Funktionen
2.6 Leistungsschalter-Versagerschutz (wahlweise)
Bild 2-44
Störung des örtlichen Leistungsschalters
Bei Störung im Steuerkreis des lokalen Leistungsschalters (z.B. Druckluft bzw. Federspannung fehlt) sind die
Verzögerungen nicht notwendig, da von vorn herein klar ist, dass der lokale Leistungsschalter das Auslöse-
kommando nicht ausführen kann. Sofern die Störung an das Gerät gemeldet wird (über Binäreingabe „>LS
Störung"), werden in diesem Fall die umliegenden Leistungsschalter (Sammelschiene und ggf. auch Gege-
nende) mit T3 LS STOER (Adresse 3907), die normalerweise zu 0 eingestellt wird, ausgelöst.
Über Adresse 3908 LS STOER bestimmen Sie, auf welchen Ausgang das Kommando bei Schalterstörung ge-
leitet wird. Im Allgemeinen wählen Sie die Zeitstufe, deren Ausgang für die Kommandogabe an die umliegen-
den Leistungsschalter bestimmt ist.
Endfehlerschutz
Der Endfehlerschutz kann in Adresse 3921 END FEHLER getrennt Ein- oder Ausgeschaltet werden. Unter
Endfehler ist ein Kurzschluss zwischen Leistungsschalter und Stromwandler des Abzweigs zu verstehen. Vo-
raussetzung für die Funktion des Endfehlerschutzes ist, dass das Gerät über die Position des Leistungsschal-
ters über Binäreingänge informiert ist
Wird in diesem Fall der Leistungsschalter von der Rückwärtsstufe eines Abzweigschutzes oder vom Sammel-
schienenschutz ausgelöst (der Fehler gehört von den Stromwandlern aus gesehen zur Sammelschiene), fließt
der Kurzschlussstrom weiter, da er vom Gegenende gespeist wird.
Die Zeitstufe T END FEHLER (Adresse 3922) wird gestartet, wenn während des Auslösekommandos einer
Abzweigschutzfunktion vom Leistungsschalter-Hilfskontakt ein offener Leistungsschalter gemeldet wird und
gleichzeitig Strom fließt (Adresse 3902). Das Auslösekommando des Endfehlerschutzes ist für die Übertra-
gung an das Gegenende vorgesehen.
Die Zeit wird demnach so eingestellt, dass sie bei transienter Erfüllung der Startbedingungen beim Schalten
des Schalters nicht zum Ablauf kommt.
Leistungsschalter-Gleichlaufüberwachung
Die Gleichlaufüberwachung für die Schalterpole kann in Adresse 3931 ZGL (Zwangsgleichlauf) getrennt Ein-
oder Ausgeschaltet werden. Sie hat nur Sinn, wenn die Pole des Leistungsschalters einzeln gesteuert werden
können. Die Gleichlaufüberwachung soll verhindern, dass stationär nur ein oder zwei Pole des Leistungsschal-
ters geöffnet sind. Hierzu müssen entweder die Hilfskontakte jedes einzelnen Schalterpols oder die Reihen-
schaltung der Schließerhilfskontakte und die Reihenschaltung der Öffnerhilfskontakte an Binäreingaben des
Gerätes geführt sein. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, schalten Sie Adresse 3931 Aus.
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Beispiel für Zeitablauf bei normaler Fehlerklärung und bei Leistungsschalter-Versager mit ein-
stufigem Schalterversagerschutz
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009