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Mit Hilfe einer Management-Software kann der Administrator auch komplexe Netze überwachen und auf einfache
Weise verwalten. Er kann anhand der Software feststellen, welche Komponenten und Geräte zusammengeschaltet
sind und auftretende Störungen problemlos lokalisieren.
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LLDP kann die Kosten für Anschaffung, Aufbau oder Umgestaltung eines Netzes verringern, da die Unternehmen
durch diesen offenen Standard nicht mehr an bestimmte Hersteller gebunden sind. Sie können einzelne
Netzkomponenten danach auswählen, für welche Anwendung diese jeweils am besten geeignet sind. Diese Möglichkeit
war bislang nicht gegeben, wenn ein proprietäres Protokoll zum Einsatz kam.

19.15.1 Funktionsweise

LLDP funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Auf allen Geräten mit LLDP-Unterstützung arbeitet der so genannte
LLDP-Agent. Diese Software-Komponente sendet zum einen in regelmäßigen Abständen eigene Informationen an alle
Schnittstellen des Gerätes. Dies erfolgt entweder mittels Unicast oder Multicast, wobei Sie die Zieladressen je nach Bedarf
konfigurieren können. Zum anderen empfängt der LLDP-Agent laufend Informationen von benachbarten Geräten. Der
Versand und der Empfang der betreffenden Datenpakete erfolgt unabhängig voneinander.
Die versendeten und empfangenen Datenpakete enthalten Informationen wie den Namen und die Beschreibung des
Gerätes, die Kennung und Beschreibung von Ports, die IP- oder MAC-Adresse des Gerätes, die spezifischen Fähigkeiten
des Gerätes (z. B. in Bezug auf Switching und Routing), VLAN-Kennungen und herstellerspezifische Details. Hierbei
definiert LLDP grundlegende Informationen, die ein Datenpaket immer enthalten muss, sowie optionale zusätzliche
Informationen.
Die einzelnen Geräte legen die empfangenen Informationen lokal in einer Datenstruktur ab, der so genannten MIB
(Management Information Base). Eine MIB enthält somit Daten des eigenen LLDP-Agenten und des erkannten, direkten
Nachbar-Agenten.
Der Informationsaustausch sorgt für eine ständige Identifikation der Geräte innerhalb des Netzwerks, da die Geräte ihre
Datenpakete im Regelfall zyklisch (d. h. in konfigurierbaren Abständen) versenden. Darüber hinaus informieren sie ihre
Netz-Nachbarn aber auch dann, wenn sich Änderungen innerhalb der Geräte oder an deren Netzanbindung ergeben.
Für den eigentlichen Prozess der Geräte-Identifizierung ist ausschlaggebend, dass jeder einzelne Verbindungspunkt in
der Topologie als „Media Service Access Point" (MSAP) eindeutig identifiziert ist. Ein MSAP setzt sich aus einer
Gerätekennung (Chassis-ID) und einer Portkennung (Port-ID) zusammen. Die eindeutige Ermittlung bzw. Zuordnung von
Geräten basiert also darauf, dass jeder MSAP in der beobachteten Netzwerk-Topologie nur einmal vorkommen darf.
Der Administrator kann die von den Geräten gemeldeten Daten dann über eine zentrale Netzwerk-Management-Software
auf seinem Rechner abfragen und erfassen, wobei die Abfrage der einzelnen MIBs über das SNMP-Protokoll erfolgt. Die
Management-Software dokumentiert somit die gesamte Topologie des Netzes und ermöglicht eine automatische Abbildung
dieser Topologie sowie die grafische Darstellung von aktuellen Diagnosedaten.
Referenzhandbuch
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