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Yamaha SR500 Reparaturanleitung Seite 119

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Das Bucheli-Projekt: SR500 Trommelbremsen
Zur Bremsenkonstruktion
Grundsätzliches von Hiha
http://motorang.heim.at/bucheli-projekt/trommel.htm (4 of 5) [07.04.2005 10:33:14]
Die SR Duplexbremse vorne ist ganz brauchbar konstruiert. Leute mit Trommelbremsen
anderer Typen (russische ...) sollten sich den folgenden Tipp von Matthias B. noch
durchlesen:
Ich habe alle meine Duplexbremsen mit einem einfachen Trick umgerüstet. In der Regel hat
die Druckstange an beiden Enden Rechtsgewinde. Wenn nun eine Druckstange mit
Rechts/Linksgewinde - natürlich mit dem entsprechendem Gegenstück (meist eine Gabel)
angefertigt wird, dann ist das Einstellen ganz einfach. Geht so: die Druckstange wird einfach
soweit angezogen bis die Beläge leicht schleifen, durch das Rechts/Linksgewinde hat man
auf jeden Fall erreicht, daß beide Backen sich gleichzeitig anlegen. - Fertig.
Warum daß nicht ab Werk gemacht wird, ist mir seitdem ich Motorrad fahre, und mich mit
miserablen Bremsen rumärgern mußte, schleierhaft.
Nur BMW Leute waren da schlauer, die nehmen den Außenzug des Bowdenzuges als die
druckeinleitende Kraft, die Innenseele aber wie gewohnt als zugeinleitende. Auch hier wird
ereicht, daß beide Beläge sich gleichzeitig, und auch sebstverstärkend (Servo) anlegen. So
einfach - zu sehen an allen BMW Bremsen bis zur -5er Serie aus den siebzigern.
Selbst die launischen Russenbremsen habe ich mit meiner Druckstange zum kreischen
gebracht. Und wenn dann auch noch weiche Beläge verbaut sind, dann wird so eine
Bremse richtig klasse. Ich behaupte das meine 230er BMW Bremse besser bremst, und vor
allem immer, also auch bei Nässe, als die SR Scheibe.
Wenn jemand keine Möglichkeit hat so eine Druckstange zu bauen, dann geht folgender
Trick. Man kauft aus dem Bootszubehör für Segler einen sog. Seilspanner (gibt es in V2A
und 4A , also Salzwasserfest). Diese Seilspanner haben Rechts/Linksgewinde, sodaß dier
orig. Druckstange mit gekürzten, und mit Gewinde versehenen Enden verwendet werden
kann. Das erspart das Anfertigen der Gabel mit Linksgewinde, welches in den Bremshebel
eingreift. Diese Seilspanner sind sehr elegant, sehen aus, wie eine zylindrische, an den
Enden sich verjüngende Hülse.
Einer Trommel zur richtigen Funktion zu verhelfen sollte gehen, was bedeutet dass man das
Vorderrad damit zum Blockieren bringen kann. Wichtig ist:
1.
Die Bowdenzüge müssen gut und dick sein. Noch wichtiger als die Züge sind deren
Umhüllungen. Da gibt es ziemlich glumperte.
2.
Die Lagerungen der Bremsschlüsselwelle (so heisst das Ding) und des Bremshebels
dürfen nicht ausgenackelt sein. Erstere muss (meiner bescheidenen Meinung nach,
auch wenn ich jetzt wieder gesteinigt werden sollte) mit Kupfer oder Keramikpaste
(besser: Heißlagerfett, siehe oben) wassser- und hitzefest, aber DÜNN geschmiert
sein.
3.
Die Bremsnocke soll gut aussehen oft kann man sie nacharbeiten um die
Bremswirkung zu verbessern, siehe "Besser machen" vom Hertweck.
4.
Die Nocken-Anlageflächen der Bremsbacken müssen absolut eben sein, dürfen
keine eingelaufenen Mulden haben. Dürfen auch dünnst gefettet werden.
5.
Im gebremsten Zustand sollte die Nocke nur wenig verdreht sein. Ggf. die Beläge
neu und dicker belegen lassen, oder die Anlageflächen auflöten (Dabei sollte man
natürlich wissen was man tut.)
6.
Es kann (besonders bei Oldies) nötig sein, nach mehrfachem Ausdrehen einer
unrunden Trommel einen frisch belegten Backensatz ebenfalls im auf der
Bremsankerplatte befestigten Zustand auf Trommelmaß zu überdrehen.
Wenn man das alles gemacht hat und die Beläge gut tragen, bremst es auch. Ansonsten
hilft noch systematisches Vorgehen nach dem "Besser machen".

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