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Yamaha SR500 Reparaturanleitung Seite 52

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Das Bucheli-Projekt: SR500 Ankicken und Anschieben
Keine Kompression beim Kicken?
http://motorang.heim.at/bucheli-projekt/kicken.htm (3 of 6) [07.04.2005 10:33:04]
Manchmal stellt sich beim Ankicken keine Kompression ein. Der Kickstarter
geht leer durch als ob keine Zündkerze drin wäre.
Keine Panik! Das kommt hin und wieder vor und hat keine Nachwirkungen. Man
ist sich nicht ganz einig woran es liegen könnte.
Vorausgesetzt es ist eine Zündkerze drin und der Dekozug hat sich nicht irgendwo verfangen
(oder ist so blöd verlegt oder durch Einlenken so gespannt, dass das Deko-Ventil offen bleibt),
klingen folgende Erklärungen am wahrscheinlichsten:
Ein Stückchen Ölkohle hat sich auf den Ventilsitz verirrt
Ein Ventil war länger geöffnet (Mopped ein paar Tage im Freien
gestanden) und es ist Flugrost am Ventilsitz
Die untenstehende Expertenerklärung von einem der es wissen sollte: Dieselross hat
damit beruflich zu tun:
Mit dem Problem Auslassventil mußte ich auch schon kämpfen, ging aber immer ohne
Demontage (zum Glück) Das Problem hat nicht direkt mit der Schmierung zu tun. Auf den
Ventilführungen sitzen ja Ventilschaftdichtungen, die wenn sie in Ordnung sind, den
Motorölaustritt in die Ventilführung unterbinden.Geringste Mengen gelangen jedoch immer durch
die auf und ab Bewegungen in die Ventilführung.Das ist so gewollt und dient der begrenzten
Schmierung des Ventils. Nach lang andauernden Fahrten und richtig warmen Motor kann das
Ventil durch seine hohe Temperatur in der Führung "festkleben". Das heisst nichts anderes als
das das Öl in der Ventilführung. ausgekocht wird und völlig verharzt. Dieser zähe Mix aus Öl
und Russ verhindert ein leichtes Laufen und blockiert ein Schließen unter Umständen völlig.Die
Folge heisst Kompressionsverlust.
Durch Startversuche mit Choke und das folgende Absaufen gelangt unverbrannter Kraftstoff an
die Teile und setzt sich in geringer Menge daran ab. Das kann manchmal genügen um den
zähen Scheiß etwas zu verdünnen und so das Ventil zu befreien.Nach den ersten anspringen
verbrennt das Zeug wieder und alles läuft wie gehabt. Dieses Phänomen tritt auf,wenn das ventil
nicht geschlossen ist wenn der motor abgestellt wird.Im Normalfall bleibt der Motor ja vor der
Kompression stehen, aber eben nicht immer...
Die vom Ventil aufgenommene Wärme geht im Normalfall über den Ventilsitz an den Kopf ab.
Bei heißem und geöffneten Ventil aber bildet die geringe Ölmenge eine Wärmebrücke und wird
regelrecht zerkocht. Damit ist es mit der "Schmierung" vorbei, und das Ventil kann festkleben.
Die Zähigkeit ist auch das Problem an sich, weil das Ventil sich nur unvollständig und
verlangsamt schließt. Wenn gar nichts hilft, bei abgebautem Krümmer ein gutes Kriechöl an das
Ventil sprühen und den Motor mehrmal durchdrehen.Das sollte eigentlich helfen und eine
aufwendige Demontage überflüssig machen.
Glücklicherweise kleben die Ventile nur wenn sie nur noch ca 1-0,5mm offen stehen. Dann
nämlich wenn der am stärksten mit Ruß behaftete (weil am längsten dem Abgasstrom
ausgesetzte) Teil des Ventilschaftes in die Führung muß,also kurz vor Schluss des
Schließens.(die abnehmende Federspannung tut ihr übriges.)
Andere Motorenhersteller senken die Ventilführungen auf der Auslasseite innen um ca 2-4mm
einen millimeter größer an, um dem Ventil einen bereich zu verschaffen wo solche öl und
Russ-pampe (das sind ganz geringe Mengen!) nicht schaden können, um genau dies Problem
zu verhindern.Der ablagernde russ und die eigentlich geringen Mengen Öl verbrennen, wenn
der Motor mal etwas gefordert wird und sind dann aus der Welt,bis zum nächsten Mal.
Ich hielt das noch für wichtig, weil das bei einer Überholung fast umsonst zu machen ist.
Behebungsversuche:
Wenn Problem weiterhin auftritt, irgendwie versuchen den Motor anzukriegen (siehe unterhalb).
Irgendwann kommt sie dann, die Zicke.
Wenn der Motor erstmal läuft ist die Kompression wieder da.
Wenn das nicht geht, könnte folgendes helfen:
Kerze raus und mit Pressluft Ventile freiblasen, dabei Motor immer wieder mal etwas
weiterdrehen. Dann ankicken.
Krümmer runter und gutes Kriechöl auf den Ventilschaft sprühen
Ventildeckel am Auslass runter und vorsichtig auf den Kipphebel klopfen und damit das
Ventil freikriegen

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