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Richtungsprüfung Mit Laststrom - Siemens SIPROTEC 7SA522 Handbuch

Distanzschutz
Inhaltsverzeichnis

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Montage und Inbetriebsetzung
3.3 Inbetriebsetzung
3.3.9
Richtungsprüfung mit Laststrom
≥ 10 % Laststrom
Der richtige Anschluss der Strom- und Spannungswandler wird mit Laststrom über die zu schützende Leitung
geprüft. Dazu ist die Leitung zuzuschalten. Über die Leitung muss ein Laststrom von mindestens 0,1·I
er sollte ohmsch bis ohmsch-induktiv sein. Die Richtung des Laststromes muss bekannt sein. Im Zweifel sind
Maschen- oder Ringnetze aufzutrennen. Die Leitung bleibt für die Dauer der Messungen eingeschaltet.
Die Richtung kann unmittelbar aus den Betriebsmesswerten hergeleitet werden. Zunächst überzeugt man sich,
dass die Leistungsmesswerte der Leistungsrichtung entsprechen. Dabei ist hier vom Normalfall ausgegangen,
dass die Vorwärtsrichtung (Messrichtung) von der Sammelschiene in Richtung Leitung geht (siehe folgendes
Bild).
P positiv, wenn Wirkleistung in die Leitung fließt,
P negativ, wenn Wirkleistung zur Sammelschiene fließt,
Q positiv, wenn induktive Blindleistung in die Leitung fließt,
Q negativ, wenn induktive Blindleistung zur Sammelschiene fließt.
Bild 3-27
Die Leistungsmessung gibt einen ersten Hinweis auf die richtige Polarität der Messgrößen insgesamt. Haben
sowohl Wirk- als auch Blindleistung falsche Vorzeichen, so ist die Polarität gemäß Adresse 201 I-WDL
STERNPKT. zu kontrollieren und richtig zustellen.
Die Leistungsmessung allein kann aber noch nicht alle Anschlussfehler erkennen. Deshalb werden weiterhin
die Impedanzen aller sechs Leiterschleifen ausgelesen. Diese befinden sich ebenfalls in den Betriebsmess-
werten, als Primär- und Sekundärgrößen.
Alle sechs Messschleifen müssen die gleichen Impedanzkomponenten (R und X) anzeigen. Geringfügige Ab-
weichungen können durch Unsymmetrien der Messgrößen vorkommen. Außerdem gilt bei ohmisch-induktiver
Leistung für alle Impedanzen
R, X beide positiv, wenn Leistung in die Leitung fließt,
R, X beide negativ, wenn Leistung zur Sammelschiene fließt.
Dabei ist hier vom Normalfall ausgegangen, dass die Vorwärtsrichtung (Messrichtung) von der Sammelschiene
in Richtung Leitung geht. Bei kapazitiver Last, verursacht z.B. durch untererregte Generatoren oder durch La-
deströme, können die X-Komponenten auch alle umgekehrte Vorzeichen haben.
Treten nennenswert unterschiedliche Werte in den verschiedenen Schleifen auf oder sind die jeweiligen Vor-
zeichen unterschiedlich, so sind einzelne Phasen in den Strom- oder Spannungswandlerzuleitungen ver-
tauscht oder nicht richtig angeschlossen, oder die Phasenzuordnung ist falsch. Nach Abschalten der Leitung
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Lastscheinleistung
SIPROTEC, 7SA522, Handbuch
C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011
fließen;
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