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Siemens 7VK61 Handbuch Seite 54

Schaltermanagement gerät
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Funktionen
2.2 Wiedereinschaltautomatik (wahlweise)
Für die Reaktion der internen Wiedereinschaltautomatik auf einen erkannten Folgefehler gibt es ebenfalls ver-
schiedene wählbare Möglichkeiten.
• FOLGEFEHLER blockiert AWE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird die Wiedereinschaltung blockiert. Die Auslösung durch den Fol-
gefehler ist 3-polig. Dies gilt unabhängig davon, ob 3-polige Zyklen zugelassen worden sind oder nicht. Es
gibt keine weiteren Wiedereinschaltversuche; die Wiedereinschaltautomatik wird dynamisch blockiert (siehe
auch oben unter Randtitel „Blockierung der Wiedereinschaltung").
• FOLGEFEHLER Start TP FOLGE:
Sobald ein Folgefehler erkannt wird, wird auf einen Zyklus für 3-polige Unterbrechung umgeschaltet. Jedes
Auslösekommando ist 3-polig. Mit dem Abschalten des Folgefehlers beginnt die gesondert einstellbare Pau-
senzeit für Folgefehler; nach dieser erhält der Leistungsschalter einen Einschaltbefehl. Der weitere Ablauf
ist wie bei 1- und 3-poligen Zyklen.
Die gesamte Pausenzeit in diesem Fall setzt sich zusammen aus dem bis zum Abschalten des Folgefehlers
abgelaufenen Teil der Pausenzeit für die 1-polige Unterbrechung plus der Pausenzeit für den Folgefehler.
Dies ist sinnvoll, weil für die Stabilität des Netzes vor allem die Dauer der spannungslosen Pause während
der 3-poligen Abschaltung maßgebend ist.
Kommt es aufgrund eines Folgefehlers zu einer Blockierung der Wiedereinschaltung, ohne dass der Schutz
ein 3-poliges Auslösekommando abgibt (z.B. bei Folgefehlererkennung mit Anregung), kann das Gerät ein 3-
poliges Auslösekommando abgeben, damit der Leistungsschalter nicht 1-polig offen bleibt (3-polige Mitnah-
me).
Leitungsrückspannungsüberwachung (RSÜ)
Wenn nach Abschaltung eines Kurzschlusses die Spannung der abgeschalteten Phase nicht verschwindet,
kann die Wiedereinschaltung verhindert werden. Dies setzt voraus, dass die Spannungswandler leitungsseitig
angeordnet sind. Hierzu wird die Rückspannungsüberwachung wirksam geschaltet. Die Wiedereinschaltauto-
matik prüft dann die abgeschaltete Leitung auf Spannungslosigkeit: Innerhalb der spannungslosen Pause
muss die Leitung mindestens für eine ausreichende Messzeit spannungslos gewesen sein. Ist das nicht der
Fall, wird die Wiedereinschaltung dynamisch blockiert.
Diese Prüfung der Leitung auf Spannungslosigkeit ist dann von Vorteil, wenn im Zuge der Leitung ein Kleinge-
nerator (z.B. Windgenerator) angeknüpft ist.
Verkürzte Wiedereinschaltung (VWE)
Wird automatische Wiedereinschaltung im Zusammenhang mit Zeitstaffelschutz durchgeführt, so lässt es sich
häufig nicht umgehen, dass man vor Wiedereinschaltung zunächst eine unselektive Abschaltung zulässt, um
eine schnelle und gleichzeitige Abschaltung an allen Leitungsenden zu erreichen. 7VK61 verfügt über ein Ver-
fahren der „verkürzten Wiedereinschaltung (VWE)", das die Auswirkung des Kurzschlusses auf gesunde Lei-
tungsabschnitte auf ein Minimum reduziert. Für die verkürzte Wiedereinschaltung werden alle Leiter-Leiter-
und Leiter-Erde Spannungen erfasst. Diese müssen über die Grenzspannung Uphe Betrieb> (Adresse
3440) für die Spannungsmesszeit T U STABIL (Adresse 3438) steigen. Der eingestellte Wert für Uphe
Betrieb> wird für die Leiter-Leiter-Spannungen entsprechend umgerechnet. Voraussetzung ist, dass die
Spannungswandler leitungsseitig angeordnet sind.
Bei einem Kurzschluss nahe einem Leitungsende können zunächst auch die umliegenden Leitungen abge-
schaltet werden, da z.B. ein Distanzschutz den Fehler in seinem Übergreifbereich Z1B erkennt (Bild 2-6, Ein-
bauort III). Ist das Netz vermascht und an der Sammelschiene B mindestens eine weitere Einspeisung vorhan-
den, kehrt dort die Spannung nach Abschalten des Fehlers unmittelbar wieder zurück. Für 1-polige
Abschaltung genügt es auch, wenn sich an Sammelschiene B ein geerdeter Transformator mit Dreieckswick-
lung befindet, der die Spannungen symmetriert und dadurch in der abgeschalteten Phase eine Rückspannung
induziert. Danach kann zwischen der fehlerbehafteten Leitung und den fehlerfreien Leitungen wie folgt unter-
schieden werden:
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SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009

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