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Siemens 7VK61 Handbuch Seite 48

Schaltermanagement gerät
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Funktionen
2.2 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Bild 2-5
Verfügt der Kurzschlussschutz über eine sog. Wiedereinschaltstufe, so wird diese durch das von 7VK61 er-
zeugte Signal „AWE Freig. 1.WE" freigegeben, solange die Wiedereinschaltfunktion zur Wiedereinschal-
tung nach Abschaltung bereit ist.
Sofern der Abzweigschutz die Möglichkeit besitzt, bei einpoligen Fehlern seine Wiedereinschaltstufe wirksam
zu schalten, bei mehrpoligen aber nicht, kann die Wiedereinschaltfunktion zusätzlich zum Signal „AWE
Freig. 1.WE" das Signal „AWE 1pol. Prog." liefern. Dieses Signal sagt aus, dass die Wiedereinschalt-
funktion nur nach einpoliger Auslösung wiedereinschaltet, nicht aber nach dreipoligerAuslösung, d.h. die Wie-
dereinschaltfunktion ist nur auf einpolige Wiedereinschaltung programmiert.
Anwurf
Anwurf der Wiedereinschaltautomatik bedeutet die Speicherung des ersten Auslösesignals einer Netzstörung,
das durch eine Schutzeinrichtung erzeugt wurde, die mit dem 7VK61 zusammenarbeitet. Bei mehrfacher Wie-
dereinschaltung erfolgt der Anwurf also nur einmal mit dem ersten Auslösekommando. Diese Speicherung ist
die Voraussetzung für alle Folgeaktivitäten der Wiedereinschaltautomatik. Dem Anwurf kommt einige Bedeu-
tung zu, wenn das erste Auslösekommando erst nach Ablauf einer Wirkzeit erscheint (siehe unten unter „Wirk-
zeiten").
Die Wiedereinschaltautomatik wird nicht angeworfen, wenn der Leistungsschalter zum Zeitpunkt des ersten
Auslösekommandos nicht mindestens für einen AUS-EIN-AUS-Zyklus bereit ist. Dies kann durch Einstellpara-
meter erreicht werden. Siehe auch unter Randtitel „Abfrage der Bereitschaft des Leistungsschalters".
Für jede Kurzschlussschutzfunktion kann durch Einstellparameter bestimmt werden, ob diese mit Wiederein-
schaltung arbeiten soll oder nicht, d.h. ob sie die Wiedereinschaltautomatik anwerfen soll oder nicht. Entspre-
chendes gilt für Auslösekommandos, die über Binäreingaben von extern eingekoppelt und/oder durch Mitnah-
mesignale/Fernauslösung erzeugt werden.
Die Schutz- und Überwachungsfunktionen des Gerätes, die nicht auf kurzschlussartige Vorgänge reagieren
(z.B. ein Überlastschutz), werfen die Wiedereinschaltautomatik nicht an, da Wiedereinschaltung hier nicht sinn-
voll wäre. Auch der Leistungsschalterversagerschutz darf die Wiedereinschaltautomatik nicht anwerfen.
Wirkzeiten
Häufig ist es wünschenswert, dass die Bereitschaft zur Wiedereinschaltung unterbunden wird, wenn der Kurz-
schluss eine gewisse Zeit lang angestanden hat, z.B. weil davon auszugehen ist, dass sich der Lichtbogen so
eingebrannt hat, dass keine Aussicht auf ein selbsttätiges Verlöschen während der spannungslosen Pause
mehr besteht. Auch aus Selektivitätsgründen (siehe oben) sollen häufig verzögert abgeschaltete Fehler nicht
zur Wiedereinschaltung führen. Im Zusammenhang mit Distanzschutz wird daher die Verwendung der Wirkzei-
ten empfohlen.
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Reichweitensteuerung vor der ersten Wiedereinschaltung beim Distanzschutz
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009

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