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Transiente Blockierung - Siemens SIPROTEC 7SA522 Handbuch

Distanzschutz
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Funktionen
2.6 Signalübertragungsverfahren mit Distanzschutz
Sobald der Distanzschutz einen Fehler in Rückwärtsrichtung erkannt hat, wird das Blockiersignal gesendet
(z.B. „Dis Senden", Nr 4056). Das Sendesignal kann mittels Adresse 2103 verlängert werden. Bei einem
Fehler in Vorwärtsrichtung wird das Blockiersignal gestoppt (z.B. „Dis Stop", Nr 4070). Ein besonders
schnelles Blockieren wird erreicht, wenn man das Ausgangssignal des Sprungdetektors der Messgrößen zum
Senden mitbenutzt. Dies erreicht man dadurch, dass der Ausgang „DisBlockSPRUNG" (Nr 4060) bei der
Rangierung ebenfalls auf das Ausgangsrelais für den Sender rangiert wird. Da dieses Sprungsignal bei jedem
Sprung der Messgrößen erscheint, sollte hiervon nur Gebrauch gemacht werden, wenn sichergestellt ist, dass
der Übertragungsweg auch sehr schnell auf das Verschwinden des Sendesignals reagiert.
Bei Störung des Übertragungsweges kann über eine Binäreingabe die Übergreifzone blockiert werden. Der
Distanzschutz arbeitet mit normaler Staffelkennlinie (Schnellzeit in Z1). Die Übergreifzone Z1B kann dann von
der internen Wiedereinschaltautomatik oder von externen Kriterien über die Binäreingabe „>FreigWE
Stufen" aktiviert werden.
Etwa auftretende Fehlsignale, die durch transiente Ausgleichsschwingungen beim Abschalten äußerer Fehler
oder durch Richtungsumkehr nach Abschalten von Fehlern auf Parallelleitungen verursacht werden können,
werden durch eine „Transiente Blockierung" unschädlich gemacht. Dabei verlängern auch die empfangenen
Blockiersignale die Freigabe um die transiente Blockierzeit T TRANSBLOCK (Adresse 2110), sofern sie min-
destens für die Dauer einer Wartezeit T WARTE RÜCKW. (Adresse 2109) angestanden hat (siehe Bild 2-68).
Nach Ablauf von T TRANSBLOCK (Adresse 2110) wird die Verzögerungszeit TV (Adresse 2108) erneut ge-
startet.
Im Wesen des Blockierverfahrens liegt es, dass auch einseitig gespeiste Kurzschlüsse ohne besondere Maß-
nahmen schnell abgeschaltet werden, da vom nicht speisenden Ende kein Blockiersignal gebildet werden
kann.
2.6.8

Transiente Blockierung

Die transiente Blockierung sorgt bei den Vergleichsverfahren für zusätzliche Sicherheit gegen Fehlsignale
durch transiente Ausgleichsschwingungen, die nach Abschalten eines äußeren Fehlers oder durch Richtungs-
umkehr nach Abschalten von Fehlern auf Parallelleitungen verursacht werden.
Das Prinzip der transienten Blockierung besteht darin, dass nach Auftreten eines äußeren Fehlers für eine be-
stimmte (einstellbare) Zeit die Bildung eines Freigabesignals unterbunden wird. Bei den Freigabeverfahren ge-
schieht dies durch Blockieren von Sende- und Empfangskreis.
Bild 2-68 zeigt das Prinzip der transienten Blockierung für ein Freigabeverfahren.
Wenn nach Anregung ein ungerichteter Fehler oder ein Fehler in Rückwärtsrichtung innerhalb einer Wartezeit
T WARTE RÜCKW. (Adresse 2109) festgestellt wurde, werden der Sendekreis und die Freigabe der Übergreif-
zone Z1B unterbunden. Diese Blockierung wird für die transiente Blockierzeit T TRANSBLOCK (Adresse 2110)
auch nach Wegfall des Blockierkriteriums aufrechterhalten. Liegt jedoch bereits ein Auskommando in Z1 vor,
so wird die transiente Blockierzeit T TRANSBLOCK abgeworfen und damit die Blockierung des Signalverfah-
rens bei einem internen Fehler verhindert.
Beim Blockierverfahren verlängert die transiente Blockierung auch die empfangenen Blockiersignale, wie im
Logikdiagramm Bild 2-68 dargestellt. Nach Ablauf von T TRANSBLOCK (Adresse 2110) wird die Verzögerungs-
zeit TV (Adresse 2108) erneut gestartet.
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SIPROTEC, 7SA522, Handbuch
C53000-G1100-C155-8, Ausgabedatum 02.2011

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