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Siemens 7VK61 Handbuch Seite 81

Schaltermanagement gerät
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d.h. bei Kurzschlussströmen über 2365 A (primär) oder 19,7 A (sekundär) liegt mit Sicherheit ein Kurzschluss
auf der zu schützenden Leitung vor. Dieser kann vom Überstromzeitschutz sofort abgeschaltet werden.
Anmerkung: Die Rechnung wurde mit Beträgen durchgeführt, was bei Freileitungen hinreichend ist. Haben Vo-
rimpedanz und Leitungsimpedanz extrem unterschiedliche Winkel, ist die Rechnung komplex durchzuführen.
Für Erdfehler kann eine analoge Rechnung durchgeführt werden, wobei der beim Erdkurzschluss am Ende der
Leitung maximal auftretende Erdstrom maßgebend ist.
Die eingestellten Zeiten sind reine Zusatzverzögerungen, die die Eigenzeit (Messzeit) nicht einschließen.
Der Parameter AUS Frg.I>> (Adresse 2614) bestimmt, ob über die Binäreingabe „>U/AMZ AUS Frg." (Nr
7110) oder bei bereiter Wiedereinschaltautomatik eine Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph>> (Adresse
2611) und T 3I0>> (Adresse 2613) möglich ist. Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Über-
stromzeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I>> = Ja bestimmen Sie also, dass die I>>-Stufen nach Anre-
gung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe angesteuert ist, bei AUS Frg.I>> = Nein sind die einge-
stellten Verzögerungen stets wirksam.
Soll die I>>-Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit kurzer Verzögerung T
SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemeines") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter
SOTF I>> (Adresse 2615) auf Ja. Sie können auch eine beliebige andere Stufe für diese Schnellauslösung
wählen.
Überstromstufen I
>, 3I
ph
Für die Einstellung des Stromansprechwertes, Iph> (Adresse 2620), ist vor allem der maximal auftretende Be-
triebsstrom maßgebend. Anregung durch Überlast muss ausgeschlossen sein, da das Gerät in dieser Betriebs-
art mit entsprechend kurzen Kommandozeiten als Kurzschlussschutz, nicht als Überlastschutz arbeitet. Der
Ansprechwert wird daher bei Leitungen etwa 10 %, bei Transformatoren und Motoren etwa 20 % oberhalb der
maximal zu erwartenden (Über-) Last eingestellt.
Bei Parametrierung mittels Personalcomputer und DIGSI können die Werte wahlweise in Primär- oder Sekun-
därgrößen eingegeben werden. Bei Parametrierung in Sekundärgrößen werden die Ströme auf die Sekundär-
seite der Stromwandler umgerechnet.
Rechenbeispiel:
110 kV Freileitung 150 mm
maximal übertragbare Leistung
P
max
entsprechend
I
max
Stromwandler
Sicherheitsfaktor
Bei Einstellung in Primärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Einstellwert I> = 1,1 · 630 A = 693 A
Bei Einstellung in Sekundärgrößen ergibt sich der Einstellwert:
Die Erdstromstufe 3I0> (Adresse 2622), soll noch den geringsten zu erwartenden Erdkurzschlussstrom er-
fassen. Jedoch ist für sehr kleine Erdströme der Erdkurzschlussschutz besonders geeignet.
Die einzustellende Zeitverzögerung T Iph> (Adresse 2621) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten
Staffelplan.
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009
> beim UMZ-Schutz
0
2
= 120 MVA
= 630 A
600 A/5 A
1,1
Funktionen
2.3 Überstromzeitschutz (wahlweise)
81

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