockiersignal vorliegt. Es wird die Ausgangsmeldung
AWE nicht ber. (FNr. 2784) abgesetzt. Dieses Signal wird auch intern benutzt, um die Schutzstufen, die
nur bei bereiter Wiedereinschaltautomatik wirken sollen, zu blockieren (siehe auch unter Randtitel „Wiederein-
schaltung vor Selektivität" weiter oben).
Die Wiedereinschaltautomatik ist statisch blockiert, wenn
214
SIPROTEC 4, 7SJ80, Handbuch
E50417-G1100-C343-A8, Ausgabe 12.2017

Quicklinks ausblenden:

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis