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Siemens 7VK61 Handbuch Seite 82

Schaltermanagement gerät
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Funktionen
2.3 Überstromzeitschutz (wahlweise)
Die Zeit T 3I0> (Adresse 2623) kann meist nach einem getrennten Staffelplan für Erdströme kürzer eingestellt
werden.
Die eingestellten Zeiten sind bei den unabhängigen Stufen reine Zusatzverzögerungen, die die Eigenzeit
(Messzeit) nicht einschließen. Sollen nur die Phasenströme überwacht werden, stellen Sie den Ansprechwert
der Erdstromstufe auf ∞ ein.
Der Parameter AUS Frg.I> (Adresse 2624) bestimmt, ob über die Binäreingabe „>U/AMZ AUS Frg." eine
Umgehung der Verzögerungszeiten T Iph> (Adresse 2621) und T 3I0> (Adresse 2623) möglich ist. Die Bi-
näreingabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.I> = Ja
bestimmen Sie also, dass die I>-Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe angesteu-
ert ist, bei AUS Frg.I> = Nein sind die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.
Soll die I>-Stufe beim Zuschalten der Leitung auf einen Fehler unverzögert oder mit kurzer Verzögerung T
SOTF (Adresse 2680, siehe oben unter Randtitel „Allgemeines") wieder auslösen, stellen Sie den Parameter
SOTF I> (Adresse 2625) auf Ja. Sie sollten jedoch nicht eine empfindlich eingestellte Stufe für die Schnell-
abschaltung wählen, da man beim Zuschalten auf einen Fehler mit einem satten Kurzschluss rechnen kann.
Es muss vermieden werden, dass die gewählte Stufe beim Einschalten transient anspricht.
Überstromstufen I
, 3I
P
0P
Bei den stromabhängigen Stufen können, abhängig von der Bestellvariante und der Projektierung (Adresse
126), verschiedene Kennlinien gewählt werden. Bei den IEC-Kennlinien (Adresse 126 ÜBERSTROM =
UMZ/AMZ IEC) stehen unter Adresse 2660 KENNLINIE zur Verfügung:
Invers (inverse, Typ A nach IEC 60255-3),
Stark invers (very inverse, Typ B nach IEC 60255-3),
Extrem invers (extremely inverse, Typ C nach IEC 60255-3), und
AMZ Langzeit (longtime, Typ B nach IEC 60255-3).
Für die Einstellung der Ansprechwerte IP (Adresse 2640) und 3I0P (Adresse 2650) gelten die gleichen Über-
legungen wie bei den Überstromstufen des UMZ-Schutzes (siehe oben). Hier ist zu beachten, dass zwischen
Anregewert und Einstellwert bereits eine Sicherheitsmarge eingearbeitet ist. Anregung erfolgt hier erst bei etwa
10 % über dem Einstellwert.
Bezugnehmend auf das obige Beispiel kann hier also unmittelbar der maximal betrieblich zu erwartende Strom
eingestellt werden:
primär: Einstellwert IP = 630 A,
sekundär: Einstellwert IP = 5,25 A, d.h. (630 A/600 A) · 5 A.
Der einzustellende Zeitmultiplikator T IP (Adresse 2642) ergibt sich aus dem für das Netz aufgestellten Staf-
felplan.
Der Zeitmultiplikator T 3I0P (Adresse 2652) kann meist nach einem getrennten Staffelplan für Erdströme
kürzer eingestellt werden. Sollen nur die Phasenströme überwacht werden, stellen Sie den Ansprechwert der
Erdstromstufe auf ∞ ein.
Zusätzlich zu den stromabhängigen Verzögerungen kann nach Bedarf je eine Verzögerung konstanter Länge
eingestellt werden. Die Einstellungen T IPverz (Adresse 2646 für Phasenströme) und T 3I0Pverz (Adres-
se 2656 für Erdstrom) addieren sich zu den Zeiten der eingestellten Kennlinien.
Der Parameter AUS Frg.IP (Adresse 2670) bestimmt, ob über die Binäreingabe „>U/AMZ AUS Frg." (Nr
7110) eine Umgehung der Verzögerung T IP (Adresse 2642) einschließlich der Zusatzzeit T IPverz (Adres-
se 2646) und T 3I0P (Adresse 2652) einschließlich der Zusatzzeit T 3I0Pverz (Adresse 2656) möglich ist.
Die Binäreingabe (sofern rangiert) ist allen Stufen des Überstromzeitschutzes gemeinsam. Mit AUS Frg.IP =
Ja bestimmen Sie also, dass die IP-Stufen nach Anregung unverzögert auslösen, falls die Binäreingabe ange-
steuert ist, bei AUS Frg.IP = Nein sind die eingestellten Verzögerungen stets wirksam.
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beim AMZ-Schutz mit IEC-Kennlinien
SIPROTEC, 7VK61, Handbuch
C53000-G1100-C159-3, Ausgabedatum 04.2009

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