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Yamaha SR500 Reparaturanleitung Seite 103

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Das Bucheli-Projekt: SR500 Lenkkopffragen
Problemzone Lagersitz
http://motorang.heim.at/bucheli-projekt/kerola.htm (4 of 5) [07.04.2005 10:33:13]
Handschuhe zum Lager angreifen bereitlegen.
Man kann die Kegelrollenlager auch nur dann wirklich empfehlen, wenn die Lagersitze
schön rund sind. Ansonsten sollte man die Aussenringe etwas kleiner, oder die Lagersitze
grösser machen, und die Aussenringe dann mit Loctite 638 einkleben. Der Grund ist, dass
die Lagersitze für die dickwandigen Kugellager gedacht, und daher nicht besonders rund
sind.
Der dünnwandige Lageraussenring passt sich dieser ovalen Form gerne an, und das Lager
verzieht sich und sorgt für seltsames Fahrverhalten.
Kann man auch nachlesen auf der Seite http://www.emilschwarz.de, und dort sowohl die
beste Version von Kegelrollenlagern kaufen. Man kann ihn nur empfehlen, er weiss wovon
er redet.
Das Aufweiten des Lagersitzes kann man mit dem Geradschleifer gemacht, ist nicht
wirklich lustig und man muss den Rahmen dazu auf den Kopf stellen können.
Vielleicht gibt es auch noch andere Methoden? Sinnvoller ist es, den Ring in der Drehbank
und einer Schleifmaschine oder HM-Drehstahl kleiner zu machen, es braucht ja nicht viel.
Man könnte auch eine kugelgelagerte Halterung bauen und den somit LEICHT drehbar
gelagerten Aussenring vorsichtig an die (sauber abgerichtete!) Schleifscheibe eines
ordinären Schleifbocks halten. Auf diese Weise kann man ein Kugellager ein paar zehntel
kleiner schleifen ...
Andererseits kauft man sich die Emil-Schwarz-Lager ja nur einmal im Mopedleben, und sie
beseitigen auch gleich den zweiten Mangel: das Spiel des Lenkkopfrohres im oberen
Innenring.
Fazit: Wenn ich keine handwerklichen Möglichkeiten hätte, kaufte ich ohne zu zögern bei
Emil, auch wenn das ein Vielfaches der Kegelrollen/Originallager kostet.
Eingeklebte Lager demontieren: Üblicherweise reicht erwärmen über 150°C und
rausdreschen. Bei der unteren Lagerschale helfen zwei dicke (gegenüberliegende)
Schweisspunkte, dort kann man dann einen langen Stahl ansetzen.
Am 13. 04. 2003 von Sven geschrieben:
Emil Schwarz Kegelrollenlager
Warum die teuren Emil Schwarz (ES) Lager?
Also es ist folgendermaßen: Die Lagersitze für die Außenringe im Lenkkopf sind nicht
wirklich zylindrisch. Gut, nichts in der Realität ist wirklich zylindrisch, aber in diesem Fall
fehlt es sich dann doch schon etwas weiter. Das kommt i.A. daher, daß der Lenkkopf fertig
bearbeitet mit dem Rahmen verschweißt wird und sich beim Abkühlen verzieht. Das ist
übrigens kein SR typisches Problem, haben andere Motorräder auch.
Speziell bei der SR und der XT haben die die Kegelrollenlager sehr dünnwandige
Außenringe, die im Sitz unrund gedrückt werden. Bei den serienmäßig verwendeten
Schrägkugellagern sind die Außenringe sehr viel widerstandsfähiger gegen unrund
gedrückt werden, weil ihre Bohrung deutlich kleiner ist, sie also "dickwandiger" sind. Ein
weiteres Problem ist, daß die Innenringe oben und unten nur auf etwa der Hälfte ihrer
Breite(Höhe?) im eigentlichen Lagersitz stecken, oben, weil der Sitz eine sehr große Fase
hat, unten, weil er dort ziemlich tief auf d49 freigedreht ist. Das kann zusätzlich dazu
führen, daß der Kegelwinkel der Laufbahn verändert wird. Man kann das am Tragbild des
Lagers erkennen, in diesem Fall sieht man, daß der Außenring nur auf halber Breite
getragen hat. Naja, die SR/XT ist halt nicht für die Verwendung von Kegelrollenlagern
konstruiert worden. Und schließlich hat bei vielen Japanern der Lagersitz oben am
Lenkdorn für den Innenring des oberen Lagers zuviel Minus. Man kann dann das
Lagerspiel so genau einstellen wie man will, es bleibt Spiel vorhanden, zwar nicht im Lager,
aber zwischen Lenkdorn und Lagerinnenring.
Die beiden ersten Probleme versucht man zu lösen, indem man Außenringe mit Untermaß,
die mit ein klein wenig Luft in den Sitz passen, einklebt. Dadurch werden sie nicht verformt.
Das Spiel am oberen Innenring wird bei den ES Lagern durch die sogenannte
Lagertragmutter eliminiert. Grob gesagt ist bei dieser Lösung der Innenring fest mit der
Einstellmutter verbunden. Die ganze Chose hat dann immer noch solange Spiel (im
Gewinde), bis man die obere Gabelbrücke montiert und die Zentralschraube festgeknallt
hat. Dadurch wird ja die Einstellmutter gekontert, und der daran befestigte Innenring sitzt
nun fest. Er stützt sich jetzt halt nicht mehr am Lagersitz, sondern am Einstellgewinde ab.
Die Lagerschalen sind aus (durchgehärtetem) Stahl, meist 105Cr6 oder was ähnlichem.
Man kann sie ganz gut mit Hartmetallwerkzeugen bearbeiten, die ES Teile sind aber wohl
runtergeschliffen.

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