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LANCOM LCOS 9.00 Referenzhandbuch Seite 1175

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Sollten mehrere virtuelle Router mit der Default-Route verbunden sein, so wird immer die Adresse des Routers mit
der höchsten Priorität zugewiesen. Hierdurch wird ein Load-Balancing automatisch über die Auswahl des DHCP-Servers
durch den jeweiligen Client realisiert. Dazu wird auf allen am Load-Balancing beteiligten Routern der DHCP-Server
aktiviert. Alle Router definieren entsprechend viele virtuelle Router mit jeweils unterschiedlichen Prioritäten. Wenn
der Client nun aus allen antwortenden DHCP-Servern zufällig auswählt, wird ihm auch zufällig einer der virtuellen
Router zugewiesen.
Beispiel mit zwei Routern
LANCOM A definiert folgende virtuellen Router:
Router-ID
1
2
und LANCOM B entsprechend:
Router-ID
1
2
Einem DHCP-Client wird nun, je nachdem ob er sich für LANCOM A oder LANCOM B entscheidet, als Gateway die
10.0.0.1 bzw. die 10.0.0.2 zugewiesen und somit zunächst auf beide LANCOM verteilt.
An diesem Beispiel wird auch deutlich, wie das Load-Balancing mit dem Backup verknüpft werden kann: Fällt LANCOM
A in den Backup-Fall, so wird LANCOM B für alle Clients zum Master. Sollte nun noch LANCOM B ausfallen, so wird
LANCOM A zum Master für alle und versucht seinen Backup aufzubauen. Scheitert dies, so kommt nun wieder
LANCOM B zum Zuge (damit ist das Ende der Backup-Kette erreicht).
1
weitere Adressen
Wenn der DHCP-Server für bestimmte Dienste, die das LANCOM zur Verfügung stellt, wie z. B. DNS- und NBNS-Server,
explizit Adressen zuweisen soll, dann werden entweder die konfigurierten Adressen oder aber die reale Adresse des
jeweiligen Interfaces zugewiesen. Eine Zuweisung eines virtuellen Routers verstößt gegen den RFC, der verbietet,
dass ein virtueller Router weitere Dienste anbietet (ein Gerät darf nur dann auf eine virtuelle Adresse reagieren, wenn
es auch der „Eigentümer" dieser Adresse ist, d.h. wenn diese Adresse auch die reale Adresse des Interfaces ist). Dies
bedeutet gleichzeitig, dass es für DNS und NBNS eine Sonderbehandlung geben muss.
DNS-Server
Da der RFC es verbietet, dass ein virtueller Router zusätzliche Dienste anbietet, wenn der physikalische Router nicht
„Besitzer" der virtuellen IP-Adresse ist, bedarf es einer Sonderbehandlung für den DNS-Server des LANCOM. Das LANCOM
stellt zwei Varianten zur Verfügung.
1
Die RFC-konforme Lösung arbeitet im DNS-Forwarder. Wenn als primärer oder sekundärer DNS-Server eine externe
IP-Adresse eingetragen ist, dann funktioniert das Weiterleiten an den zuständigen virtuellen Router automatisch im
Rahmen der ICMP-Redirect-Behandlung, da das Paket einfach an den virtuellen Router weitergeleitet wird.
Ist jedoch keine Adresse eingetragen und keine Verbindung zur Gegenstelle aufgebaut, an die das Paket weitergeleitet
werden soll, so prüft der DNS-Forwarder, ob mit der Gegenstelle ein virtueller Router verbunden ist.
2
Wenn dies der Fall ist und das LANCOM auch selbst Master für einen der virtuellen Router ist, so wird die
Verbindung aufgebaut und das Paket an den auf dieser Verbindung zugewiesenen DNS-Server weitergeleitet.
2
Ist das LANCOM selbst nicht Master aller verbundenen Router, so wird das Paket an den Master des ersten
verbundenen Routers weitergeleitet.
5
Dieses Verfahren funktioniert nur, wenn sich alle Router RFC-konform verhalten und Port-Forwarding einsetzen.
Wenn es sich bei allen beteiligten Routern um LANCOM-Geräte handelt, ist diese Voraussetzung erfüllt.
virt.-Address
10.0.0.1
10.0.0.2
virt.-Address
10.0.0.1
10.0.0.2
Prio
B-Prio
100
50
60
50
Prio
B-Prio
60
30
100
30
Referenzhandbuch
17 Backup-Lösungen
Peer
INTERNET
INTERNET
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INTERNET
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