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Siemens SIPROTEC 4 7SJ80 Handbuch Seite 152

Überstromzeitschutz
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Funktionen
2.10 Überlastschutz
Insbesondere Transformatoren und Kabel sind durch länger andauernde Überlastungen gefährdet. Diese
können und sollen von einem Kurzschlussschutz nicht erfasst werden. Der Überstromzeitschutz sollte so hoch
eingestellt werden, dass er nur Kurzschlüsse erfasst, da für ihn als Kurzschlussschutz nur kurze Verzögerungs-
zeiten erlaubt sind. Die kurzen Verzögerungszeiten wiederum gestatten weder Maßnahmen zur Entlastung
des überlasteten Betriebsmittels noch die Ausnutzung seiner (begrenzten) Überlastungsfähigkeit.
Die Geräte 7SJ80 verfügen über eine Überlastschutzfunktion mit thermischer Auslösekennlinie, die an die
Überlastbarkeit der zu schützenden Betriebsmittel angepasst werden kann (Überlastschutz mit Gedächtnis-
funktion).
Unter der Adresse 4201 ÜBERLASTSCHUTZ kann der Überlastschutz Ein- oder Aus-geschaltet oder auf Nur
Meldung eingestellt werden. Bei Eingeschaltetem Überlastschutz ist Auslösung, Störfalleröffnung und Stör-
schreibung möglich.
Die Einstellung Nur Meldung hat zur Folge, dass kein Auslösebefehl erteilt, kein Störfall eröffnet und keine
spontane Störfallanzeige im Display gesetzt wird.
Nachdem das Gerät 7SJ80 über keinen Anschluss für eine Thermobox verfügt, ist die aktuelle Temperatur Θ
immer gleich Null.
Als Anwendung soll der Einsatz des Überlastschutzes zum Schutz von Leitungen und Kabeln vor thermischer
Überlastung betrachtet werden.
HINWEIS
i
i
Bei Änderungen von Funktionsparametern wird das thermische Modell zurückgesetzt. Das thermische
Modell wird eingefroren (konstant gehalten), sobald der Strom den Einstellwert 1107 I MOTOR ANLAUF
überschreitet.
Überlast-Parameter k-Faktor
Der Überlastschutz wird mit bezogenen Größen eingestellt. Als Basisstrom für die Überlasterfassung wird der
Nennstrom Ι
N Obj.
dauernd zulässigen Strom Ι
[formel-kfaktor-260602-kn, 1, de_DE]
Der thermisch zulässige Dauerstrom ist für das zu schützende Objekt im Allgemeinen aus den Herstelleran-
gaben bekannt. Bei Kabeln hängt der zulässige Dauerstrom u.a. von Querschnitt, Isolationsmaterial, Bauart
und Verlegungsart des Kabels ab. Er kann u.a. aus einschlägigen Tabellen entnommen werden oder ist vom
Kabel-Hersteller angegeben. Liegen keine Angaben vor, wählen Sie etwa das 1,1-fache des Nennstromes. In
der Regel gibt es selten Angaben bei Freileitungen, jedoch kann man hier ebenfalles von einer zulässigen
Überlastung von 10% ausgehen.
Für den am Gerät einzustellenden K-FAKTOR (Adresse 4202) gilt:
[fo_einstellwert-kfaktor-allg, 2, de_DE]
mit
Ι
max prim
Ι
N Obj.
Ι
NWdl prim
HINWEIS
i
i
Der Einstellwert für den K-Faktor (Adresse 4202) ist immer als Sekundärwert einzugeben.
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des Schutzobjektes (Motor, Transformator, Kabel) herangezogen. Mit dem thermisch
lässt sich ein Faktor k
max
thermisch dauernd zulässiger Primärstrom des Motors
Nennstrom des Schutzobjektes
primärer Nennstrom der Stromwandler
berechnen:
prim
E50417-G1100-C343-A8, Ausgabe 12.2017
SIPROTEC 4, 7SJ80, Handbuch

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