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Störschreibung; Beschreibung; Einstellhinweise - Siemens 7VK61 Handbuch

Schaltermanagement gerät
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2.1.6
Störschreibung
Das Schaltermanagement Gerät 7VK61 verfügt über einen Störwertspeicher. Die Momentanwerte der Mess-
größen
i
, i
, i
, i
und u
L1
L2
L3
E
(Spannungen je nach Anschluss) werden im Raster von 1 ms (bei 50 Hz) abgetastet und in einem Umlaufpuffer
abgelegt (je 20 Abtastwerte pro Periode). Im Störfall werden die Daten über eine einstellbare Zeitspanne ge-
speichert, längstens jedoch über 5 Sekunden je Störfall. In einem Gesamtbereich von ca. 15 s können bis zu
8 Störfälle gespeichert werden. Der Störwertspeicher wird bei einem erneuten Störfall automatisch aktualisiert,
so dass ein Quittieren nicht nötig ist. Die Speicherung von Störwerten kann zusätzlich zur Schutzanregung
auch über eine Binäreingabe und über die serielle Schnittstelle angestoßen werden.

2.1.6.1 Beschreibung

Über die Schnittstellen können die Daten von einem Personalcomputer ausgelesen und mittels des Schutzda-
ten-Verarbeitungsprogramms DIGSI und des Grafikprogramms SIGRA 4 verarbeitet werden. Letzteres bereitet
die während des Störfalles aufgezeichneten Daten grafisch auf und berechnet aus den gelieferten Messwerten
ergänzend auch weitere Größen, wie Impedanzen oder Effektivwerte. Die Ströme und Spannungen können
wahlweise als Primär- oder Sekundärgrößen dargestellt werden. Zusätzlich werden Signale als Binärspuren
(Marken) mitgeschrieben, z.B. „Anregung", „Auslösung".
Sofern das Gerät über eine serielle Systemschnittstelle verfügt, können Störwertdaten über diese von einem
Zentralgerät übernommen werden. Die Auswertung der Daten wird im Zentralgerät von entsprechenden Pro-
grammen vorgenommen. Dabei werden die Ströme und Spannungen auf ihren maximalen Wert bezogen, auf
den Nennwert normiert und für eine grafische Darstellung aufbereitet. Zusätzlich werden Signale als Binärspu-
ren (Marken) mitgeschrieben, z.B. „Anregung", „Auslösung".
Bei Übertragung zu einem Zentralgerät kann der Abrufbetrieb automatisch erfolgen, und zwar wahlweise nach
jeder Anregung des Schutzes oder nur nach einer Auslösung.

2.1.6.2 Einstellhinweise

Allgemeines
Die Festlegungen für die Störwertspeicherung erfolgen im Untermenü STÖRSCHREIBUNG des Menüs PA-
RAMETER. Für die Störwertspeicherung wird unterschieden zwischen dem Bezugszeitpunkt und dem Spei-
cherkriterium (Adresse 402 FUNKTION). Diese Einstellung ist nur mittels DIGSI unter Weitere Parameter
möglich. Normalerweise ist der Bezugszeitpunkt die Geräteanregung, d.h. der Anregung irgendeiner Schutz-
funktion wird der Zeitpunkt 0 zugewiesen. Dabei kann das Speicherkriterium ebenfalls die Geräteanregung
(Speich. mit Anr) oder die Geräteauslösung (Speich. mit AUS) sein. Es kann auch die Geräteauslö-
sung als Bezugszeitpunkt gewählt werden (Start bei AUS), dann ist diese auch das Speicherkriterium.
Ein Störfall beginnt mit der Anregung durch irgendeine Schutzfunktion und endet mit dem Rückfall der letzten
Anregung einer Schutzfunktion. Dies ist normalerweise auch der Umfang einer Störwertaufzeichnung (Adresse
403 UMFANG = Störfall). Werden automatische Wiedereinschaltungen durchgeführt, kann die gesamte
Netzstörung – ggf. mit mehreren Wiedereinschaltungen – bis zur endgültigen Klärung gespeichert werden
(Adresse 403 UMFANG = Netzstörung). Dies gibt den zeitlichen Gesamtverlauf der Störung wieder, ver-
braucht aber auch Speicherkapazität während der spannungslosen Pause(n). Diese Einstellung ist nur mittels
DIGSI unter Weitere Parameter möglich.
Die tatsächliche Speicherzeit beginnt um die Vorlaufzeit T VOR (Adresse 411) vor dem Bezugszeitpunkt und
endet um die Nachlaufzeit T NACH (Adresse 412) später als das Speicherkriterium verschwindet. Die maximal
zulässige Speicherzeit pro Störwertaufzeichnung T MAX wird unter Adresse 410 eingestellt.
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009
, u
, u
, u
L1
L2
L3
4
Funktionen
2.1 Allgemeines
43

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